Quantcast
Channel: Dokumentationen & Diskurse
Viewing all 770 articles
Browse latest View live

Orientierung zum Sufismus (aktualisiert)

$
0
0
Darstellung in der Merkez-Moschee,
 Duisburg-Marloh
Die spirituellen Kräfte und religiösen Veränderungen durch die Entstehung des Islam begünstigten sehr schnell mystische Richtungen in der neuen Religion. Sie werden unter dem Begriff Sufismus zusammengefasst (von arabisch Tasawwuf, wahrscheinlich von „suf“ = Wolle, also sich in Wolle kleiden). Der Sufismus war zugleich eine Antwort auf bald erfolgende institutionalisierte Erstarrungen in der der "umma", der Gemeinschaft aller Gläubigen. Und er war zugleich eine Antwort auf die religiöse Erstarrung, die dem tiefen Bedürfnis nach erlebter Religiosität nicht mehr entsprechen konnte. Auf der Basis von Koran und Sunna zogen sich die Sufis, ähnlich den christlichen Mönchen in Syrien und Ägypten, entweder in die Einöde zurück oder lebten - allerdings nicht zölibatär - in klosterähnlichen Orden mit einem Scheich als Oberhaupt. In diesen Orden (arabisch Tariqa = Weg, Methode) übten sich die Bruderschaften in einer Art Ur-Kommunismus zu teilweise strengem Fasten und intensivem Gebet. Einige von ihnen predigten jedoch auch öffentlich in den Städten im östlichen wie im westlichen Teil der islamischen Herrschaftsgebiete.

In dieser Weise wirkten u.a. Mansur al-Halladsch [Hallaj] (857–922), der in Bagdad wegen seiner Vorstellung von der im Menschen wirkenden Gottesliebe hingerichtet wurde. In Spanien und Nordafrika war es u.a. Ibn al-Arabi (1165-1241), der ins Exil gehen musste (s.u.). Die Mystiker, besonders unter dem Einfluss von Fariduddin Attar (1126–ca. 1230) und Djelaleddin Rumi [Dschalal ad-Din ar-Rumi] (1207–1273) sahen letztlich in einer korrelativ geprägten Liebesbeziehung Gott-Mensch-Gott eine Gleichwertigkeit aller Religionen. 

Literatur: Islamische Mystik und Orden
Annemarie Schimmel und die islamische Mystik 
 Weitere wichtige Titel zur islamischen Spiritualität
Jesus in der Sufi-Tradition
Buchcover: Jesus wird von zwei Engeln nach
Damaskus gebracht (16. Jh.)
Museum Türkischer und
Islamischer Kunst, Istanbul
  • Faouzi Skali (en collaboration
    avec Eva de Vitray-Meyerovitch): 

    Jésus dans la tradition soufie.
     
    Spiritualités vivantes. 
    Paris: Albin Michel 2013, 168 pp., lexique
  • Jesus in den Augen der Sufis (tech of heart, abgerufen 23.04.16)
  • Javad Nurbabakhsh: Jesús a los ojos de los sufíes.
    Colección "Otras Aguas Vivas".
    Madrid: Darek-Nyumba 1996, 125 pp.

Einzelne islamische Mystiker
und Orden


Fariduddin Attar
  • Fariduddin Attar:
    "Weder Ketzer bin ich noch Muslim"

    Deutschlandfunk, 30.08.2017
    Bericht von Burkhard Reinartz
    im Gespräch mit Milad Karimi
  • Vogelgespräche und andere klassische Texte
    - vorgestellt von Annemarie Schimmel.
    München: C.H. Beck 1999, 357 S.
    --- 
    Rezension in "Perlentaucher.de"
  • Aphorismen
  • Attar: Das Buch der Leiden.Aus dem Persischen von Bernhard Meyer.
    Mit einer Einführung von Monika Gronke.
    Reihe: Orientalische Bibliothek. München: C.H. Beck 201), 399 S.
    Rezension in Literaturkritik von Nathanael Riemer (13.08.2018): hier

    Attar ist einer der größten islamischen Mystiker. Das „Buch der Leiden“ stand lange im Schatten seiner „Vogelgespräche“, aber gerade in seiner Düsterheit liegt auch die Modernität dieser „vielleicht schwärzesten Dichtung, die je von einem Menschen geschrieben worden ist“ (Navid Kermani). Bernhard Meyer hat den Hauptteil des verstörenden Werkes erstmals vollständig ins Deutsche übertragen.
    Der klassische persische Dichter ‘Attar (um 1136–1220) erzählt eine Seelenreise durch den Kosmos in vierzig Stationen. Der Wanderer bricht auf, um Erlösung von seinem Leiden zu finden, aber alle, die er um Hilfe bittet – die Erzengel, Paradies und Hölle, die vier Elemente, Satan, Dschinnen, Menschen und die Propheten von Adam bis Jesus –, schildern ihm nur ihr eigenes, viel schlimmeres Leiden. Erst Mohammed gibt ihm den Rat, nicht länger in der Welt zu suchen, sondern in sich selbst, und so versinkt er im „Meer der Seele“. Um diese Rahmenerzählung mäandern zahlreiche Geschichten, die das „Buch der Leiden“ trotz seiner Düsternis zu einer kurzweiligen Lektüre machen. Bernhard Meyer hat die 6200 Doppelverse in Prosa übertragen und mit erläuternden Anmerkungen versehen. Monika Gronke führt kundig in den Autor und seine Dichtung ein und erleichtert damit das Verständnis dieses einzigartigen Werkes der Weltliteratur.

Ibn Ata Allah und Al-Halladsch (Hallaj)
Ibn 'Arabî von Murcia (1165-1240)

Maulana (Mevlana) Dschelaleddin
R U M I  
(1207-1273)

Abd el-Kader (1808 - 1883)
Der Alawiyya-Orden

Weitere Mystiker/innen aus dem Mittleren Osten, Südostasien und Afrika
  • Abu l-Hasan al-Sirjani(Iran, gest. ca. 1077)
  • Al-Suhrawardi (Iran, 1097-1168): Philosophie der Erleuchtung.
    Frankfurt/M.: Verlag der Weltreligionen 2011
  • Abu 'Abd al-Rahman al-Sulami (937-1021), Sufimeister aus Nischapur: Die Generationen der Sufis
    (Übersetzung französisch und Hg.: Jacques Thibon)
    Leiden: Brill 2019

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------



Devin DeWeese and Jo-Ann Gross (eds.): Sufism in Central Asia. 

New Perspectives on Sufi Traditions, 15th-21sCenturies. Serie: Handbook of Oriental Studies.  

Section 8 Uralic & Central Asian StudiesBand: 25. 

Leiden (NL): Brill 2018, XVIII, 340 pp., index  --- 

Verlagsinfos / Inhaltsverzeichnis

--------------------------------------------------------------------------------------
Zachary Valentine Wright: Living Knowledge in West Africa
The Sufi Community of Ibrahim Niasse.
Islam in Africa, vol 18. Leiden: Brill 2015, XVIII, 334 pp.
Verlagsinfos, Inhaltsverzeichnis 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------- 
Äthiopiens Sufi-Schrein: Das "Mekka der Armen"
(Bildergalerie, Qantara.de, September 2019)

CC


Indien: Hinduismen und Religionen - Einführung, Quellen, Materialien (aktualisiert)

$
0
0
Indien ist das Land religiöser Vielfalt. "Hinduismus" ist ein Sammelbegriff für viele unterschiedliche religiöse Traditionen des Subkontinents. Die vorgelegte Auswahl hat den Schwerpunkt auf die hinduistischen Prägungen in der Geschichte Indiens gelegt (einschließlich der Mystik), bezieht die religiösen (Götter)-Traditionen ausführlich mit ein, zeigt aber auch politische Wirkungen, z.B. an Gandhi und Ambedkar.

Die hier vorgestellten Materialien wurden z.T. in mehreren Seminaren der TU-Dortmund erarbeitet.

Systematik nach Themen
1. Religiöse Traditionen: Zeit, Götter, Quellen
2. Weitere Literatur
3.  Religiosität und Politik auf dem indischen Subkontinent
4. Zum Kastensystem
5. Mudras
6. Feste im Hinduismus
7. Hinduistische Rituale (mit Bildergalerien)


1. RELIGIÖSE TRADITIONEN
  • Die Weltzeitalter im Hinduismus

    „Wie der Mensch ist auch die Welt geboren worden und wird sterben, sagen die Hindus. Sie durchschreitet große Zyklen, Kalpas genannt. Ein Kalpa ist ein Tag Brahmas ( Brahma = der „erste“ Gott der indischen Götter-Trinität, nicht zu verwechseln mit Brahman, dem unpersönlichen höchsten Sein und Atman, der menschlichen Seele, die in enger Beziehung zueinander stehen). Innerhalb der Kalpas liegen Äonen, Yugas genannt. Jedes Yuga ist in vier Zeitalter eingeteilt, und in jedem Zeitalter sind Tugend und Glück des Menschen im Abnehmen begriffen. Unser jetziges Zeitalter steht im Kali-Yuga, dem letzten und dunkelsten der vier. Die Hindus glauben, dass es 3102 v. Chr. begonnen hat und von jetzt an gerechnet nach ca. 428 000 Jahren endet, wenn die ganze Welt durch Feuer und Flut zerstört wird. Aber dann wird ein neues, goldenes Zeitalter wiedergeboren …“                         
    (Bancroft, Anne: Religionen des Ostens. Wege geistiger Erfahrung. Aus dem Englischen. Zürich: Theseus 1974, S. 49)
    • Krita Yuga: Das erste, goldene Zeitalter ( = 4800 göttliche Jahre = 1.728.000 irdische Jahre), es steht auf vier Beinen.
    • Treta Yuga: Das zweite nachfolgende Zeitalter (= 3600 göttliche Jahre = 1.296.000 irdische Jahre, d.h. es macht nur nur drei Viertel der Vollkommenheit des Krita Yuga aus. Es steht nur noch auf drei Beinen (von treta = tres = drei)
    • Dvapara Yuga: Zeitalter des Gleichgewichts von Vollkommenheit und Unvollkommenheit (2400 göttliche Jahre =  864.000 irdische Jahre --- Balance von nur zwei Beinen = dwa = duao = zwei)
    • Kali Yuga: Das vierte und letzte Zeitalter, das nur noch ein Viertel des ersten Zeitalters ausmacht, d.h. 1200 göttliche Jahre = 432.000 irdische Jahre; es begann etwa 3102 v. Chr.). Dieses schlimme Zeitalter ist einbeinig.
    Es gibt in der christlichen Tradition eine gewisse Parallele. Joacim von Fiore (1130/35–1202) spricht vom Zeitalter des Vaters (AT), des Sohnes (NT) und des Heiligen Geistes.
    Er beginnt mit dem Jahr 1260.

    Götter-"Trinität": Brahma, Vishnu und Shiva
     
  • Hinduistische Hauptgötter/Göttinnen (Schaubild)
    Guru, Shiva-Anhänger - waagerechte Stirnzeichen -
    (Hindu-Tempel-Hamm-Uentrop)
  • Götter im Hinduismus
  • Shiva - Funktion und Symbolik (aus: Yoga Vidya)
  • Das Blau bei Vishnu und Krishna
    Zu Vishnu gehören der Himmel und der Ozean Wasser zugleich die transzendente Wirklichkeit - von daher die Farbe Blau. Seine 8. Inkarnation Krishna hat darum auch eine blaue Haut.
    Vgl. Yoga-Vidya
  • Der beliebteste Gott Indiens:
    der elefantenköpfige Ganesha
  • Ritualgegenstände im Hinduismus und Buddhismus 
  • Wichtige Ritualgegenstände
    bzw. Symbole der Götter:
    Muschel, Diskus, Dreizack, Pfeil+Bogen, Schwert, Schild, Gebetskette, Glocke, Keule, Lotosblüte
  • Heilige Schriften: Die Veden (der Veda)
    mit d
    er ältesten Schicht (ca. 1200 v. Chr. bis 900 v. Chr.), dem eigentlichen Kern des Veda
    und dessen vier Samhitas (Sammlungen): 
    • die Rigveda-Samhita (Hymnen)
    • die Samaveda-Samhita (Lieder)
    • die Yajurveda-Samhita, mit Vajasaneyi-Samhita (gehört zum weißen Yajur Veda),
      Maitrayani-Samhita (gehört zum schwarzen Yajur Veda und beinhaltetet u.a. Opferformeln
    • die Atharvaveda-Samhita (magische Formeln) --- Quelle: Wikipedia: Veda
  • Heilige Schriften: Upanishaden
    Die Upanishaden entstanden rund 400 Jahre vor den großen Epen und sind "protokollierte Offenbarungen"  über die universale göttliche Urkraft und ihre Manifestation im Menschen. Sie beschäftigen sich mit:
    1.  der höchsten Realität
        (mit Brahman und den Göttern und mit dem,
         was diese zum Ausdruck bringen)

    2. dem Sinn des Lebens

    3. dem Zusammenhang zwischen
       der irdischen und der göttlichen Liebe
    Vishnu-Stirnzeichen

    4. dem Glauben und
        seinem Sitz im Menschen
        bzw. in seinem Herzen

       (Symbol für Glaube und Verstand)
    5. dem Erreichen des Wesentlichen durch Schweigen
    6. dem erneuten Bedenken
        von Leben und Tod

    7. der Entdeckung des göttlichen Lichtes
        in der menschlichen Seele

    8. der Pflichterfüllung im Zusammenhang
        mit dem freien Willen
  • 9. dem Verlassen des Samsara (Kreislauf des Lebens)


Enrico Isacco / Anna L. Dallapiccola (eds.) Edita Lausanne 1982, 218 pp., illustr., indices

  • Schwerpunkt Neo-Hinduismus:
    WOBBE, Liane: Hinduismus, Inhalte, Transformationen.EZW-Texte 258, Dezember 2018, 60 S.


Pilgerorte, Zeremonien Rituale:
Hindu
-Tempel in Indien, Hamm (Westfalen) und Köln:
Werner Truwin:
Weltreligionen - Hinduismus
Arbeitsbücher Sekundarstufe II.
Religion - Ethik - Philosophie
München: bsv / Ostfildern: Patmos 2011, 144 S., Abb.
Beim Hinduismus betont Trutwin zum einen den religiösen Pluralismus der indischen Religionen und die Bedeutung der heiligen Schriften mit ihrer zum Teil ausgefeilten Philosophie eine wesentliche Rolle. Zum andern geht es natürlich um die (reinkarnatorischen) Erlösungswege hin zur Befreiung (Moksha). Die Vielfalt der Götter wird sorgfältig auf die Grundstrukturen vom frühen Indra bis zu den wirkmächtigen „Haupt“göttinnen zurückgeführt. Natürlich kommt auch der göttlichen Dreigestalt die nötige Beachtung zu.
In der Folge wird die den Alltag durchdringende Spiritualität angesprochen: Heilige Kuh, Tantrismus, moralische Lebensordnung, Dharma-Struktur der Kasten. Aus der lebendigen Spiritualität erwuchsen und erwachsen Reformversuche bis hin zu eigenen Religionen: Buddhismus, Jainismus und Sikhismus. Es sei auch erwähnt, dass Trutwin große indische Reform-Denker unter bestimmten Gesichtspunkten darstellt: Shankara als Lehrer der Einheit, Ranamuja als dualistischen Philosophen, Tagore als Dichter in neuer Zeit, Ramakrishna als Mystiker der Gottesliebe, Vivekananda als religiöser Reformator, Gandhi als Politiker der Gewaltlosigkeit.
YOGA und Yoga-Sutras

 
3.  RELIGIOSITÄT UND POLITIK
     auf dem indischen Subkontinent

Indien, Mahatma Gandhi und die Religion(en)


>>>>
>>>>

4. Zum KASTENSYSTEM


5.  SYMBOLE und MUDRAS



6.  FESTE IM HINDUISMUS

6.1.  Kommentierte Übersicht zu den wichtigsten Festen

Puja heißt die Grundform aller hinduistischen Festrituale. Sie gelten dem Weltgeist, der höchsten Wirklichkeit oder Weltenseele: Brahman. Auf dem indischen Subkontinent gibt es unterschiedliche rituelle Kalender für diese Feste. Die üblichste Weise stellt die Reihenfolge der Feste in den Zusammenhang mit den Mondphasen. Je nach Region und Kaste werden die Höhepunkte des Jahres bestimmt. Auch die hier aufgelisteten Feste geben nur Grundzüge des jeweiligen Festcharakters wieder.

6.2.  Feste



7. HINDUISTISCHE RITUALE 


Beispiel eines hinduistischen Opferaltars,
präsentiert von Dr. Alice Schumann
(INTR°A-Tagung 1998, Ev. Akademie Iserlohn)

Was du auch tust, was du auch isst, 
was du auch opferst, was du auch spendest, 
was du auch als Askeseübung betreibst,  
das tue als Opfer für mich !

Bhagavad Gita. Der Gesang des Erhabenen (9,27)
Aus dem Sanskrit übersetzt von Michael von Brück.
Frankfurt/M. und Leipzig 2007, S. 67

Judentum - Materialzusammenstellung - grundsätzlich, historisch, regional (aktualisiert)

$
0
0
Grundsätzliches - Historisches - Beispielhaftes

Denkmal von 5 Religionen im Lippepark Hamm


9. November 1938: Die sog. Reichskristallnacht
Systematisches Judenpogrom:
 Hintergründe und Informationen (bpb, 08.11.2018)



Die zerstörte Synagoge in Eisenach am 10.11.1938 (wikipedia.en)
  • Rezension - Thomas Kaufmann:
    "Luthers Juden".

    Stuttgart: Reclam 2014 - 
    in "Deutschlandradio Kultur, 26.10.2014
  • Harry Oelke / Wolfgang Kraus
    Gury Schneider-Ludorff
    Axel Töllner /Anselm Schubert (Hg.):
    Martin Luthers »Judenschriften»

    --- Die Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert

    --- Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen, Band 64.

    Göttingen: V & R 2015, 330 S., Abb.

    Der Band widmet sich der problematischen Wirkungsgeschichte
    von Martin Luthers »Judenschriften« im 19. und 20. Jahrhundert.
    --- Die Wirkungsgeschichte der polemischen Schriften Martin Luthers
    gegen Juden im 19. und 20. Jahrhundert wurde bisher nur wenig erforscht. Der vorliegende Band schließt diese Lücke. Die Beiträgearbeiten die problematische Wirkung von Luthers Schriften für neuzeitliche theologische Diskurse und historische Entwicklungen,einschließlich Antisemitismus und NS-Zeit, differenziert heraus.Schließlich beleuchten sie neben der angloamerikanischen Rezeption der »Judenschriften« besonders deren Aufarbeitung im Protestantismus seit 1945.
Eine Seite aus dem Nazi-Kinderbuch (im Original farbig!):
Elvira Bauer: Ein Bilderbuch für Groß und Klein
Nürnberg: Stürmer-Verlag o.J., 4. Aufl. 51.-60. Tausend
--- Mehr zur Autorin und zum Buch: hier


Die Juden in Europa: 
Orientalismus, Antijudaismus und Antisemitismus 


Judenfeindschaft im Koran?
Der islamische Antisemitismus beruft sich auf Texte im Koran,
die in einer bestimmten historischen Situation entstanden sind
und nun generalisiert werden: 
Die Juden haben in Medina den Bund mit Gott/Allah gebrochen. 
Sie wurden daher verflucht, weshalb seitdem  Betrug, Verrat und Unheil 
von ihnen zu erwarten ist - von Ausnahmen abgesehen (5:12–13; 5:64.81).
Die Juden hätten bereits von Moses unmögliche Wunder verlangt. 

Wegen ihres Unglaubens wurden sie bestraft (4:153). Darum sollten Muslime kein
bis sie schließlich als Besiegte Tribut an die Muslime bezahlen würden (9:29).




Jesus und Hillel
  • Yizhak Buxbaum: The Life and Teachings of Hillel.
    Northvale, NJ / London: Jason Aronson 1994, IX, 376 pp., index
  • James H. Charlesworth / Loren L. Johns (eds.): Hillel and Jesus.
    Comparison of Two Major Religious Leaders.
    Minneapolis (USA): Augsburg Fortress 1997, XXXI, 486 pp., indices
  • Mireille Hadas-Lebel: Hillel. Un sage au temps de Jésus.
    Spiritualités vivantes 214. Paris: A. Michel 2005, 184 pp.
  • Pinchas Lapide: Ist das nicht Josephs Sohn? Jesus im heutigen Judentum.
    Stuttgart: Calwer / München: Kösel 1976, 166 S.
  • Brad H. Young: Jesus, the Jewish Theologian.
    Forewords by Marvin R. Wilson and Rabbi David Wolpe
    Peabody, Mass. (USA): Hendrickson 1995, XIX, 307 pp., indices
  • Arthur E. Zannoni (ed.) Jews & Christians Speak of Jesus
    Minneapolis,, MN (USA): Augsburg Fortress 1994, XIV, 191 pp., indices

Regionale Beispiele, Länder und Lernorte
Berlin: Neue Synagoge - Oranienburger Straße



Westkreuz-Verlag
Berlin/Bonn 2008, 172 S.,
Abb. Chronologie
Interview mit dem Autor
Johannes Popp in
 Deutschlandfunk Kultur,
 07.02.2009: hier


Neue Synagoge - Centrum Judaicum
Moses Mendelssohn (1729-1786): Schriften über Religion und Aufklärung.
Texte zur Philosophie und Religionsgeschichte. Hg./Einl.: Martina Thom. Berlin: Union 1989, 528 S.
Vgl.: Ingrid Lohmann: Über die Anfänge bürgerlicher Gesprächskultur.
Moses Mendelssohn (1729-1786) und die Berliner Aufklärung (epb-Uni-Hamburg)


Dauerausstellung in der Mendelssohn-Remise, Berlin-Mitte (Wikipedia)

    Herne: Adhoc-Verlag 2013,
    160 S., Abb., Karten, Register
    Infos bei Amazon: hier

    LISTE JÜDISCHER MUSEEN überwiegend im deutschsprachigen Raum

      Frankreich


      Antisemitismus in Frankreich - Bericht in: CNews Lille, 28.03.2018

      Judentum in Äthiopien: 
      Die Falaschas oder Beta Israel [Haus Israel]--- (wikipédia.fr)

      Jüdisches Lateinamerika

      FEATURED SERIES
      Brill image
      Jewish Latin America
      Issues and Methods
      Editor:
      Raanan ReinLeiden: Brill

      Flyer (PDF) >>>
        •  ISSN: 2211-0968
        •  Details: 
                    brill.com/jlam
      Jewish Latin America: Issues and Methods aims at expanding the boundaries of this field of inquiry devoted to Jewish experiences in Latin America and the Caribbean.
      Open to original studies in the Humanities and Social Sciences, it hopes to transcend disciplinary borders.

      This new series welcomes research on a variety of issues and groups that have not received sufficient attention in the historiography. Read more.
      Brill image
      Brill image
      Brill image
      Brill image
      Brill image
      Brill image


      Sabbat und jüdische Feste

      --- Der Sabbat ist ein Palast in der Zeit  (Abraham Joshua Heschel) 
      --- Planet Wissen: Jüdischer Festkreis
      --- Literaturhinweis: 
      Ludwig Basnizki: Der Jüdische Kalender. Entstehung und Aufbau.
      Frankfurt/M.: Jüdischer Verlag (Suhrkamp) 1998 --- Verlagsbeschreibung

      Literaturhinweise  (Rezensionen)

      Jüdische Mystik - Kabbala

      Die Sintflut: Altes Testament und Gilgamesch-Epos

      Jüdisch-Islamische Beziehungen
      in Vergangenheit und Gegenwart


        Judentum in Osteuropa - Chassidismus

          Judentum in Italien: 


            >>>>


            DIALOGE 
              Couverture ouvrage
            Emmanuel Levinas  
            ---  Biografie und Werk (wikipedia)
            ---  
            Raffael Capurro:
                 Hinweise zu E. Levinas "Totalität und Unendlichkeit"

                 (Deutsch bei Karl Alber, 2. Aufl. 1993)
            ---  
            Aicha Liviana Messina: L'anarchie de la paix - 
                  Levinas et la philosophie politique.
                  Paris: CNRS 2018, 224 pp.
                  [ = Die Anarchie des Friedens - Levinas und die politische Philosophie]
                  - Verlagsinformation: hier
                  - 
            Rezension (nonfiction.fr, 07.06.2019: hier

            Buchhinweise

            --- Gott, der Tod und die Zeit (Hg.: Peter Engelmann)
                  Wien: Passagen 1996, 267 S.
            --- Ethik und Unendliches. Gespräche mit Philipp Nemo (Hg.: Peter Engelmann)'
                  Wien: Passagen 1996, 96 S.
            --- Vom Sakralen zum Heiligen. Fünf neue Talmud-Lesungen.
                  Frankfurt/M.: Verlage Neue Kritik 1998, 188 S., Glossar
            --- Die Spur des Anderen. Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie
                  Übersetzt, Hg. / Einl.: Wolfgang Nikolaus Krewani.
                   Freiburg / München: Karl Alber 1999, 355 S., Indices

            --- Magazine Littéraire No. 419, avril 2003, 106 pp., illustr.
                  Lévinas. Étique, religion, esthétque . une philosophie de l'Autre
            --- Etienne Akamatsu: Comprendre Levinas. Paris: Arman Colin 2011, 301 pp.
            --- Thomas Freyer / Richard Schenk (Hg.): Emmanuel Levinas - Fragen an die Moderne
                  Wien: Passagen 1996, 176 S., Personenregister
            --- Thorsten Habbel: Der Dritte stört.
                  Emmanuel Levinas - Herausfoderung für Politische Theologie und Befreiungsphilosophie
                  Mainz: Grünewald 1994, 217 S.
            --- Morad El Hattab: Chronique d'un buveur de lune. Sur le mal et l'amour
                  [Chroniken Mond-Trinkers]
                  Paris: Albin Michel 2006, 294 S.
                  Meditationen eines Muslim, der Levinas gelesen hat.




            Gershom Scholem, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Hannah Arendt
            Über 30 Jahre verband Theodor W. Adorno und Gershom Scholem eine intellektuelle und freundschaftliche Beziehung. Nun ist der Briefwechsel erschienen, ein eindrucksvolles Dokument deutsch-jüdischer Geistesgeschichte.
            Hier finden Sie einen Link zu einem Film über die Freundschaft von Adorno, Scholem und Benjamin.
            Cover: Cover: Briefe und BriefwechselCover: Hannah Arendt / Gershom Scholem Der BriefwechselCover: Nachgelassene Schriften. Abteilung IV: VorlesungenCover: Sabbatai Zwi
                 



                Juan José Tamayo: Begegnung von Franziskus mit dem Sultan Al-Kamil im Jahr 1219

                $
                0
                0

                Imagen / Bild: Franziskus und Sultan al-Kamil 

                Encuentro de Francisco con el sultán Al Kamil

                Zusammenfassung:
                Die Begegnung von Franziskus und Sultan al-Kamil im Jahre 1219 - angesichts der Kreuzzüge ! - bewertet der Madrider Theologieprofessor Juan José Tamayo als Leuchtfeuer und Wegweiser für den interreligiösen Dialog. Insbesondere hat sich inzwischen ein Paradigmenwechsel von der Verurteilung hin zum Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam entwickelt. Es sind diese drei Schwesterreligionen, die den gleichen Ursprung haben sowie Abraham, den Glauben an einen Gott und die Propheten als zentrale Figuren betrachten. Sie haben als Glaubensgrundlage von den Anfängen bis heute drei "geoffenbarte" Bücher gemeinsam: die Hebräische Bibel, die christliche Bibel und den Koran. 
                Die drei Religionen haben jedoch Konfliktsituationen durchlebt, die in Religionskriege mündeten.  Franz von Assisi wollte diese Gewalt "deaktivieren" und in Friedenstreffen verwandeln. Das 800jährige Jubiläum ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Bannsprüche und Anathemata endgültig zu begraben und die Wege des friedfertigen Dialogs zu gehen.

                Uno de los temas centrales de la Semana de Estudios Franciscanos celebrada en Lima del 10 al 13 de septiembre, en la que participé, fue el encuentro de Francisco de Asís con el Sultán de Egipto Malik al Kamil, del que este año estamos celebrando el octavo centenario. Sumándose a dicha celebración, el papa Francisco ha hecho un llamamiento a no recurrir a la violencia y ha insistido en su condena de la violencia basada en motivos religiosos. Para dar toda la relevancia que la efemérides merece, el papa nombró al cardenal Sandri enviado pontificio en Egipto para los actos conmemorativos de dicho centenario.

                En 1219 Francisco se embarcó con otros hermanos menores en el puerto de Ancona en dirección a Oriente: a Tierra Santa y al campo de batalla de Damieta donde contendían cristianos y musulmanes en la quinta Cruzada. Ya lo había intentado en otras dos ocasiones, pero no lo consiguió. Emprendió el viaje no como cruzado que fuera a combatir con el ejército cristiano, ni como un héroe que buscara el triunfo militar y la fama del guerrero que sale indemne de la batalla, tampoco como predicador de la Cruzada, sino como peregrino que iba en son de paz. 

                Francisco no apoyaba la Cruzada, ya que la actitud belicista de esta era contraria a su espíritu “pacifista”, como queda constancia en su célebre Oración por la Paz y el Cántico de las Criaturas. Lo que hizo fue convertir la Cruzada en peregrinaje hacia el lugar donde vivió y murió Cristo para mejor seguirle. 

                La primera pregunta a plantear es si tuvo lugar el encuentro o se trata de una leyenda más a sumar en la hagiografía de San Francisco. La respuesta la ofreció el historiador Fray Jorge Cajo: efectivamente, el encuentro se produjo y está documentado en numerosas fuentes coetáneas. Las primeras son dos textos del obispo de Acre, Jacobo de Vitry, que confirman la historicidad del diálogo. A ellos hay que sumar otros relatos como la primera biografía de Celano, las referencias al hecho y ls reflexiones teológicas de San Buenaventura, entre otros testimonios. Cabe reconocer que en algunas fuentes hay más tendencia a teologizar que a documentar. 

                Tras un mes de viaje marítimo desembarcó en Acre, capital del reino latino de Jerusalén, donde se encontraban sus hermanos de Orden y donde entró en contacto con el obispo Jacobo Vitry y con el legado papal para la quinta Cruzada, Pelagio, que se resistió a concederle permiso para dirigirse al campamento musulmán y buscar una solución pacífica al conflicto. 

                Con todo, acompañado por Fray Iluminado pasó a dicho campamento y pidió entrevistarse con el Sultán Malik al Kamil con riesgo de que le cortara la cabeza como era el consejo de los sabios que asesoraban al dirigente musulmán y lograr así la gloria del martirio. La petición la hizo no en calidad de cruzado litigante, sino como hombre de paz. El objetivo del encuentro era convertir a la fe cristiana al Sultán. Este, lejos de seguir las recomendaciones de los sabios, lo acogió fraternalmente, lo escuchó con gran atención y quedó impresionado por la sencillez y humildad con que se presentó Francisco ante él y por la autenticidad de su fe en Jesucristo. Quiso obsequiarle con costosos regalos que Francisco no aceptó. El Sultán le pidió que rezara por él.

                El Sultán adoptó una actitud respetuosa y receptiva, que cambió el modo de pensar de Francisco hacia él y hacia los musulmanes. Dejó de ver al Sultán como un adversario ávido de sangre. Los dos mostraron una actitud de respeto y de reconocimiento mutuos, condición necesaria para todo diálogo y encuentro.

                El encuentro de Francisco con el Sultán inauguraba la cultura del diálogo, que no veía a este como enemigo, sino como hermano musulmán. Francisco no logró convertir al Sultán, ni detener la guerra entre los cruzados cristianos y los combatientes musulmanes, pero no por ello el encuentro resultó estéril. Con su peregrinación a Tierra Santa Francisco pretendía detener la guerra, convertir a los musulmanes, pero no a través de la violencia, sino con la persuasión y el ejemplo de vida. Prefería crear cristianos a combatir y destruir a los musulmanes. Buscaba también el cambio de actitud de los peregrinos, muchos de los cuales no llevaban una vida cristiana precisamente ejemplar. 

                La actitud de Francisco era muy distinta a la adoptada por el monje Bernardo de Claraval, que predicó la segunda Cruzada, en la que llamó a los “soldados de Cristo” a combatir a los enemigos y a estar dispuestos a asesinar a los musulmanes y a ser asesinados por ellos en nombre de Cristo. Morir y matar por Cristo era la mayor glora que podían conseguir. Bernardo jugó un papel fundamental en la creación y organización de los Templarios y estableció similitudes entre la milicia divina y la milicia templaria. 
                  
                Tras su viaje al lugar de los contendientes cristianos y musulmanes y a la tierra de Jesús de Nazaret, Francisco no volvió a Italia de vacío, sino que se sintió transformado para iniciar. Dedicó el capítulo 16 de la Regla no bulada y el 12 de la Regla bulada a exponer  la forma de evangelizar en territorios musulmanes y el código de comportamiento a seguir por los evangelizadores en dichos lugares.  

                Ambas Reglas ordenan que los hermanos franciscanos menores deben anunciar la fe en Jesucristo a los infieles y hacerlos cristianos. Han de convivir con los musulmanes, conocerlos en profundidad, aceptarlos como son y no discutir. Tienen que respetar las leyes y a las autoridades del país donde evangelizan. No pueden perder o diluir la identidad cristiana. Han de anunciar el evangelio, pero observando fielmente todas las normas de la convivencia cívica de cada país donde evangelizan. Deben estar dispuestos a sufrir persecución e incluso a dar la vida.      

                El encuentro de Francisco y al Kamil se ha convertido en faro y guía para el diálogo interreligioso y muy especialmente para el cambio de paradigma del anatema al diálogo en las relaciones entre judaísmo, cristianismo e Islam. Son estas tres religiones hermanas, que tienen el mismo tronco, Abraham, comparten la creencia en un solo Dios, consideran a los profetas como figuras centrales y tienen en común tres libros “revelados”: la Biblia hebrea, la Biblia cristiana y el Corán, los tres en continuidad. 

                Sin embargo, las tres religiones han vivido situaciones conflictivas, que se han traducido en “guerras de religiones” y que Francisco de Asís quiso desactivar y tornarlas encuentros de paz. Este centenario es una excelente oportunidad para enterrar definitivamente los anatemas y caminar por las sendas del diálogo. A dicho cambio de paradigma pretendo contribuir con la inminente publicación de mi libro Hermano Islam (Trotta). 

                Escrito por

                Juan José Tamayo


                Teólogo vinculado a la teología de la liberación. Es director de la Cátedra de Teología y Ciencias de las Religiones “Ignacio Ellacuría”, de la Universidad Carlos III, en Madrid, y secretario general de la Asociación de teólogas y teólogos Juan XXXIII. Conferencista internacional y autor de más de 70 libros.
                Por exemplo:  Islam. Cultura, religión y política (Trotta) y de Hermano Islam, de inminente aparición en Trotta.


                CC

                Materialien und Literaturhinweise: Theorie und Praxis der Religionen bei Krieg und Frieden (aktualisiert)

                $
                0
                0
                Materialübersicht
                mit Literaturhinweisen und Downloads


                LITERATURAUSWAHL

                ACKLIN ZIMMERMANN, Béatrice / ANNEN, Franz (Hg.):
                Versöhnt durch den Opfertod Christi.
                Die christliche Sühnopfertheologie auf der Anklagebank.
                Edition NZN. Zürich: TVZ 2009
                (theol 05/09-23515, Rz vorh.)

                Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), 68. Jg., Nr. 30-31 (23.07.2018):
                Dreißigjähriger Krieg, 47 S. + Zeittafel


                ARNOLD, Martin: Gütekraft.Gesamtstudie. 2011, 1015 S.
                Ein Grundmodell der Wirkungsweise erfolgreicher gewaltfreier Konfliktaustragung nach Hildegard Goss-Mayr, Mohandas K. Gandhi und Bart de Ligt

                BAILLIE ABIDI, Catherine: Pedagogicics for Building Cultures of Peace.
                Challenging Constructions of an Enemy.
                International Issues in Adult Education, 25
                Leiden (NL): Brill 2018, 142 pp.


                BECK, Ulrich: Der eigene Gott. Friedensfähigkeit und Gewaltpotential der Religionen. Frankfurt/M.: Verlag der Weltreligionen im Insel-Verlag (Suhrkamp) 2009
                (Religionen 01/09-23403, Rz-vorh)

                BEESTERMÜLLER, Gerhard (Hg.): Friedensethik im frühen Mittelalter.
                Theologie zwischen Kritik und Legitimation von Gewalt.
                Studien zur Friedensethik, Bd. 46.
                Münster: Aschendorff / Baden-Baden: Nomos 2014, 327 S.

                Rezension in ThLZ Nr. 3/2016

                BERNDT, Hagen: Gewaltfreiheit in den Weltreligionen. Vision und Wirklichkeit. Mit einem Vorwort von Theodor Ebert. GTB 722. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1998 (Frieden 11/98-7402)

                BÖHM, Günther u.a.: Religion im Sekundarbereich II. Zugänge – Entfaltungen – Perspektiven. Neubearbeitung. Hannover: Schroedel 1993, 5. Aufl., S. 143-152 = Kapitel 2, Perspektiven: Krieg und Frieden
                (intpäd 09/04-13268a)

                BRUCKNER, Karl: Sadako will leben. Wien / München: Jugend und Volk 1990,
                12. Aufl., 190 S. (Frieden 03/06-18167)

                BÜHLER, Willi / BÜHLMANN, Benno / KESSLER, Andreas (Hg.): Sachbuch Religionen. Hinduismus, Buddhismus, Christentum, Islam. Luzern: db-Verlag 2009, 287 S., Abb.
                (Religionen 10/09-23679, Rz-vorh)

                CEMING, Katharina: Sorge dich nicht um morgen. Die Bergpredigt buddhistisch gelesen. München: Kösel 2009 (Buddhismus / Dialog mit Asien 10/09-23664 – Rz vorh.)

                CLÉVENOT, Michel: Im Herzen des Mittelalters. Geschichte des Christentums im XII. und XIII. Jahrhundert. Aus dem Französischen von Kuno Füssel. Luzern: Ed. Exodus 1992, 302 S. (KG II 10/96-5344a)

                COLPE, Carsten: Der „Heilige Krieg“. Benennung und Wirklichkeit, Begründung und Widerstreit. Bodenheim: Athenäum / Hain / Hanstein 1994 (Frieden 03/06-18132)

                DALAI LAMA
                • Zeiten des Friedens. Hg. Erhard Meier. Freiburg u.a.: Herder Spektrum 4065, 1992, 154 S. (Buddh / Dalai Lama 12/02-11730b)
                • Der Friede beginnt in dir. Zur Überwindung der geistig-moralischen Krise in der heutigen Weltgemeinschaft.
                  Bern / München u.a.: Scherz für O.W. Barth 1994, 4. Aufl., 200 S., Glossar
                  (Buddh / Dalai Lama 10/94-2792)
                • Freiheit für Tibet. Botschaft für Menschlichkeit und Toleranz. Aus dem Englischen von Elisabeth Liebl. Diederichs Gelbe Reihe.
                  Kreuzlingen / München: Hugendubel 2008, 126 S.
                  (Buddh / Dalai Lama 10/08-23214)

                EASWARAN, Eknath: Gandhi. Den Haag: Sirius en Siderius 1983, 183 S., Abb., Beilagen
                (Indien / Gandhi 04/06-19162)
                EIßLER, Friedmann (Hg.): Muslimische Einladung zum Dialog. Dokumentation zum Brief der 138 Gelehrten („A Common Word“). EZW-Texte Berlin Nr. 202, 2009 (Zt 04/09-23481)

                ENNS, Ferdinand / WEISSE, Wolfram (Hg.):
                Gewaltfreiheit und Gewalt in den Religionen.
                Politische und theologische Herausforderungen.
                Religionen im Dialog, Bd. 9. Münster: Waxmann 2016, 332 S.
                 

                ERASMUS VON ROTTERDAM: „Süß scheint der Krieg den Unerfahrenen“. Übersetzt, kommentiert und Hg.: Brigitte Hannemann. KT 4. München: Kaiser 1987
                (KG III 02/03-11803a)


                ESS, Josef van: Dschihad gestern und heute (Julius-Wellhausen-Vorlesung).
                Berlin u.a.: De Gruyter 2011

                FRIEDLI, Richard: Frieden wagen. Ein Beitrag der Religionen zur Gewaltanalyse und zur Friedensarbeit. Ökumenische Beihefte zur Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie Bd. 14. Freiburg (CH): Universitätsverlag 1981 (Frieden 04/05-13878, Rz vorh)

                FÜRST, Alfons (Hg.): Friede auf Erden? Die Weltreligionen zwischen Gewaltverzicht und Gewaltbereitschaft. Freiburg u.a.: Herder 2006 (Frieden 11/06-20050, Rz-vorh)

                GANDHI. Der Spielfilm Farbe. Regie: Richard Attenborough. Laufzeit: ca. 3 Stunden. Video / CD: VHS, Uraufführung: 30. November 1982 in Neu Delhi.

                GANDHI. Le Livre du Film. Documentation photographique et postface de Richard Attenborough. Paris: Presses de la Cité 1983, 191 S., Abb., Register (Indien / Gandhi 04/06-19163 – Rz vorh)

                GENSICHEN, Hans-Werner: Weltreligionen und Weltfriede. Göttingen: V & R 1985
                (Frieden 03/06-18086, Rz-vorh)

                GIBRAN, Khalil: Euere Seelen sind Feuer. Gedanken und Meditationen. Aus dem Amerikanischen übertragen von Hans Christian Meiser. München: Goldmann TB 9409, 1989 (Erzählungen / Orient 05/90-7579i)

                GIRARD, René / Ralf MIGGELBRINK, Ralf: Das Ende der Gewalt. Analyse des Menschheitsverhängnisses. Erkundungen zu Mimesis und Gewalt mit Jean-Michel Oughourlian und Guy Lefort. Vollständige Neuübersetzung aus dem Französischen von Elisabeth Mainberger-Ruh. Freiburg u.a.: Herder 2009
                (Religionen 06/09-23541, Rz-vorh)

                GOLLWITZER, Helmut
                • Frieden 2000. Fragen nach Sicherheit und Glauben. Kaiser Traktate Nr. 71. München: Kaiser 1982 (theol 02/06-16225)
                • ORTH, Gottfried: Helmut Gollwitzer. Zur Solidarität befreit. Theologische Profile. Mainz: Grünewald 1995 (theol 10/95-3965)
                GRAF, Friedrich Wilhelm: Religion und Gewalt. Mord als Gottesdienst.
                (FAZ.net 08.08.2014)


                HAMSA, Feodora: Is religious terrorism a product of western modernity?
                Open Democracy, 23.02.2017


                HAUßMANN, Werner / BIENER, Hansjörg / HOCK, Klaus / MOKROSCH, Klaus (Hg.): Handbuch Friedenserziehung. Interreligiös – interkulturell – interkonfessionell. Für Johannes Lähnemann. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2006 (intpäd 10/06-19883, Kurz-Rz-vorh)

                IKEDA, Daisaku: Friedensvorschlag 2011.
                Frankfurt/M.: SGI-Deutschland 2011, 59 S.

                JÖRNS, Klaus-Peter: Notwendige Abschiede. Auf dem Weg zu einem glaubwürdigen Christentum. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2006, 3. Aufl., Glossar, Register
                Buchhinweis und Rezension zu: Rolf SCHIEDER: Sind Religionen gefährlich?
                Berlin: Univ. Press 2008 (säkular 11/06-19948)

                JUERGENSMEIER, Mark / KITTS, Margo / JERRYSON, Michael (eds.):
                Violence and the World's Religious Traditions. An Introduction
                Oxford University Press (UK) 2017, 256 pp.

                KÄSSMANN, Margot / WECKER, Konstantin: Entrüstet Euch !
                Warum der Pazifismus das Gebot der Stunde bleibt. Texte zum Frieden.
                Gütersloher Verlagshaus 2015


                KELSAY, John / JOHNSON, James Turner (Hg.): Just War and Jihad. Historical and Theoretical Perspectives on War and Peace in Western and Islamic Traditions. London: Greenwood 1991, XVI, 254 S. (christlich-islamischer Dialog / Frieden 03/06-18133)

                KERBER, Walter (Hg.): Wie tolerant ist der Islam?
                Fragen einer neuen Weltkultur Bd. 6. München: Kindt 1991, 147 S., Glossar 

                KIRSTE, Reinhard / KLÖCKER, Michael / SCHWARZENAU, Paul / TWORUSCHKA, Udo (Hg.): Vision 2001. Die größere Ökumene. Interreligiöse Horizonte Bd. 1 (IH 1). Köln: Böhlau 1999 (dialog 08/99-8096)

                KIRSTE, Reinhard / SCHWARZENAU, Paul / TWORUSCHKA, Udo (Hg.): Europa im Orient – Der Orient in Europa. Religionen im Gespräch, Bd. 9 (RIG 9): Balve: Zimmermann 2006 (Dialog 09/06-19731)

                KLUSSMANN, Jürgen / MURTAZA, Muhammed Sameer / ROHNE, Holger-C. /
                WARDAK, Yahya (Hg.): Gewaltfreiheit, Politik und Toleranz im Islam.
                Berlin: Springer 2015, 136 S.

                • KÜNG, Hans: Projekt Weltethos. München u.a.: Piper 1990 (Dialog 04/05-13876)
                • KÜNG, Hans / KUSCHEL, Karl-Josef (hg.): Erklärung zum Weltethos. Die Deklaration des Parlaments der Weltreligionen. München u.a.: Piper 1993
                  (Dialog  05/05-13922)
                • KÜNG, Hans (Hg.): Ja zum Weltethos. Perspektiven für die Suche nach Orientierung. München u.a.: Piper 1995 (Dialog 10/95-3826)
                • KÜNG, Hans: Wozu Weltethos? Im Gespräch mit Jürgen Hoeren.
                  Freiburg u.a.: Herder Spektrum 2002 (mehrere Rz vorh)
                • KÜNG, Hans: Umstrittene Wahrheit. Erinnerungen. München: Piper 2007
                  (theol 10/07-22326)

                KUNGFUTSE (KONFUZIUS). Gespräche. Aus dem Chinesischen übertragen und herausgegeben von Richard Wilhelm. Diederichs Gelbe Reihe. Kreuzlingen/München: Hugendubel 2008, 218 S. (china 11/08-23288)

                KUSCHEL, Karl-Josef: Im Ringen um den WAHREN RING.
                Lessings "Nathan der Weise" - eine Herausforderung der Religionen.
                Ostfildern 2011

                LAOTSE. Tao Te King – LAUDSE: Daudedsching. Leipzig: Reclam TB 477
                (China 03/06-18705)

                  
                LEDERHILGER, Severin J. (Hg.): Gewalt im Namen Gottes. Die Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden.
                16. Ökumenische Sommerakademie Kremsmünster 2014.

                Reihe
                : Linzer Philosophisch-Theologische Beiträge - Band 30.
                Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, 2015. 172 S.  ---
                Inhaltsverzeichnis: hier


                 LEIBNIZ-JOURNAL Nr. 02 /2014 (Berlin): Schwerpunkt - Frieden und Konflikte

                  LEONHARD, Jörn Leonhard: Der überforderte Frieden.
                  Versailles und die Welt 1918-1923
                  München: C.H. Beck 2018, 1531 S., illustr., Karten (Ein-Sichten)


                  LOTOS-SUTRA. Das große Erleuchtungsbuch des Buddhismus. Vollständige Übersetzung. Nach dem chinesischen Text von Kumarajiva ins Deutsche übersetzt und eingeleitet von Margareta von BORSIG. Mit einem Geleitwort von Heinrich Dumoulin SJ. Stuttgart: Theseus (im Kreuz-Verlag) 2009, 413 S.
                  mit Inhaltsangabe der 28. Kapitel des Lotos-Sutra – bereits erschienen als Herder spektrum Bd. 5372, 2004, 3. Aufl. (buddh 01/09-21440, vgl. 13786 und 20429)

                  LOTOS-SUTRA. Das Lotos-Sutra. Übersetzt von Max Deeg. Mit einer Einleitung von Max Deeg und Helwig Schmidt-Glinzer. Darmstadt: WBG 2007 (buddh 05/07-22104)

                  MAHABHARATA UND RAMAJANA:
                  Ø  ABT, Otto (neu erzählt): Von Liebe und Macht. DAS MAHABHARATA. Vorwort von Rüdiger Siebert. Bad Honnef: Horlemann 2001 (hindu 04/06-19171)
                  Ø  ABT, Otto (neu erzählt): Botschaft der Hoffnung und Freude. DAS RAMAYANA. Nachwort von Rüdiger Siebert Bad Honnef: Horlemann 2001 (hindu 04/06-19171)
                  Ø  BHAGAVADGITA. Das Lied der Gottheit. Aus dem Sanskrit übersetzt von Robert Boxberger. Neu bearbeitet und herausgegeben von Helmuth von Glasenapp. Stuttgart: Reclam TB 7874/75, 1974
                  (hindu 03/06-18639)

                  MICKSCH, Jürgen (Hg.): Antiislamischer Rassismus. Konflikt als Chance. Frankfurt/M.: Lembeck 2009 (isl-medien 10/09-23663)

                  Das NIBELUNGENLIED. Mittelhochdeutsch – Neuhochdeutsch.
                  Hg. und übersetzt von Ursula Schultze.
                  Düsseldorf u.a.: Patmos  (Artemis & Winkler) 2005 (Mittelalter / Erzählung 10/05-14477b)



                  NIEMÖLLER, Martin: "Wer den Frieden will, muss die Verständigung mit dem Gegner wollen!" - Unterrichtsmaterial - Hg.: Ev- Kirche von Hessen und Nassau (EKHN).
                  (abgerufen 26.04.2017)

                  NOTH, Albrecht Heiliger Krieg und Heiliger Kampf in Islam und Christentum : Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Kreuzzüge / von Albrecht Noth. Bonn: Röhrscheid 1966 (Bonner Historische Forschungen  28, zugl. Diss. Uni Bonn 1964)

                  NOTH, Albrecht: Möglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz.
                  In: Saeculum 29 (1978). S. 190-204

                  OSADA, Arata (Hg.): Kinder von Hiroshima. Japanische Kinder über den 6. August 1945. Eine Sammlung von Prof. Dr. Arata Osada. Aus dem japanischen von Edith Rau. Frankfurt/M.: Röderberg 1985, 8. Aufl.
                  (Frieden 03/06-18168)

                  PARET, Rudi: Sure 2, 256: lā ikrāha fī d-dīni. Toleranz oder Resignation.
                  Der Islam. Band 45, Heft 2, Seiten 299–323

                  PARET, Rudi: Toleranz und Intoleranz im Islam, in: Saeculum 21, 1970

                  PIMENTEL, Maria Cristina / RODRIGUEZ, Nuno Simoes (eds.):
                  Violence in the Ancient and Medieval Worlds
                  Interdisciplinary Studies in Ancient Culture and Religion 19
                  Leuven (B): Peeters 2018, X,582 pp.
                  Verlagsinformation und Inhaltsverzeichnis >>>


                  PULSFORT, Ernst: Indien am Scheideweg zwischen Säkularismus und Fundamentalismus. Würzburger Forschungen zur Missions- und Religionswissenschaft. Religionswissenschaftliche Studien Bd. 18.
                  Würzburg: Echter / Altenberge: Oros 1991, 112 S. (Indien 10/94-2808)

                  RAMADAN, Tariq: Muhammad. Auf den Spuren des Propheten. Aus dem Englischen von Fiona Pappeler und Felicitas Schreiber unter Mitwirkung von Kristiane Backer. München: Diederichs 2009 (Islam 10/09-23693)

                  RICHTER, Horst-Eberhard: Wer leiden will, muss hassen. Zur Epidemie der Gewalt. Hamburg: Hoffmann und Campe 1993 (Frieden 05/05-13851b)

                  ROLLAND, Romain: Literaturnobelpreisträger im Dienst des Friedens

                  RIVERBEND: Bagdad Burning. Ein Tagebuch. Übersetzung: Eva Bonné. 
                  Reinbek b. Hamburg: rororo TB 62244, 2007, 398 S

                  SACKS, Jonathan: Not in God's Name.
                  Confronting Religious Violence (2015).
                  London: Penguin Books 2017, 320 pp.

                  --- Kommentar und Exzerpt: hier
                  --- Extrait (französische Ausgabe). Paris: Albin: Michel 2018: hier


                  SCHERER, Burkhard (Hg.): Die Weltreligionen.
                  Zentrale Themen im Vergleich.
                  Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2003 


                  SCHULZE, Reinhard: Islamischer Puritanismus und die religiöse Gewalt. In: Im Zeichen der Religion: Gewalt und Friedfertigkeit in Christentum und Islam.
                  Frankfurt/M.: Campus 2008


                  SOKA GAKKAI INTERNATIONAL DEUTSCHLAND (Studienabteilung, Hg.): Der Schlüssel zum Glück. Prinzipien der buddhistischen Phiolsophie  auf der Grundlage der Lehre Nichiren Daishonins.
                  Frankfurt/M.: SGI-D 2009, 172 S.

                  STARCK, Christian (Hg.): Kann es heute noch „gerechte Kriege“ geben? P
                  reisschriften des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover Band 5. 

                  Wallstein Verlag, Göttingen: Wallstein 2008, 163 S. (Textauszug vorh.)

                  STEINWEG, Reiner (Red.): Der gerechte Krieg: Christentum, Islam, Marxismus.
                  es NF 17. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1980 (Frieden 03/06-18096)

                  STERNSTEIN; Wolfgang. Gandhi und Jesus. Das Ende des Fundamentalismus.
                  Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2009 (Gandhi 01/09-23407, Rz vorh)

                  TERZANI, Tiziano: Briefe gegen den Krieg. Aus dem Italienischen von Elisabeth Liebl. München: Riemann 2002, 218 S. (Frieden 10/02-11450, Rz-vorh)

                  TRÖGER, Karl-Wolfgang (Hg.): Nachfolge und Friedensdienst. Die Religionen in ihrem Engagement für die Rettung des Lebens. Fakten Argumente.
                  Berlin: Union 1983 (Frieden 06/06-19095, Rz-vorh)


                  TRUTWIN, Werner: Weltreligionen – Hinduismus. Arbeitsbücher Sekundarstufe II. Religion – Ethik – Philosophie. München: bsv (Oldenbourg /Patmos) 2011, 144 S., Abb., Glossar 


                  WEISS, Christian/ WEICHERT, Tom / HUST, Evelin / FISCHER-TINE, Harald (Hg.):
                  Religion – Macht – Gewalt.
                  Religiöser "Fundamentalismus" und Hindu-Moslem-Konflikte in Südasien.
                  --- Autoren neben Hg.: S. Banerjee, H. Harder, Ch. Jaffrelot, E. Kirleis, G. K.Lieten, Jamal Malik, Ch. Oesterheld, Shalina Randeria. Frankfurt/M.: IKO 1996, 237 S.

                  ZINSGEM, Vera: Sind die Weltreligionen friedensfähig? Ein Plädoyer für eine gerechte Religion. Stuttgart: Kreuz 2006 (Frieden 10/06-19849)






                  Die Sintflut: Altes Testament, Gilgamesch-Epos, Mythen des Alten Orients (aktualisiert)

                  $
                  0
                  0


                  Die Mythen der Sintflut im alten Indien
                  Guillaume 
                  Ducoeur: Les mythes du déluge de l'inde anciennes.
                  Histoire d'un comparatisme sémitico-indien.
                  Publiction de l'Institut Orientaliste de Louvain 72. 
                  Leuven (B): Peeters 2019, XLII, 384 pp.
                  Verlagsinformation mit Inhaltsverzeichnis >>>


                  Das Gilgamesch-Epos
                  Am 3. Dezember 1872 legte der Graveur George Smith, Spezialist für Assyriologie,
                  die Entschlüsselung des
                   Sintflut-Berichts vor, der auf einer Keilschrift-Tafel stand.
                  Insgesamt ging es hier um 12 mesopotamische Keilschrifttafeln des Gilgamesch-Epos
                  mit 3000 Versen. Sie stammen etwa aus der Zeit des 13. Jahrhunderts v. Chr.
                  und erzählen die Geschichte
                  des Königs Gilgamesch 

                  Die Sintflut-Erzählung auf Tafel 11
                  Bibliothek des Assurbanipal aus dem Palast von Ninive
                  (Original im Britischen Museum, London) --- Wikipedia
                  auf der Suche nach der Unsterblichkeit.
                  Dieser regierte um 2.600 v. Chr. in der Stadt Uruk. 
                  Hier liegt also ein "Bericht" vor, der  viele Jahrhunderte
                  vor dem biblischen Text entstand.


                  Neuübersetzung 
                  des Gilgamesch-Epos
                  von Stefan M. Maul.
                   

                  München: Beck 2005

                  Mögliche Darstellung
                  von Enkidu als
                  Bezwinger von Tieren
                  in der rechten Hand
                  einen Löwen
                  und eine Schlange links
                   Assyrisches Palastrelief
                  aus
                   Dur-Sharrukin
                  Original im Louvre 
                  (Wikipedia.en)




                  Ausführliche Darstellung und Inhalt des
                  Gilgamesch-Epos -
                  auf 12 Tafeln 

                  --- einschließlich der Tafel 11 mit der
                  Sintflut-Geschichte globalen Ausmaßes:

                  Details: hier 
                  (aus "Rätsel der Menschheit)

                  Mesopotamisches Terracotta-Relief
                  (ca. 2250 — 1900 v.u.Z):
                  Gilgamesch besiegt den Himmelsstier 
                  (vgl. den späteren Mithras-Kult)
                  - beschrieben auf Tafel 6 (wikipedia.en)
                  Gilgamesch (2750–2600 v. Chr.)
                  ist zu zwei Dritteln Gott
                  und zu einem Drittel Mensch.
                  Er herrscht als König über den sumerischen Stadtstaat Uruk. Er ist ein despotischer König.
                  Darum beschließt die
                  Schöpfergöttin Aruru, den Steppenmenschen Enkidu
                  zu erschaffen, der Gilgamesch besiegen könnte. Vor dem Tempel kommt es zum Kampf, der unentschieden endet.
                  Die Feinde werden zu Freunden und kämpfen nun gemeinsam.
                  Gilgamesch und Enkidu treten gegen ein Ungeheuer namens Huwawa an
                  und werden bei ihrer Rückkehr nach Uruk als die größten Helden gefeiert.
                  Ischtar, Himmelsgöttin und Göttin der Liebe, erklärt Gilgamesch daraufhin ihre Liebe. Er aber lehnt die Göttin ab, weil er weiß,
                  wie es Dumuzi, einem früheren Liebhaber Ischtars, ergangen war.
                  Erbittert schickt sie den Himmelsstier nach Uruk, der nun die Erde verwüstet.
                  Doch die beiden Helden erschlagen auch dieses Untier. 

                  Aus Rache wird Enkidu auf Befehl der Götter von einer Krankheit befallen
                  und muss qualvoll sterben. Gilgamesch weiß, dass ihn dasselbe Los erwartet
                  und macht sich auf die Suche nach der Unsterblichkeit.
                  Auf abenteuerlichem Weg gelangt er zu einem Fährmann, der ihn über das Wasser des Todes zu Utnapischtim – einem Vorfahren Gilgameschs – übersetzt. 

                  Jener rät Gilgamesch, sechs Tage und sieben Nächte nicht zu schlafen, dann würde er Unsterblichkeit erlangen. 
                  Mit der  Urflutgeschichte verdeutlicht Utnapischtim, warum Gilgamensch nicht unsterblich geworden ist: Der Text der Sintflut auf Tafel 11: hier 
                  Gilgamesch schafft es nämlich nicht, diese lange Zeit zu schlafen. So erzählt ihm Utnapischtim von der Pflanze, die aus alt jung macht. Daraufhin taucht Gilgamesch in die Tiefen des Meeres und findet sie. Um die Menschen jung zu machen, will er die Verjüngungspflanze in seine Heimat bringen; doch eine Schlange raubt sie ihm.
                  Gilgamesch kehrt daraufhin verzweifelt nach Uruk zurück.
                  Er hat nun Gewissheit über das Todesschicksal der Menschen gewonnen.
                  Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit lässt sich nicht erfüllen.
                  Weil Gilgamesch zwar zu zwei Dritteln Gott ist, zu einem Drittel aber Mensch,
                  muss er nun um dieses einen Drittels willen selbst sterben.
                  Auf der letzten der insgesamt 12 Tafeln wird berichtet,
                  wie Enkidu – der ja bereits gestorben ist – in die Unterwelt steigt 
                  und dort festgehalten wird. Gilgamesch bittet die Götter, ihm bei der Befreiung des Freundes zu helfen, und Enki, der Herr der Erde, erbarmt sich seiner und lässt Enkidu durch ein Loch aus der Erde entweichen."      (nach www.lernhelfer.de, abgerufen, 27.12.2018)
                  Weitere Literatur

                  • Hein Haun / Dieter Baum: Gilgamesch. Der König, der nicht sterben wollte.
                    Fotos: Klaus-Erich Hahn. Köln: Prometh o.J. [1994?], 96 S.
                  • Karl Oberhuber (Hg.): Das Gilgamesch-Epos.
                    Wege der Forschung CCXV. Darmstadt: WBG 1977, 445 S.
                  • Albert Schott (Übers. + Anmerkungen, neu hg.: Wolfram von Soden):
                     Das Gilgamesch-Epos. Stuttgart: Reclam TB 7235 [1958], 1989, 127 S.
                  • Andreas Schweizer: Das Gilgamensch-Epos. Die Suche nach dem Sinn.
                    München: Kösel 1997, 318 S., Register

                  Spätere Reisen in die Unterwelt:
                  --- Orpheus und Eurydike in der griechischen Mythologie
                  --- Hippolythe et Aricie als Oper von Jean-Phiippe Rameau(1733)

                  Karte des Staates Ur III (braun) und seine Einfluss-Sphäre (rot)
                  Es geht nach der sog. 
                  kurzen Chronologie: um 2048 bis 1940 v. Chr.
                  oder der mittleren Chronologie: 2112 bis 2004 v. Chr.

                  Wikipedia.en: History of Mesopotamia





                  Buddhismus - Religion ohne Gott? (aktualisiert)

                  $
                  0
                  0

                  Rad der Lehre mit acht Speichen (= achtfacher Pfad)
                  Übersicht
                  1.    Einführung

                  2.    Zu den Leben des Buddha
                  3.    GRUNDSÄTZLICHES
                  4.    Hinweise zum tibetischen Buddhismus

                  5.    Zur Geschichte des Buddhismus
                  6.    Buddhistische Feste
                  7.    Buddha und Jesus 
                  8.    Weiterführendes: Buddhistische Texte, Symbolik und Buchvorstellungen
                  9.    Dalai Lama: Leben und Werk 
                  10.   Buddhistische Zentren


                  1. Einführung
                  Der Buddhismus ist als  Reformbewegung aus dem Hinduismus  entstanden. Sein Stifter, Siddharta Gautama, ist Sohn eines aus der Kriegerkaste stammenden nordindischen Provinz-gouverneurs. Seine Lebensdaten schwanken zwischen 450 und 350 v. Chr. Als junger Mann verlässt er sein königliches Ambiente, um als Wanderasket den Weg der „Hauslosigkeit“ zur Erleuchtung zu gehen. Er wird schließlich zum Buddha. Dies ist ein Ehrentitel, bedeutet „Erwachter“ oder „Erleuchteter“.
                  Der historische  Buddha wird von den Gläubigen oft Buddha-Shakyamuni ( = Weiser aus dem „Shakya-Geschlecht“genannt.
                  Das „Erwachen“ (bodhi) des Buddha besteht in einem dreifachen Wissen, das der Buddha zum ersten Mal seinen noch wenigen Jüngern im Tierpark von Benares vorträgt:
                  Die Grundsätze des Dharma, der Lehre.



                  2. Zu den Leben des Buddha
                   

                  3. GRUNDSÄTZLICHES

                  Kernpunkt des Dharma sind die 4 Edlen Wahrheiten als Lebensanalyse:
                  • Leiden, das überwunden werden kann und muss,
                    und zwar durch die „Wahrheit vom Leiden“.
                  • „Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens“, 
                  • "die Wahrheit von der Überwindung des Leidens“.
                  •  Der Weg zur Aufhebung des Leidens führt zum Nirvana
                    ( = wo nichts mehr weht) .
                    Dies ist die 4. Edle Wahrheit als achtfacher Pfad:
                  1. Die rechte Anschauung über das Leiden
                  2. Die rechte Gesinnung, die von Übelwollen frei ist.
                  3. Rechtes Reden (vgl. 8. Gebot im Christentum).
                  4. Rechtes Handeln, das jede Zerstörung von Leben vermeidet.
                  5. Rechte Lebensführung.
                  6. Rechter innerer Kampf: Keine unheilvollen Zustände entstehen lassen.
                  7. Rechtes Gedenken: Meditation des eigenen körperlichen Ich. 
                  8. Rechtes Sich Versenken: Gelöstsein von jeglicher Anhaftung.

                  4. Hinweise zum tibetischen Buddhismus
                  • Die 12 Elemente des bedingten Entstehens / des Entstehens in Abhängigkeit
                    --- 1. Avvidya - Unwissenheit, Ignoranz
                    --- 2. Samskara - die verschiedenen psychischen Aktivitäten, bes. des Willens
                    --- 3. Vijnana - die Mentalität des immerwährende Denkens
                    --- 4. Nama-rupa - Name / Benennung der Person als Person (vgl. Skandhas)
                    --- 5. Shadayatana - die 6 Grundlagen des Wissens,
                            der Erkenntnis und der Sinne
                    --- 6. Sparsha - Kontakt, Anhaften der 6 Sinne
                             (Auge, Ohr, Nase, Zunge, Hand, Geist)
                    --- 7. Vedana - sinnliche Empfindung/Wahrnehmung
                    --- 8. Trishna - Durst, Gier
                    --- 9. Anhaften, Festhalten
                    -- 10. Bhava - Existentielle/s Entwicklung / Werden
                    -- 11. Jati - neue Geburt
                    -- 12.  Jaramarana - Alter, Tod = Konsequenz der Geburt
                  • Drei Daseinsmerkmale und 5 Daseinsfaktoren (Skandhas)
                  • Das Rad des Lebens 
                    BANHART, Richard M. (Introduction):
                    The Metropolitan Museum of Art: Asia.
                    New York: Metropolitan Museum
                     1987, 162 pp., illustr., maps
                     Back-Cover:
                    The Cosmic Buddha Amoghasiddhi
                    Western Tibetan, late 10th - early 11th c.
                     
                    im tibetischen Buddhismus
                    (Erläuterungen Schaubild)
                    Aus: Vladimir Grigorieff: L
                    es philosophies orientales. L'Inde et la Chine.
                    Paris: Eyrolles 2005, 320 S.
                    --- Inhaltsverzeichnis: hier
                  • Tibetisches Lebensrad
                    mit ausführlichen Erklärungen
                  • Fabrice Midal:
                    Tibetische Mythen und Gottheiten. 

                    Einblick in eine spirituelle Welt.
                    Aus dem Französischen von Rolf Remers.
                    Berlin: Theseus 2002, 157 S., Glossar

                    ---Rezension: hier
                    Cover der Ausgabe: Bassermann-Verlag 2016
                    Zuerst erschienen im Walter-Verlag Olten 1976

                    Mehr zu Hans Wolfgang Schumann: hier








                    5. Zur Geschichte des  
                        Buddhismus

                    Buddhisten – etwa 800 Millionen weltweit - nehmen Zuflucht zu drei Juwelendem Buddha, dem Dharma,der Sangha
                    (der Gemeinde)
                    .
                    Im heutigen Buddhismus unterscheidet man den Theravada-Buddhismus bzw. Hinayana-Buddhismus,der stark von Mönchen geprägt ist (Theravada = Lehre  der Ordensältesten = kleines Fahrzeug = Hinayana) und den Mahayana-Buddhismus( = großes Fahrzeug), in dem sich neben dem Mönchsbuddhismus ein starke Laien-Frömmigkeit entwickelt hat.
                    Der teilweise stark konservative Theravada-Buddhismus wird aufgrund  seiner geografischen Verbreitung auch südlicher Buddhismus genannt. Er herrscht überwiegend auf Sri Lanka, in Burma, Thailand, Kambodscha und Laos vor. Der inzwischen auch im Westen stark verbreitete Mahayana-Budhismus ist in China, Korea, Tibet, Vietnam und Japan vertreten.
                    Eine besondere Variante des Mahayana ist der tibetische Vajrayana-Buddhismus(Diamantfahrzeug), der viele Elemente der traditionalen Vorgängerreligionen übernommen hat und durch den Dalai Lama und andere im Westen lehrende Lamas viele Sympathien auch in Europa und Amerika gewonnen hat. 
                    Ein schönes Erzähl-Beispiel zum Verständnis dieser Buddhismus-Richtung, und zwar zu dem berühmten tibetischen Mönch  Milarepa, bietet Eric-Emmanuel Schmitt: Milarepa(Zürich: Amman 2006 u.ö.).
                    Auch Japan hat besondere Formen des aus China "eingewanderten" Buddhismus entwickelt. Hier spielt die Wertschätzung des Lotos-Sutra eine erhebliche Rolle. 

                    Weitere Informationen:
                         
                      • Lotos-Sutra (Sanskrit) - National-Archiv Indien

                      Lotos-Sutra(spiritwiki)
                      Besprechung zweier Übersetzungen des Lotos-Sutra, 
                      und zwar derjenigen von Margareta von Borsig und Max Deeg mit Hinweisen auf andere Kommentierungen und Inhaltsübersicht.

                      --- Inhalt des Lotos-Sutra
                             (ichinen.de = Studienseite zum Buddhismus von Nichiren Daishonin)

                           Buddha, die Erleuchtung und das Lotos-Sutra 

                            (mit den 7 Gleichnissen im Lotos-Sutra)
                            
                      u.a. das Gleichnis vom brennenden Haus und das Gleichnis vom verlorenen Sohn
                           
                       (Seminarprotokoll, 02.11.2016) 

                      --- Bertolt Brecht: Das Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus
                            
                      (Philos Webseite, abgerufen 05.06.18)



                      6.  Buddhistische Feste
                      • Parinirvana, das endgültige Verlöschen des Buddha,
                        d.h. sein Ausstieg aus dem irdischen Leben
                        und aus dem Kreislauf der Reinkarnation
                      Außerdem:
                      Paul Ranson: Christus und Buddha
                      (um 1890)

                      7.  Buddha und Jesus 
                      Jesus und Buddha -
                      faszinierende Begegnungen:
                      Einführung, Links, Literaturübersichten
                      und Downloads 

                      Le Monde des Religions, No. 18/2006
                      8.  Weiterführendes: 
                      Buddhistische Texte, Symbolik und Buchvorstellungen

                        --- Buddhistische Heilslehren - Übersicht
                        --- Frauen im Buddhismus - Literaturempfehlungen


                          Weitere Literatur mit Originaltexten
                          in deutscher Übersetzung und:
                          christlich-buddhistischer Dialog



                            Buddhistische Philosophie:
                              
                            9. Der Dalai Lama
                                und Bernhard Glassmann    

                            10.  Buddhistische Zentren

                            Leo Lebendig und das Friedenslicht der Religionen (aktualisiert)

                            $
                            0
                            0

                            Lichtinstallation in der Kirche Dortmund-Brackel 2009
                            Der  "Lichtmaler"Leo Lebendig aus Dortmund hat seit 2005 mehrere Kunst-Projekte entwickelt, die die  kollektive Sehnsucht nach einem zukünftigen friedlichen Miteinander der Kulturen als visuelle Projektionen aufnehmen:Judentum, Christentum und IslamER-SCHEINEN z.B. als Lichtkugel oder Leuchtzeichen:



                            ---------------------------------------------

                            Leo Lebendig auf dem Ev. Kirchentag
                            in Dortmund, 22. Juni 2019


                            ---------------------------------------------



                            Schöpfungsnacht
                            der Religionen und Kulturen
                            ,

                            am 9. Juni 2019 in der Pauluskirche Dortmund 

                            --- bereits die 14. Nacht der Religionen und Kulturen --- 


                                 
                                  
                                        Lichtinstallationen in der Pauluskirche
                                           --- Leuchtzeichen des Friedens ---    
                             
                                         

                            ----------------------------------------------------------------------------




                              • Als Weihnachtsgruß 2018 in Erinnerung auch an den Terroranschlag
                                in Berlin vom 19.12.2017

                              So wird die Installation des Lichtkörpers an besonderen religiös/kulturell geprägten Orten als ein Zeichen für die gegenseitige Achtung der jeweils Anderen verstanden - Leuchtzeichen des Friedens:
                              Die Ausübung der unterschiedlichen Religionen im eigenen, nachbarschaftlich erlebten Milieu - sei sie städtisch-regional und damit unmittelbar oder international, d.h. medial vermittelt gelebt - bedeutet im kommunalen, nationalen und internationalen Kontext identische Vielfalt, schenkt Leben.



                              Die Projekte von Leo Lebendig von 2005-2016


                              Die Jury des INTR°A-Projektpreises für Komplementarität der Religionenhatte für das Jahr 2012 dasProjekt "Friedenslicht der Religionen" von Leo Lebendigausgewählt.
                              Der mit 5000 € dotierte Preis wurde im Rahmen der Jahrestagung der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) am 4. November 2012 in Schloss Eichholz (Wesseling bei Bonn) verliehen. Bericht zur Preisverleihung: hier



                              PROJEKTE und REALISIERUNGEN bis 2017
                              Coloured Black Oktogon
                              bei der Langen Nacht der Religionen Berlin 17.09.2016


                              Die Friedenslichter auf dem
                              Gendarmenmarkt in Berlin 2017

                                  in Dortmund-Mengede 
                                 (Oktober 2012)

                              -- Friedenslicht der Religionen
                                  in Dortmund-Hörde
                                  (Ruhr-Nachrichten 13.12.2011)
                              -- Kulturhauptstadt Ruhr
                              2010

                                 Projektplan
                              -- Dortmund, Rathaus
                                  WAZ-Online, 27.08.2010




                              -- Interreligiöses Gebet in Dortmundam 14.09.2010


                              Friedenslicht in Jerusalem 2011  (15.01.-15.03.2011)


                              Biografisches zu Leo Lebendig 
                              Leo Lebendig (Hans Jürgen Troegel) wurde 1939 kurz vor Kriegsbeginn in Arnsberg im Sauerland geboren. Im Nachkriegsdeutschland wächst er, frühzeitg zu gestalterischer Tätigkeit angeleitet, in Auseinandersetzung mit dem Versuch des Begreifens der historischen Vergangenheit  und des Erwerbs der Bildsprache der nun geltenden »Abstrakten Kunst» auf. Heute, zu Beginn des neuen Jahrtausends und im Bewusstsein der die Menschheit tödlich bedrohenden Gefahren, umschreibt Leo Lebendig seine Tätigkeit als Licht-Maler mit dem Begriff : "Initiatorische Kunst"– "Sie markiert die Fahrt des Geistes auf den Wellen des Lichts und öffnet der Seele das Tor zum Lebendigen".
                              Leo Lebendigs künstlerischer Weg ist bestimmt durch die Dialektik von Produktion und Reflexion. Die ständige Ist-Wert-Bestimmung der schöpferischen Tat als eines intentionalen Artefakts führt zu stets neuen Phasen der Kunst- und Lebensbewältigung.
                              Kunst ist ...
                              Sehnsucht, in den Dingen zu sein.  1964
                              Sehnsucht, in den Menschen zu sein.  1973
                              Sehnsucht, in mir selbst zu sein.  1984
                              Sein – Mensch sein.  1991
                              Sehnen nach dem Einssein mit Gott.  2000

                              So stellt Leo Lebendig in den 60er Jahren, noch mit seinem Geburtsnamen Hans Jürgen Troegel signiert, von der Liebe zu Miró durchdrungene kalligraphische Bilder aus – 
                              erklärt im nächsten Jahrzehnt den Aufbau 
                              des freien Kommunikationszentrums«Nachbarschafts-Haus Dortmund-Wambel» 
                              zum Sozialen Kunstwerk – 
                              entdeckt in den 80er Jahren beim beidhändigen Malen sein Selbst 
                              und seinen Künstlernamen «Leo Lebendig» – 
                              begegnet im folgenden Jahrzehnt seinem «Licht des Lebens» 
                              und entschlüsselt sein «Lebensbild» mit dem Titel »Erkenne dich selbst, o Mensch!» oder «Alle Wege führen zu Gott».
                              Heute bezaubert Leo Lebendig landesweit die Besucher von Kirchen und öffentlichen Räumen durch seine raumgreifenden Lichtinszenierungen, die mit der geistigen Kraft der Farbe den nach friedlichem Zusammenleben Suchenden den Weg erhellen.


                              © Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung
                                      von Leo Lebendig

                              Christentum weltweit - Einführung und Materialzusammenstellung (aktualisiert)

                              $
                              0
                              0


                              Übersicht
                                I.  Geschichtlicher Überblick
                               II.  Östliches Christentum
                              III.  Westliches Christentum
                              IV.  Weitere Informatio nen und Themenschwerpunkte


                              I. Geschichtlicher Überblick

                              Jesus von Nazareth
                                ist als als Jude geboren und hat immer als Jude gelebt. Seine weltweite Bedeutung beginnt mit den Erzählungen der ersten Jünger von seiner Auferstehung. Erst hier entwickelt sich die neue Religion -  das Christentum. Durch den Apostel Paulus gewinnt der neue Glaube weltweite Bedeutung. Zur Glaubensmitten werden in Abgrenzung vom Judentum die Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi als universale Heilsereignisse für die gesamte Menschheit.  Dieser Glaube wurde schlließlich zum weltgeschichtlichen Wendepunkt  u.a. auch zu einer neuen Zeitrechnung im 4. Jh. n. Chr Das Christentum mit allen seinen Ausprägungen ist inzwischen die größte Weltreligion mit heute schätzungsweise 2,3 Milliarden Menschen.





                              Jesus von Nazareth


                              Exemplar einer Gutenberg-Bibel
                              (Kongressbibliothek, Washington, D.C.) --- wikipedia
                                           



                              G/Geschichte Nr. 01 (2017)
                              mit Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier
                                                         
                              Die Hagia Sophia in Nicäa/Iznik, 2011 in eine Moschee umgewandelt
                              1. Konzil von Nicäa 325 --- 2. Konzil von Nicäa 787

                              II. Östliches Christentum 

                              Durch die faktische Sprachgrenze im Römischen Reich (griechischer Osten / lateinischer Westen) und dogmatischen Streitereien (Christologie, Trinität) lebten sich Ost- und Westkirchen auseinander. Neben den Streit um die Festlegung des Ostertermins kam der Konflikt um die Bilderverehrung und Ritenfragen hinzu (vgl. die orthodoxen Ikonostasen).

                              Ausführliche Informationen

                              Überblick und Literaturhinweise

                              Innerhalb des östlichen Christentums entstanden die oströmische Reichskirche (die byzantinische Kirche sowie stärker ethnisch orientierte Kirchen. Die bekanntesten orthodoxen Kirchen sind – verbunden mit den Patriarchaten von Jerusalem, Antiochien (türkisch: Antakya), Alexandrien (koptisch sowie die eigenständige Äthiopische Kirche) bzw. das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel für die griechische Orthodoxie, später das Patriarchat von Moskau für die russische Orthodoxie. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen die Balkan-orthodoxen Kirchen. Diese sind stärker ethnisch orientiert, aber auch alle in Deutschland präsent: serbisch, bulgarisch, rumänisch, mazedonisch und albanisch. Die serbisch-orthodoxe Kirche spielte übrigens im Bosnienkrieg (1992–1995) eine teilweise recht zweifelhafte Rolle.
                              • Ostkirchliches Institut der Universität Würzburg: 
                                Zeitschrift "Das Östliche Christentum"
                                und NF / 2016: "Das Christusbild.
                                Zur Herkunft der Entwicklung in Ost und West
                              • Julius Assfalg / Paul Krüger:
                                Kleines Wörterbuch des christlichen Orients

                                Wiesbaden: Harrassowitz
                                1975, XXXIII, 460 S., Abb., Karten
                                Kurzbesprechung in:
                                Bulletin of the School of Orientals
                                 and African Studies
                                (Cambridge University Press)
                                Vol. 41, Issue 3, Oct 1978, p. 642
                              • Athanasios Baskedis: Die Orthodoxe Kirche.
                              • Eine Handreichung für nicht-orthodoxe
                                und orthodoxe Christen und Kirchen.
                                Frankfurt/M.: Lembeck  2003, 4. Aufl.,  192 S.
                              • Louis Bréhier: Vie et mort de Byzance.
                                Paris: Albin Michel 2006, 632 pp., index
                              • S.R. Goldstein-Sabbah / H.L. Murre-van den Berg:  
                                Modernity, Minority, and the Public Sphere: 
                                Leiden (NL); Brill 2016
                              • Sidney H. Griffith / Sven Grebenstein (Hg.):
                                Christsein in der islamischen Welt. 
                                Festschrift für Martin Tamcke zum 60. Geburtstag.
                                ---- Wiesbaden: Harrassowitz 2015, 633 S., Abb. 
                              • Friedrich HUBER: Das Christentum in Ost-, Süd- und Südostasien sowie Australien.--- Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen, Bd. IV/8. Leipzig: EVA 2005, 309 S., Register
                              • Wladimir Iwanow: Russland und das Christentum. Theologie Interkulturell, Bd. 8.
                                Frankfurt/M.: IKO  1995, 296 S. 
                              • Georgi Kapriev: Philosophie in Byzanz.
                                Würzburg: Königshausen und Neumann 2005, 383 S.
                                Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier
                              • Georgi Kapriev: Lateinische Rivalen in Konstantinopel:
                                Anselm von Havelberg und Hugo Eterianus.
                                Recherches de Théologie et Philosophies Médiévales - Bibliotheca 15.
                                Leuven (B): Peeters 2018, IV, 313 pp. -- Verlagsinfo: hier
                              • René R. Khawam: L'univers culturel des chrétiens d'Orient.
                                Paris: Cerf 1987, 235 pp., index 
                              • Evangelos Konstantinou (Hg.):
                                Byzanz und das Abendland im 10. und 11. Jahrhundert.
                                Köln u.a.: Böhlau 1997, 366 S., Register
                              • Christian Lochon:  Chrétiens du Proche Orient.
                                Grandeur et malheur. Paris 2016 --- Details: hier
                              • Évelyne Patlagean: Un Moyen Âge grec. Byzance IXe - XVe siècle.
                                Paris. Albin Michel 2007, 478 pp., index
                                Rezension von Youval Rotman in academia.edu: hier
                              • Martin Tamcke - Orthodoxe Spiritualität und Theologie.
                                Der Geist des Ostens im Westen --- Sammelrezension 2009: hier ---
                              • Reinhard Thöle (Hg.):
                                Zugänge zur Orthodoxie. Bensheimer Hefte 68. 
                                Göttingen: V & R 1989, 329 S., Abb. 
                              • Clement Valluvassery: Christus im Kontext und Kontext in Christus.
                                Chalcedon und indische Christologie bei Raimon Panikkar und Samuel Ryan.
                                Münster u.a.: LIT 2001, 281 S.
                                --- Inhaltsverzeichnis und ausführliche Leseprobe: hier
                              Ein Teil der (alt-)orientalischen Kirchen, besonders im Nahen und Mittleren Osten,wurde wegen abweichender Lehrmeinungenaus den orthodoxen Kirchen ausgeschlossen. Dogmatisch geht es hauptsächlich die Stellung Jesu und die Trinität betreffend. Entweder bleiben menschliche und göttliche Natur Jesu unverbunden nebeneinander als zwei Naturen (= Dyophysiten) oder die menschliche Natur wird vollständig in die göttliche integriert (eine Natur =  Monophysiten). Diese Kirchen überlebten bis vor kurzem in den islamisch beherrschten Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. Zu ihnen gehören die dyophysitischen Nestorianer(= Assyrische Kirchedes Ostens).
                              Weitere bekannte orientalische Kirchen sind die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die Syrisch-Katholische Kirche, die Syrisch-Maronitische Kirche (Maroniten), die Alte Kirche des Ostens und die Chaldäisch-Katholische Kirche. Außerdem gehören die Kopten in Ägypten undÄthiopien sowie die Armenierund Georgierin Kleinasien bzw. in der Kaukasus-Region dazu.
                              Diese Kirchen spielen durch die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten heute auch in Europa eine stärker sichtbare Rolle. Durch die Fluchtbewegungen haben sich auch in Deutschland Migrationsgemeinden gebildet. 

                              III. Westliches Christentum
                              Das westliche bzw. lateinische Christentummit Rom als Zentrum bestand in einer einheitlichen Kirche bis zur Reformation im 16. Jahrhundert fort. Die römisch-katholische Kirche wurde und wird von Rom aus durch den Papst und die Weltkonzilien insgesamt hierarchisch geleitet.

                              Frömmigkeit und Politik 
                              Philosophie und Theologie
                              Die in der Reformation aufbrechenden Gegensätze innerhalb der lateinisch-katholischen Kirche („Protestanten“) wurden am stärksten theologisch durch Martin Luther, Philipp Melanchthon, Martin Bucer, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin geprägt. 
                              Die reformatorische Bewegung  erstarrte jedoch zum Teil in der lutherischen und reformierten Orthodoxie. In diesem Kontext entwickelten sich neue Strömungen, die zum Teil von den "klassischen"Kirchen als Abweichler gestempelt wurden. Auch der Pietismus war zuerst eine starkes Aufbegehren gegen den zunehmenden Dogmatismus.
                              Inzwischen – besonders durch das 2. Vatikanische Konzil (1959-1965) verliert ein Teil der Kontroversthemen zwischen Katholiken, Protestanten und Anglikanern erheblich an Bedeutung – wie Rechtfertigung, Erbsünde, Sakramente, das gilt z.T. sogar für Taufe und Abendmahl/Eucharistie. Kontrovers bleiben Amts- und Kirchenverständnis.
                              Der Ökumenische Rat der Kirchen / World Council of Churches, 1948 in Amsterdam gegründet hat sich nicht nur für eine stärkere gemeinsame Ausrichtung der nicht-katholischen Kirchen eingesetzt, sondern die Ökumene der Konfessionen und den Dialog der Religionen systematisch vorangetrieben.
                              Ein wichtiger Wegbereiter war Nathan Söderblom (1866-1931)

                              Darstellung theologischer
                              und ethischer Positionen
                              von Papst Franziskus (2017)
                              Römisch-Katholische Kirche:
                              Die Päpste von 1800 bis heute (Herodote.net, 17.10.2018)
                              sind in ihrem Handeln zwischen Rückschritt und vorsichtiger Öffnung zur Moderne geprägt.

                              Mit dem Amtsantritt von Papst Franziskus im Jahre 2013 sind weitere erstaunliche reformerische Veränderungen in der Katholischen Kirche eingetreten. Gerade seine theologischen Positionen geben Hoffnung im Blick auf die Weltverantwortung, aber auch hinsichtlich weiterer interkonfessioneller Verständigung 

                              Die Herausforderungen der säkularen Gesellschaften des Westens, die Migrationsbewegungen und die Globalisierung erfordern von den verschiedenen Kirchen ein Umdenken, das inzwischen zu vielen Dialog-Initiativen geführt hat. Allerdings gibt es immer wieder fundamentalistische Tendenzen und Abgrenzungen besonders bei:
                              1.  Begegnungen des Christentums mit anderen Religionen und  Weltanschauungen

                               Toleranz und das Verständnis von Mission 
                               unter (post-)kolonialen Bedingungen

                              Im Sinne einer religionspluralistischen Sicht
                              kann auch das Christentum die Gleichwertigkeit (nicht Gleichartigkeit)
                              anderer religiöser Traditionen  
                              anerkennen:
                              Thesen zur Gleichwertigkeit der Religionen


                              IV. Weitere Informationen und Themenschwerpunkte
                              V.  Religiöse Lernorte (Beispiele)


                                Reinhard Kirste
                                   
                                Creative Commons
                                 Relpäd/Christen-Einf 

                                Weltethos - Goldene Regel - Verantwortung (aktualisiert)

                                $
                                0
                                0
                                Zur ORIENTIERUNG

                                PRAKTISCHE BEISPIELE



                                • Empfehlungen aus der Qi Gong-Praxis
                                  Autor: LEONG Kok Yuen (traditionelle chinesische Medizin)
                                  1-Diminuer l’importance
                                  2-Sortir de la scène de théâtre
                                  3-Attendre que l'orage passe
                                  4-Le travail du pardon
                                  5-Dissoudre la peur de la mort
                                  6-Atteindre la pleine conscience 
                                  7-Ne pas se perdre dans les méandres du jugement négatif.
                                  8-La recharge de la batterie des Reins, le médicament ultime.
                                  9-Le sourire intérieur, ce médicament venu du ciel.
                                  10-Adopter une nouvelle philosophie de vie
                                •  
                                10 Gebote - 10 Plagen, Bildtatfel
                                in der St. Georgskirche Dinkelsbühl

                                Foto dank freundlicher Genehmigung
                                durch die kath. Pfarrei St. Georg Dinkelsbühl
                                                                                                                      




                                MEDIEN und BÜCHER(-REZENSIONEN):
                                Wertewandel, Moral, Menschenrechte, Weltethos




                                RELIGION, WIRTSCHAFT UND GLOBALISIERUNG



                                Ältere Titel zum Thema Weltethos

                                Erklärung zum Weltethos:
                                Die Deklaration des Parlaments der Weltreligionen
                                Hg.: Hans Küng und Karl-Josef Kuschel.
                                München: Piper 2000. 139 S. (Serie Piper 1958) 

                                Projekt Weltethos. Autor: Hans Küng.
                                München: Piper 2001. 191 S. (Serie Piper 1659) 

                                Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft.
                                Autor: Hans Küng.
                                München: Piper 2000. 397 S. (Serie Piper 3080) 

                                Wissenschaft und Weltethos.
                                Hg.: Hans Küng und Karl-Josef Kuschel.
                                München: Piper 2001. 524 S. (Serie Piper 3247) 

                                Reich-Gottes-Botschaft und "Projekt Weltethos": Die "vier unverrückbaren Weisungen" des Parlaments der Weltreligionen als mögliche Aktualisierung der ethischen Angebote Jesu in der Bergpredigt, 14-stündige Unterrichtssequenz für Sek I 
                                Erstellt von Peter Langhorst.
                                Aachen: Katechetisches Institut 1999. 53 S.:
                                Religionspädagogische Arbeitshilfe Nr. 72 

                                Religion, Religionskritik, Weltethos.
                                Hg.: Barbara Brüning.
                                Berlin: Cornelsen 2002. 128 S.: Kurshefte Ethik/Philosophie)

                                Umwelt - Schöpfung - Mitwelt:
                                Weltethos und unsere Verantwortung für die Welt als Schöpfung,
                                Eine Unterrichtsreihe für den RU in der Grundschule
                                Erarbeitet von Lucy Minder.
                                Düsseldorf: Presseverband EKiR 1999. 67 S.: 
                                Materialien und Entwürfe für den RU in der Primarstufe XXXIV) 
                                  
                                Unterrichtsprojekte Weltethos I: Grundschule, Hauptschule, Sekundarstufe I
                                Hg.: Johannes Lähnemann und Werner Hausmann.
                                Mit einem Vorwort von Hans Küng
                                und einem Nachwort von Karl Ernst Nipkow.
                                Hamburg: EB-Verlag 2000. 251 S.
                                Pädagogische Beiträge zur Kulturbegegnung, Bd. 17) 

                                Unterrichtsprojekte Weltethos II: Realschule, Gymnasium, Berufsschule
                                Hg.: Johannes Lähnemann und Werner Hausmann.
                                Mit einem Vorwort von Hans Küng
                                und einem Nachwort von Karl Ernst Nipkow.
                                Hamburg: EB-Verlag 2000. 253 S.
                                (Pädagogische Beiträge zur Kulturbegegnung, Bd. 18) 






                                Iserlohner Con-Texte (ICT) und Interreligiöse Horizonte (IH)

                                $
                                0
                                0
                                1. Die Reihe der Iserlohner Con-Texte ICT 1 (1986) bis ICT 18 (2003).
                                    Hg.: Reinhard Kirste und Paul Schwarzenau

                                ICT 12, ICT 15 und ICT 18 aktualisiert: Gesamttext als PDF zum Download
                                ICT 17 in Auswahl zum Download

                                Die ICT-Hefte sind vergriffen (bis auf ICT 15 und 18), jedoch können einzelne Beiträge auf Anfrage noch geliefert werden. E-Mail:  interrel@t-online.de
                                 
                                •  ICT 1:    Tschernobyl - Ohne Folgen für die Schule?   (1986)
                                •  ICT 2:    Über den Umgang mit Weihnachten in Unterricht
                                                und Schulgottesdienst
                                  (1986, mehrfache Nachdrucke)
                                •  ICT 3:    Meditation und Schule  (1987, ersetzt durch ICT 15/2003 und 2009)
                                •  ICT 4:    Gemeinsam vor Gott - Weltreligionen im Gespräch  (1987)
                                •  ICT 5:    Spiritualität und Friedenspädagogik  (1988, mehrfache Nachdrucke)
                                •  ICT 6:    Jüdische Quellen zur Geschichte
                                                der Gemeinden im Raum Iserlohn  
                                  (1989)
                                •  ICT 7:    Gottesdienste aus der Schulpraxis.
                                              
                                  (1994, mehrfache Nachdrucke)                                      
                                • ICT 8:    Ansätze zu einer christlichen Theologie der Religionen.  (1989)
                                • ICT 9:    Okkultismus und esoterische Spiritualität  (1991, mehrfache Nachdrucke)


                                • ICT 11:   Die Dunkelseite Gottes  (1991, mehrfache Nachdrucke)
                                  A
                                  uch abgedruckt in: Paul Schwarzenau: Ein Gott in Allem.
                                  Aufsätze zum Gottsbild der Religionen. Interreligiöse Horizonte Band 4 (IH 4).
                                  Köln: Böhlau 1999, S. 57-70

                                • ICT 13:  
                                  Interreligiöse Schule - ein Vorbild aus den Niederlanden  
                                  (1995)
                                • ICT 14:   Orientierung in einer sich ändernden Welt (1995),
                                  erweitert erschienen in der Reihe Religionen im Gespräch (RIG), und zwar in RIG 4:
                                  Wertewandel und religiöse Umbrüche (1997)

                                  2.  INTERRELIGIÖSE HORIZONTE   ( IH )
                                  Im Auftrag des Interdisziplinären Instituts für Religionsgeschichte (IIRG) in Bad Münstereifel und Köln und der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) in Nachrodt/Westfalen
                                  - im Böhlau-Verlag Köln. 

                                  Reihen-Herausgeber:
                                  Dr. Reinhard Kirste (Nachrodt), Prof. Dr. Michael Klöcker (Köln), Prof. Dr. Paul Schwarzenau (Dortmund), Prof. Dr. Udo Tworuschka (Jena) 



                                            Inhaltsübersicht von IH 1 bis IH 5: hier 

                                  IH 1:     Vision 2001: Die größere Ökumene  
                                  (1999)
                                  IH 2:     Religion - Religionen - Religionswissenschaft.

                                              Festschrift für Theodor Lohmann (Jena)
                                              zum 70. Geburtstag  (1998)
                                  IH 3:     Paul Schwarzenau: Welt-Theologie.
                                                                         Gesammelte Aufsätze  (1998)
                                  IH 4:     "Alle Wasser fließen ins Meer..."

                                               Die grenzüberschreitende Kraft der Religionen
                                               Festschrift für Paul Schwarzenau (Dortmund)
                                               zum 75. Geburtstag  (1998)
                                  IH 5:     Paul Schwarzenau: Ein Gott in allem.

                                              Aufsätze zum Gottesbild der Religionen (1999)



                                  Bart ten Broek: Zwei Religionen an einer Elementarschule in den Niederlanden

                                  $
                                  0
                                  0
                                  Wo die Wirklichkeit keine Utopie ist, diese aber sehr wohl berührt

                                  Juliana-van-Stolberg-Schule: Name und Fragen zum interkulturellen Lernen

                                  Schon seit 39 Jahren ist der Name Juliana-van-Stolberg mit der Schule verbunden. Es wurde schon oft gefragt, ob der Name der Schule geändert wird. Durch die Bekanntheit der Schule ist der Name ein Begriff geworden. Es ist aber auch eine Ehre, ihren Namen zu tragen. Die gewählten Möglichkeiten, Ideen und das Werk Juliana-van-Stolbergs haben eine Bedeutung, die die Jahrhunderte übersteigt. Juliana leitete eine Hofschule für ihre eigenen Kinder und die Kinder aus der Umgebung der Dillenburg. Ihre Schule hatte einen guten Namen. Sie war eine gläubige Frau, die deutlich für die folgenden Werte eintrat: Religions- und Gewissensfreiheit, Verträglichkeitund Gerechtigkeit. Sie hatte großen Einfluss auf ihre Söhne, von denen einer Wilhelm von Oranien (geb. 1533) ist. So mahnt sie stets, die Grenzen ihres Freiheitskampfes zu bestimmen. Sie ist uns noch immer gegenwärtig. In ihrem Sinne suchen wir nach neuen Worten und Formen.

                                  Als Direktor der Elementarschule Juliana-van-Stolberg in Ede (ein Ort in der Nähe Arnheims) in den Niederlanden, habe ich in den vergangenen Jahren einen gesellschaftlichen Prozeß mitververfolgen und teiweise mitgestalten können, der die Fragen von interreligiösem Lernen und die Chancen und Schwierigkeiten multikulturellen Zusammenlebens erheblich bewegt.
                                  Ich leite ein Team von Lehrerinnen und Lehrern, das zusammen mit Eltern und Verwaltung eine Entwicklung durchmachte, die in den Niederlanden seinesgleichen sucht. Diese Entwicklung lässt sich an folgenden Fragen festmachen:

                                  Þ   Wie funktioniert die Schule im multi-ethnischen Zusammenleben?
                                  Þ   Welche Grundhaltung ist von Seiten des Lehrkörpers nötig, um an einer solchen Schule zu arbeiten?
                                  Þ   Welche Konfrontationen ergeben sich mit einem selbst als Lehrperson, nämlich auch in Bezug auf die eigene religiöse Überzeugung, die eigene Lebensanschauung?
                                  Þ   Wie beeinflusst es das Unterrichtsmaterial?

                                  Standortbestimmung


                                  Die Elementarschule Juliana-van-Stolberg ist eine Schule für Kinder im Alter
                                  von 4-12 Jahren. Sie wurde 1956 vom Verein für christlich-nationalen Schulunterricht gegründet. Eine Schule in der christlich-nationalen Tradition. Als im Jahre 1990 die Schule diesen Verein verließ, zählte er zwölf Schulen.

                                  Die Niederlande kennen das sogenannte „Säulensystem“. Es gibt öffentliche und besondere Schulen. Die erstgenannten werden von der politischen Gemeinde verwaltet. Meistens wird nach einem bestimmten Konzept gearbeitet; christlich-protestantisch, katholisch, anthroposophisch oder allgemein-neutral. Finanziell sind alle Schulen gleichgestellt.

                                  1985 entstand die Elementarschule. Die Vorschule (4-5 jährige) und die Grundschule (6-12 jährige) wurden zu einer Schule zusammengefasst. Die Juliana-van-Stolberg-Schule wurde 1982 vom Unterrichtsministerium als „Entwicklungsprojekt Elementarschule“ ausgewiesen (anders ausge-drückt: eine experimentelle Elementarschule).

                                  Schon damals hatten wir Kinder aus kulturellen Minderheiten (so wurden sie damals in den Niederlanden genannt) in der Schule. So ein Projekt hatte zur Aufgabe, Material für die Arbeitspläne für die künftige Elementarschule zusammenzutragen. Wir bekamen den Auftrag, zu zeigen, wie die genannten Kinder sachkundig begleitet werden können.

                                  Die gegenwärtige Situation

                                  Die Schule ist in den Niederlanden bekannt als erste Schule für christlich-islamische Zusammenarbeit. Am 1. Januar 1990 verließ die Schule den genannten Verein für christlich-nationalen Unterricht. Eine Vereinsverwaltung übernahm die Verantwortung. Das besondere daran ist, daß diese Verwaltung aus holländischen, marokkanischen und türkischen Mitgliedern besteht, die entweder Eltern sind oder diese vertreten. Es sind auch diese drei Gruppen, aus denen die Kinder der Schule kommen. In den Statuten wird von einer Grundlage für Zusammenarbeit gesprochen, auf deren Basis der getrennte islamische und christliche Religionsunterricht stattfindet. Darüberhinaus gibt es „Erkennungsstunden“, die Brückenfunktion haben. Während dieser „Erkennungsstunden“ werden die verschiedenen religiösen Inhalte miteinander in Kontakt gebracht (s.u.).

                                  Zur Zeit haben wir 125 Schüler, 65 Marokkaner, 50 Türken und 10 Holländer. Vor kurzem wechselten 11 Schüler zu einer sogenannten islamischen Schule, die 1992 in Ede gegründet wurde: Eine neue Säule des holländischen Zusammenlebens, von denen es inzwischen 20 gibt. Was schmerzte, war: die Eltern meldeten ihre Kinder teilweise ab, trotz der guten Kontakte, die wir mit ihnen hatten. Die Möglichkeiten, die die holländische Gesetzgebung bietet, der Druck innerhalb der Familie (Gruppe), veranlasste diese Eltern, diese Isoliertheit (Kraft der Form/ des Äußeren) zu wählen.

                                  So kam die Schule in schwierige Zeiten: Einige holländische Eltern wählten für ihr vierjähriges Kind diese Schule und schreckten dann doch zurück. Immerhin bestehen große Vorurteile in Bezug auf die Qualität des Unterrichtes an einer Schule mit vielen ausländischen Kindern. Im Moment ist die religi­öse Auffassung oder das ideelle Ziel, Kinder aus verschiedenen ethnischen Gruppierungen im Kontakt miteinander aufwachsen zu lassen, nicht mehr von Belang. Man sagt uns sehr leicht: „Der Weg, den die Juliana-van-Stolberg-Schule geht, führt in eine Sackgasse.“ Die Verwaltung, das Lehrerkollegium und die Eltern sehen das anders. Gerade in der letzter Zeit ist mit einer Vielzahl von Aktivitäten begonnen worden, um Edes Bevölkerung erneut bei der Wahl für dieses Modell einzubeziehen. Die Frage ist: Wie kann eine interreligiöse Elementarschule ein Magnet sein für Menschen, gleichgültig welcher Abkunft. Besonders auf die Holländer wird eingegangen werden mit dem Thema: Opferhaltung und/oder der Mehrwert des Modells.

                                  Für alle möglichen Aktionen geben Holländer viel und gern. Wie verhalten sie sich mit Kindern und der Wahl der Schule? Es wird ihnen deutlich sein: Die Schule braucht holländische Kinder. Gleichzeitig will ich auch sagen, daß wenn die Kinder nicht kommen, das Modell noch nicht verloren ist. Wenn in der Schule nur die ausländischen Kinder übrigbleiben, sind die Lehrkräfte die Kulturträger und werden zu Vorbildern.

                                  Mit einem Nachbarschaftszentrum für sozial-kulturelle Arbeit im Viertel sind gute Formen für die Zusammenarbeit mit Bezug auf außerschulische Aktivitäten vorhanden. Da finden dann die Treffen statt zwischen ausländischen und inländischen Kindern. Das erfordert von uns großen Einsatz und zwar zusammen mit anderen Einrichtungen (Nachbarschaftszentrum, Sozialarbeiter usw.)

                                  Rückblick auf 10 Jahre

                                  1982 begannen wir als experimentelle Elementarschule. Wir gingen aus von dem Prinzip: Jedes Kind braucht Aufmerksamkeit. Das meinten wir in der positiven Bedeutung. Unser Unterricht wollte dem Kind folgen, anschließen an die Erfahrungen, die das Kind in die Schule mitbringt. Für ein holländisches Kind sind das andere als für ein türkisches Kind. Hiervon ausgehend wollten wir einer Etikettierung vorbeugen.

                                  Unser Unterrichtssystem entwickelte sich derartig, daß Sprache Kennzeichen von Differenzierung und Individualisierung ist. Das verlangt viel von der Lehrkraft. Also wurde auch das eigene Handeln, sowohl in der Klasse wie auch als Mitglied des Teams, Gegenstand für Studien. Auch die Eltern bezogen wir in diese Entwicklung ein.

                                  Ebenso hart arbeiten wir an dem Thema: Interkultureller Unterricht. Das wurde von einem der tragenden Prinzipien des Gesetzes für Elternarbeit abgeleitet. Es besagt, daß Schulunterricht der multi-ethnischen Gesellschaft Rechnung tragen und sich darauf einrichten muss. Vom Ministerium bekamen wir, auf Anfrage, ein weiteres experimentelles Jahr, um sogenannten Begegnungsunterricht zu realisieren.

                                  In die christliche Juliana-van-Stolberg-Schule kamen muslimische kinder. Am Anfang gingen wir von der christlichen Gastfreundschaft aus. Sehr schnell wurde uns deutlich, daß die Schüler bleiben würden. Wir mussten sie bei ihrem Leben in den Niederlanden begleiten.
                                  Zum Begegnungsunterricht wollten wir einen Beitrag liefern. Das Resultat hatte als Merkmale:

                                  ·      die Teilnahme der örtlichen christlichen und muslimischen Theologen
                                  ·      die Teilnahme der Eltern bei der gesamten Entwicklung
                                  · die Teilnahme von Vereinen, eines Nachbarschaftszentrums und privat Interessierter.

                                  Sehr starken Nachdruck legten wir auf den Gleichklang von Geschichten und ihrer Bedeutung in beiden Religionen. Vier Feste (zwei christliche: Ostern und Weihnachten und zwei islamische: Ramadan und das Opferfest) gelten als zentral.

                                  Während dieser intensiven Zusammenarbeit entstand auch die Atmosphäre, die Kontakte erlaubte, über die Unterschiede zu sprechen und Brücken zu bauen. Sowohl Schüler als auch Eltern und Lehrkörper üben sich im Umgang miteinander wie auch im Umgang mit dem Anders sein!

                                  Zu dieser Zeit erreichte die Schulverwaltung die Frage, ob es möglich wäre, während der Schulzeit islamischen Religionsunterricht von der Moschee aus zuerteilen. Das Lehrerkollegium fand dies eine logische Folge der Entwicklung. Nach ausführlichen Diskussionen schien die Verwal­tung die Bitte zu erfüllen. Letzten Endes, nach einem Gespräch mit der Verwaltung der türkischen Moschee, schrak man doch zurück. Die Angst schlug zu. Es war deutlich Sprache von Kommunikationsstörungen.

                                  Es geschah viel in kurzer Zeit. Die Verwaltung und das Kollegium kamen in Konflikt miteinander. Diverse Vermittler (christlich-holländische und islamisch-türkische) wurden eingeschaltet. Ab einem bestimmten Moment verließen 13 türkische Kinder die Schule. Ein Teil der Eltern hatte das Vertrauen zur Verwaltung verloren. Dank aller Vermittlungsversuche erlaubte die Verwaltung jedoch, experimentell islamischen Religionsunterricht, der von einer Arbeitsgruppe der Verwaltung begleitet wurde.

                                  Nach zwei Jahren wurde während einer allgemeinen Mitgliederversammlung beschlossen, der Schule ihre Selbständigkeit zu geben. Der christliche Schulverein war der Meinung, daß diese Entwicklung nicht mehr in den Rahmen der christlich-nationalen Schulen passte. Man fand aber auch, daß die Schule für die zukünftige Entwicklung Raum nötig hatte.

                                  Wie ich schon sagte, geschah all dies seit 1. Januar 1990. Was geschah, war schmerzlich. Für Lehrkräfte war es nicht einfach, sich von einer großen Vereinigung zu lösen, die neben mehr Sicherheit auch die eigene Tradition repräsentiert.

                                  Trotzdem wählten alle Lehrkräfte die neue Stiftung, mit allen damit verbundenen Risiken. Die „Schule der Zusammenarbeit“ (christlich-islamisch) kostete auch wieder Schüler. Die Eltern nannten als wichtigsten Grund, daß die Schule nicht mehr christlich wäre. Bei näherer Prüfung zeigte sich, daß man auf diese Weise legal eine Schule verlassen konnte, von der man fand, daß sie zu viele ausländische Kinder hatte. Selbst waren sie säkularisiert. Ihre Kinder wurden nur zur christlichen Schule geschickt, um den Schein zu wahren.

                                  Ein neuer Anfang: „Erkenntnisunterricht“/ „Erkennungsstunden“

                                  Muslime und Christen bilden gemeinsam die Verwaltung. Ein wichtiges Wort: Gleichwertigkeit. Gesellschaftlich sind die Positionen oft unterschiedlich. Der Beitrag, den die Schule leistet, ist der, die Kinder auf dem Weg zum Zusammenleben zu begleiten. Jeder wird dabei die eigene Verantwortung haben. Die Sicht auf das Zusammenleben wird mitbestimmt von den kulturellen und religiösen Hintergründen und Bildern. Schon früh lehren wir die Kinder, dies in Zusammenhang zu bringen, um auf die Art und Weise Vorurteilen zu begegnen.

                                  Der jüdische Philosoph Martin Buber sagt: „Das wirkliche Leben besteht aus Begegnungen. In diesem Leben ist Kontakt das Schlüsselwort für die Erziehung. Dies sollte an das Mitteilungsbedürfnis anschließen.“ Wir wollen uns in diesem Zusammenhang den Kindern nähern. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die unterschiedlichen Facetten der Entwicklung eines Kindes, die sozial-emotionale, die lernende und die psychische Entwicklung.

                                  Der Religionsunterricht richtet sich besonders auf die religiöse Entwicklung. Dazu gehören kognitive Aspekte (Vermittlung von Kenntnis über die eigene und die andere Religion in der Schule); affektive Aspekte (Wie verhalte ich mich gegenüber der eigenen und der anderen Religion in der Schule?) und emotionale Aspekte (Was bedeutet ein religiöses Ritual oder ein religiöses Fest?).

                                  Die Schule hat sich dafür entschieden, die Kinder auf dem Weg des Sich-Heimisch Fühlens in der eigenen Religion zu begleiten, um sich von daher dem anderen zu nähern. Bei den Jüngsten wird das Erkennen der eigenen, vertrauten Dinge durch das Schauen auf den anderen die Hauptsache sein. Schüler der Mittelstufe (9-10 jährige) besuchen einander, um den anderen in seinen Eigenheiten kennen zulernen. Aus dem Konstatieren von Unterschieden und Gemeinsamkeiten in beiden religiösen Traditionen heraus beginnen die Schüler der Oberstufe (11-12 jährige) mit dem Dialog. Wir glauben, daß Integration erst dann stattfinden kann, wenn aus dem verankerten Bewusstsein des Eigenen der Dialog mit dem anderen angegangen wird.

                                  Organisatorisch sprechen wir von Formen der Lebensanschauung, wobei der Wochenanfang und das Wochenende, die Stunden zur Vertiefung des christlichen und islamischen Religionsunterrichts und die Erkennungsstunden die Elemente sind.

                                  Definitionsversuche
                                  Im Niederländischen steht dafür das Wort „de herkenningsles“ = wiederkennen, anerkennen = Erkenntnisunterricht, in dem das Erkennen, das Kennenlernen und der interreligiöse als interkultureller Dialog in der Mittel stehen: Intercultureel - interreligieus synoniem oder verbÿzondering.
                                  Diese Defintion bedarf aber auch der Konkretion, in diesem Falle haben wir in der Schule einen Gebetsraum errichtet, der besonders den Muslimen für ihre täglichen Pflicht­gebete dient. Begegnung geschieht auch außerhalb des Unterrichts.
                                  Gut ist, daß öffentliche Schulen die Möglichkeiten für Islamischen Religionsunterricht bieten, aber außerhalb des Curriculums. In besonderen Schulen, wie der Juliana-von-Stolberg-Schule gehört es zum Konzept! Es wird in der Muttersprache unterrichtet: türkisch oder arabisch. In öffentlichen Schulen ist die Verordnung, daß Islamischer Religionsunterricht in Holländisch unterrichtet wird.
                                  Martin Buber sagt: „Für das, was ich Dialog nenne, ist der Überraschungsmoment essentiell“ (ich kann nicht wissen, was mein Partner tun wird, ich werde überrascht  von dem, was er sagt/tut). Das zweite Merkmal: Bei einem wahren Dialog oder Treffen ist die Anerkennung des Andersseins des anderen entscheidend.

                                  In den Erkennungsstunden wollen wir mit den Kindern an der überraschenden Erfahrung des Erkennens und Wiedererkennens des Andersseins des anderen arbeiten. Es geht in diesen Stunden um mehr als nur das Wissen über die religiösen und lebensanschaulichen Eigenheiten des anderen. Wir arbeiten nachdrücklich an der Einstellung gegenüber dem anderen. Darin treffen wir auf Achtung, auch wenn manchmal ein existentieller Schmerz ist wegen des „Anders“ des anderen. So entsteht ein wirklicher Kontakt.

                                  Am Wochenbeginn wird ein Thema gestellt. Ein Beispiel: Die Geschichte von Josef (Yusuf) steht in der Mitte. Ein Thema, das zu der Geschichte passt und sowohl in der Bibel als auch im Koran steht, wird angeboten mit einem Lied, einem Erlebnis oder einer Geschichte aus der Kinderliteratur. Im Laufe der Woche wird auf das Thema während der verschiedenen Religionsunterrichtsstunden ausführlich eingegangen. Während der Erkennungsstunden (mit der ganzen Gruppe) werden die Erfahrungen mitgeteilt.

                                  Aus einem Gruppengespräch heraus, dem eine Einleitung des Lehrers vorangeht, kommt man in Kontakt durch Dinge aus dem Unterricht oder die jeder von zu Hause mitbringt. Die Ergebnisse, die während des Unterrichtes erarbeitet wurden, werden während des Wochenabschlusses präsentiert. Das gesamte Material entwickeln wir selbst in der Schule. Es gibt nämlich keine Vorbilder. Dank der freiwilligen Hilfe von Religionspsychologen und Theologen gelingt es einer kleinen Arbeitsgruppe mit viel Einsatz, wöchentlich ein Produkt zu liefern.

                                  Bis jetzt arbeiten wir mit den Geschichten über Personen aus der Bibel/Propheten des Koran, die fünf Säulen und die zehn Gebote. Wenn ein religiöses Fest, zum Beispiel Weihnachten in den Zeitraum fällt, stellen es die christlichen Kinder (und Lehrer) den islamischen Kindern vor. Die wiederum zeigen dafür zum Beispiel, was das Opferfest bedeutet. Beide profitieren von den Festlichkeiten etwa durch die Leckereien. Wir nennen das stets interreligiösen Unterricht, als eine Besonderheit der interkulturellen Erziehung. Im Unterricht üben die Kinder die Kontaktaufnahme über alltägliche und festliche Erfahrungen. Die Reichsuniversität zu Utrecht untersucht die „Bildung der Lebensanschauung im multi-religiösen Kontext“ im Forschungsprogramm: Kontext und Sinngebung (vgl. den Hauptteil von ICT 13)

                                  Folgewirkungen

                                  Die Schule ist primär eine Lehranstalt, in der es darum geht, Kenntnisse zu vermitteln, die gerichtet sind auf die Zukunftsmöglichkeiten des Kindes. Das ist, neben dem ebengenannten, unsere Hauptaufgabe. Die Schule befindet sich außerdem in einem Netz von Einrichtungen, die zusammenarbeiten, um die Position des Kindes zu verbessern.

                                  Im Laufe der Jahre machten die Kinder einige Bemerkungen, die ich ihnen nicht vorenthalten möchte: Die erste kam in den frühen achtziger Jahren, als alles noch am Anfang stand. Sükrü, ein türkischer Junge, besucht eine Klasse mit beinahe ausschließlich holländischen Kindern, in einer christlichen Schule. Die Klasse bekam den Auftrag, das Glaubensbekenntnis zu lernen. Der erste, der sagte: „Das kenne ich,“ war Sükrü. Er fügte aber gleich hinzu: „Ich sage es aber nicht auf“. Treffend! Er kannte die Worte der ersten Sure und stand offen für die anderen. Viele Jahre später wurde er einer der ersten türkischen Verwaltungsmitglieder der Schule.

                                  Als sich die Schule im März 1990 der Stadt Ede und den ganzen Niederlanden vorstellte, nahm ein kleines marokkanisches Mädchen meine Hand. Ihr Vater war Verwaltungsmitglied geworden. Sie sagte voller Stolz: „Mein Vater ist auch ein bißchen der Chef dieser Schule.“

                                  Als Professor Udo Tworuschka (aus Deutscshland) 1993 einige Kinder interviewte, sagte ein marokkanischer Junge: „Ich lerne in dieser Schule, daß Christen und Moslems viele Dinge genauso erleben. Ich höre von den Unterschieden, aber wenn man viel miteinander umgeht und darüber redet, sind die nicht schlimm. Alle miteinander sind wir Kinder, also gleich.“

                                  In seinem Buch „Weltethos“ träumt der Theologe Hans Küng: Es ist kein Friede in der Welt möglich ohne eine verbindende Ethik. Jede Religion hat fundamentale Werte. Diese können nur durch einen intensiven Dialog auf allen Ebenen entwickelt werden. Vom Dialog zwischen den Religionen hängt der Weltfriede ab. An der Elementarschule Juliana-von-Stolberg wird ein Ansporn gegeben, ganz klein, aber groß in seiner Wirkung. Es ist nötig, aus dem Überraschungsfeld der Dialoge Symbole der Verbindung zu kreieren!

                                  Die Bewunderung kommt von vielen Seiten. So ein Durchbruch löst einiges, auch wenn ich die Schwierigkeiten nicht verschwiegen habe (besonders auch die Probleme der Geldbeschaffung).

                                  1993 organisierte die Reichsuniversität zu Utrecht einen Studientag über das Buch: Schüler: zusammen und einzeln. Holländischer Titel: A.M. Versloot/ D.A. van der Ploeg: Leerlingen: samen en apart. Rapportage over het Coornhert - project 1990 mogelÿk gemaakt door de Coornhertprÿs voor sociale vernieuwings. ISOR/ Onderwÿsonderzoek. Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Utrecht, Dezember 1992.
                                  Es geht dort darum, wie sich holländische und ausländische Kinder miteinander vertragen.Man untersuchte, ob Schulen bereit wären zur Zusammenarbeit an einem Modell, das der lebensbeschaulichen Schulung und Formung von Kindern in der multi-ethnischen Gesellschaft gerecht wird. Es war schwierig, Schulen zu finden, die zur Teilnahme bereit waren. Dann hat man untersucht, wie sich die Verträglichkeit entwickelt hat bei Schulen mit ausländischern und auch ohne ausländische Schüler. An diesem Tag wurde deutlich, daß das auf Säulen ruhende holländische Unterrichtssystem einen guten Ansatz für „lebensanschauliche“ Formung und Schulung bietet.

                                  Ich denke, daß da auch noch weitere Fakoren sind. Prof. Dr. S.J. Koningsveldaus Leiden nannte die Initiative zu diesem Studientag bewundernswert und konstatierte dann: „Es gab keine Fortsetzung ...!“ Keine Fortsetzung! Wenn die Macht der Strukturen so groß ist, dann wagt sich eine Schule nicht daran. Für die Juliana-van-Stolberg-Schule war und ist die Aufgabe eigentlich noch immer zu groß. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen ausländischen und holländischen Schülern ist schief geworden. Auch darum tritt man negativ an das Modell heran.
                                  Es hat jedoch eine derartige Entwicklung stattgefunden, daß ausländische Kinder und deren Eltern sich vor die Schule stellen und sich positiv einsetzen, um die Kontakte mit der holländischen Gesellschaft aufzubauen:

                                  -     Kinder sagen: „Wir sind in Ede geboren und aufgewachsen. Wir gehören zur holländischen Gesellschaft.“

                                  -     Marokkanische Männer bitten um einen Kursus in Kommunikation. Sie wollen die Sprache der Schule lernen, um ihre Kinder besser begleiten zu können.

                                  -     Marokkanische Frauen starten einen Islam-Kurs: für sich selber, um sich zu emanzipieren, aber auch für andere, um davon zu lernen.

                                  -     Marokkanische und türkische Mütter setzen sich für einen Kindergarten ein. Das ist etwas Besonderes, weil die Mitwirkung ausländischer Mütter im Land oft mühsam und minimal ist.

                                  Die Schule versucht, die Bedürfnisse der Eltern an der Basis zu signalisieren, um so die Entwicklungen eines friedlichen Zusammenlebens zu fördern. Gesellschaftlich kann die Schule das nicht allein. Unterstützung kommt von der Fakultät der Religionswissenschaften in Utrecht. Sie gab auch eine Dissertation „Die interreligiöse Grundschule“ heraus, die die Entwicklung der letzten zehn Jahre beschreibt.

                                  Es ist notwendig, daß Lehrerkollegien geschult werden, als Verbindungsglied in der multi-ethnischen Gesellschaft tätig zu sein. Dabei geht es um Kenntnisse mit Bezug auf religiöse, psychologische, pädagogische und didaktische Modelle, wie auch um die eigene Einstellung.

                                  Am 7. März 1995 wurde schließlich ein Zentrum für Interkulturelle Zusammenarbeit(IvS) eingerichtet. Es könnte sich zu einem Studien- und Aktivitätszentrum entwickeln. Dabei würde es gehen um:

                                  ®   Betreuung von Kursen für Eltern
                                  ®   Einrichten von Studienabenden
                                  ®   Durchführung von Workshops und Trainingen für Teams im In- und Ausland

                                  Schwierig ist die Beschaffung von Geldern. Darum bemüht sich die o.a. Stiftung, sozusagen ein engagierter Förderverein der Schule.

                                  „Für jeden ist es nötig zu der Einsicht zu kommen, daß er Mit-Erschaffer seines Bestehens ist. Frei von Bildern kann man nur werden, wenn man sich traut, seine Wiege als den Ort zu akzeptieren von woraus die Entwicklung seines Ich entstanden ist. Dies verlangt das Loslassen der alten Bilder, Vergebung und Dankbarkeit.“ (Trees Deturck, Belgien).


                                  Zuerst erschienen in:
                                  Iserlohner Con-Texte, ICT 13: Interreligiöse Schule - ein Vorbild aus den Niederlanden.
                                  Hg. Paul Schwarzenau / Reinhard Kirste. Iserlohn 1995, S. 34-39



                                  © InterReligiöse Bibliothek (IRB



                                  Die Juliana-van-Stolberg-Schule in Ede - ein Modell für Europa --- Aus der Dokumentation der Universität Utrecht

                                  $
                                  0
                                  0

                                  Theologische Fakultät der Rijksuniversiteit (Reichsuniversität) Utrecht


                                  Die interreligiöse Basisschule Juliana-van-Stolberg in Ede
                                  Untersuchung und Dokumentation (Utrecht, im März 1993)

                                  Teilprogramm III:               Lebensanschaulich/weltanschauliche  Bildung und Sinngebung 
                                                                            im Schulunterricht
                                  Projekt III:                            Schulunterricht und lebensanschauliche Sozialisation
                                  Projektteil I.a.3:                   Die interreligiöse Schule Juliana-van-Stolberg in Ede
                                  Leitung:                            Prof. Dr. Trees T.G.I.M. Andree, Drs. Piet D.D. Steegman,
                                                                            Dr. Marianne Timmer
                                                                                                                                

                                  Die Originalfassung lautet: De Interreligieuze Basisschool Juliana van Stolberg in Ede:
                                  Schoolvoorbeeld voor de jaren '90?
                                  Gekürzte Fassung: Ubersetzung aus dem Niederländischen von Jörg Weispfennig
                                  Redaktion: Reinhard Kirste und Jan Slomp, April 1995


                                  INHALTSÜBERSICHT

                                                 Aufgabenstellung
                                  1.   Einleitung     
                                                 1.1.         Muslime in den Niederlanden

                                  2.   Muslimische Schüler in protestantisch‑christlichen Basisschulen: Von Gästen zu „Bleibern“

                                                 2.1.         Sonderausschuss Protestantisch‑christlicher Schulunterricht und kulturelle Minderheiten
                                                 2.2.         Praktische Umsetzung der Ziele des Sonderausschusses          
                                                 2.3.         Wahl der Schulform           
                                                 2.4.         Weitere Entwicklungen

                                  3.   Die Entwicklungen innerhalb des Religionsunterrichtes an der Juliana-van-Stolbergschule
                                        seit der Aufnahme muslimischer Schüler

                                                 3.1.         Auffangschulen für Anderssprachige mit integrativen „Schleusen“klassen              
                                                 3.2.         Experimentelle Basisschule: ein Entwicklungsprojekt   
                                                 3.3.         Begegnungsunterricht        
                                                 3.4.         Islamischer Religionsunterricht innerhalb des christlichen Begegnungsunterrichts
                                                 3.5.         Reaktionen auf den Vorstandsbeschluss der Vereinigung CNS
                                                                (= Christliche Nationale Schulen)     
                                                 3.6.         Einsetzung und Aktivitäten der Grundsatzkommission 
                                                 3.7.         Fortführung des Experiments           
                                                 3.8.         Denkschrift „Die CNS‑Basisschule  Juliana‑van‑Stolberg: Rückblick und Zukunft“
                                                 3.9.         Auf dem Weg zur Verselbständigung              
                                                 3.10.       Auf eigenen Füßen            
                                                 3.11.       Gründung einer islamischen Schule in Ede

                                  4.   Interreligiöser Unterricht an der Juliana-van-Stolberg-Schule: Ideal oder Wirklichkeit?      

                                                 4.1.         Interreligiöser Unterricht     
                                                 4.2.         Wie wird der religiöse und lebensanschauliche Unterricht mit Inhalt erfüllt?             
                                                 4.3.         Feste     
                                                 4.4.         Entwicklung des Unterrichtsmaterials             
                                                 4.5.         Erläuterung einer Unterrichtseinheit 
                                                 4.6.         Wünsche und Möglichkeiten für die Zukunft  
                                                 4.7.         Externe Kontakte

                                  5.   Schlussbetrachtung




                                  4.  Interreligiöser Unterricht an der Juliana-van-Stolberg-Schule:  Ideal oder Wirklichkeit ?

                                  4.1.  Interreligiöser  Unterricht

                                  Zum 1. Januar 1990 ist die Juliana-van-Stolberg-Schule eine selbständige interreligiöse Schule geworden. Die Schule setzt sich zum Ziel, alle Schüler bei ihrer interreligiösen Entwicklung zu betreuen. Dabei geht sie von der Gleichwertigkeit der beiden innerhalb der Schule vertretenen Religionen aus: dem Islam und dem Christentum. Darum wird sowohl christlicher wie islamischer Religionsunterricht erteilt. Der Gedanke dahinter ist, dass die Schüler aus Wissen und Wertschätzung für ihre eigene religiöse Tradition heraus besser imstande zu Gespräch und Begegnung mit einer anderen Tradition sind. In einem Entwurf des Schullehrplanes für die Julinana-van-Stolbergschule steht über den Religionsunterricht das Folgende:

                                  Der Religionsunterricht richtet sich im Besonderen auf den Bereich der religiösen Entwicklung. Dieser Bereich umfasst
                                  ·      kognitive Aspekte         

                                       Wissensvermittlung über die eigene und die andere in der Schule anwesende Religion,

                                  ·      affektive Aspekte          

                                        Wie verhält man sich gegenüber der eigenen und der anderen Religion,

                                  ·     emotionale Aspekte      

                                        z.B. religiöse Rituale oder religiöse Feste.


                                  Die Juliana-van-Stolberg-Schule hat sich dafür entschieden, Kinder bei der Eingewöhnung in die eigene Religion zu begleiten, um von da aus die andere zu erschließen. Auch in der Unterstufe wird das Erkennen  eigener vertrauter Dinge bei dem anderen obenan stehen. Schüler des Mittelstufe besuchen sich gegenseitig (wörtlich und im übertragenen Sinne), um dem anderen zu in dessen Eigenheit zu begegnen. Oberstufenschüler beginnen den Dialog, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in beiden religiösen Traditionen festzustellen.

                                  Diese Wahl des Religionsunterrichtes ist von dem Gedanken bestimmt, dass Integration erst dann zustande kommen kann, wenn aus einem tief gewurzelten Bewusstsein des Eigenen heraus der Dialog mit dem anderen angegangen wird. Nicht nur die Religionsstunden waren ein Teil des interreligiösen Unterrichtes an der Juliana-van-Stolberg-Schule. Der gesamte Unterricht ist interkulturell. Das geht weiter, als an hohen Festtagen der verschiedenen Traditionen (wie Sinterklaas oder Zuckerfest) die jeweiligen Gewohnheiten und Gebräuche kennen zu lernen. In der Juliana-van-Stolberg-Schule wird in allen Fächern Rücksicht auf den kulturellen Hintergrund der Schüler genommen. So wurde eine neue Rechenmethode eingeführt, bei welcher Beispiele genannt werden, die sowohl für christliche wie muslimische Schüler erkennbar und aufhellend sind. Auch in der äußeren Ausstattung der Schule ist der interkulturelle Aspekt wiederzufinden. Poster mit Abbildungen, die in der christlichen und islamischen Tradition bekannt sind, hängen in der Schule verteilt.

                                  Bei der Organisation der Schule ist das interreligiöse Element auch wiederzufinden. Die Teilnahme von Muslim-Eltern hat stark zugenommen. Marokkanische Väter arbeiten aktiv in der Schule mit. Aber auch marokkanische und türkische Mütter kommen stets öfter und mit größerer Selbstverständlichkeit in die Schule, um sie sich anzusehen, Fragen zu stellen oder um bei Aktivitäten wie Flohmärkten oder einer Klassenreise mitzuhelfen. Bei den jährlichen großen Festen wie dem Weihnachtsfest und dem Erntefest sind sowohl die autochthonen wie die allochthonen Eltern in die Vorbereitungen einbezogen und bei den Feiern anwesend.

                                  Auch haben die türkischen und marokkanischen Eltern sich verstärkt in der Schule engagiert: Elternrat, Mitbestimmungsrat und Vorstand. Dadurch arbeiten sowohl autochthone wie allochthone Eltern an der Beschlussbildung in der Schule in Bezug auf gewünschte zukünftige Entwicklungen mit.

                                  Obwohl alle diese Elemente unter das Prädikat „interreligiös“ fallen, kann die Frage gestellt werden, ob der Begriff „interreligiös“ die beste Bezeichnung für die Juliana-van-Stolberg-Schule ist. Sie wird manchmal auch „Zusammenarbeitsschule" genannt. Bevor die Schule aus der Vereinigung CNS trat, wurde an der Juliana-van-Stolberg-Schule über „Begegnungs-Unterricht“ gesprochen. Hiervon wurde später abgesehen. Es fand zwar Begegnung statt, aber die Begegnung hatte keine gleichwertige Grundlage. Es wurde in Klassenform Unterricht erteilt über Themen, wobei der größte Teil des Lehrmaterials doch von niederländischer und christlicher Herkunft war. Außerdem hatten die niederländischen Team-Mitglieder eine begrenzte Kenntnis des Islam. In Wirklichkeit dominierte die westliche Denkweise. Der Begriff „Begegnungsunterricht“ suggerierte damals mehr, als er wahr machen konnte. Darum werden die Religionsstunden jetzt anders gestaltet als in der Periode des Begegnungsunterrichtes.

                                  "lch glaube nicht mehr an eine integrierte islamisch-christliche Religionsstunde. Ich glaube wohl an eine Stunde, in welcher die Kinder die Erfahrungen, die sie während der getrennten Vertiefungsstunden gesammelt haben, miteinander teilen können. Darin schlägt das echte Herz der Bewegung, die entsteht, wenn der Kontakt darüber entsteht, was verbindet und auch darüber, worin miteinander die Verschiedenheiten erlebt werden." (Bart ten Broek)

                                  Im Laufe der Jahre wurde an der Juliana-van-Stolberg-Schule an mehr Gleichheit zwischen Christen und Muslimen gearbeitet. Darum wird jetzt lieber über eine Zusammenarbeits-Grundlage gesprochen, die auf Gleichwertigkeit gegründet ist.

                                  4.2.  Wie wird der religiöse und lebensanschaullche Unterricht mit Inhalt erfüllt?

                                  Organisatorisch gesehen finden an der Juliana-van-Stolberg-Schule Religionsunterricht und lebensanschauliche Bildung statt (vgl. Abschnitt 3.9.) Die Schule will die Schüler bei ihrer religiösen Entwicklung begleiten. Dabei hat man sich bewusst für getrennten christlichen und islamischen Religions­unterricht entschieden. Daneben gibt es für alle Schüler gemeinsame "Erkennungsstunden". Der Wochenablauf an der Schule sieht demnach wie folgt aus:

                                  Es findet für alle Schüler auf zwei Niveaus eine Wocheneröffnung statt. 

                                  Sie dient als Einführung in das Wochenthema.


                                  Pro Woche gibt es ein anderes Thema, aber die Themen bilden miteinander  einen roten Faden, der durch das Jahr leitet. Bei der Wocheneröffnung wird durch eine Geschichte aus der Volksliteratur, aus Märchen, Sagen, Legenden und anderen Erzählungen bereits ein Anstoß für das Thema gegeben. Insbesondere wird die Aufmerksamkeit auf Erzählungen aus der türkischen, marokkanischen und niederländischen Kinderliteratur gelenkt. Ein Mitglied des Lehrerteams bereitet mit seiner/ihrer Gruppe in jeder Woche eine „Feier“ vor.

                                  Die christlichen Religionsstunden werden ein bis zweimal in der Woche durch die eigene (christliche) Lehrkraft für die Schüler, deren Eltern christlichen Religionsunterricht wünschen, erteilt. Zum selben Zeitpunkt, an dem die niederländischen Schüler dem christlichen Religionsunterricht folgen, wird für die muslimischen Schüler islamischer Religionsunterricht gegeben. Der islamische Religionsunterricht wird in der Unterstufe durch eines der muslimischen Teammitglieder versorgt, und in der Mittel- und Oberstufe durch einen marokkanischen Vater und einen türkischen Imam. Das Unterrichtsangebot findet jeweils in niederländischer, arabischer bzw. türkischer Sprache statt. Sowohl die christlichen wie die islamischen Religionsstunden werden Vertiefungsstundengenannt. Mit den alltäglichen Erfahrungen der Kinder als Ausgangspunkt werden ihnen Geschichten aus der eigenen religiösen Tradition erzählt.

                                  Weiterhin findet in jeder Gruppe einmal wöchentlich eine Erkennungsstunde statt. Ursprünglich hießen diese Stunden Begegnungsstunden, aber mit dieser Bezeichnung war man nicht ganz zufrieden. Der Name „Erkennungsstunde“, der jetzt gehandhabt wird, bringt besser zum Ausdruck, was innerhalb dieser Stunden stattfindet. Diese Erkennungsstunden, in welchen das Erkenneng, die Begegnung und der Dialog im Mittelpunkt stehen, werden durch die eigenen Gruppen-Teammitglieder gestaltet. Christliche und muslimische Schüler erhalten dann gemeinsam Unterricht.

                                  „Die Erkennungsstunden beabsichtigen, die überraschende Erfahrung von der Wieder-Erkennung des Andersseins eines anderen zustande zubringen. Es geht in diesen Stunden um mehr als allein um Wissen über die religiöse und lebensanschauliche Eigenheit des anderen. In diesen Stunden wird nachdrücklich an der Einstellung gegenüber dem anderen und der Wertschätzung für den anderen gearbeitet. Das Erkennen der (Glaubens)Erfahrungen anderer prägt die eigene Glaubenserfahrung mit.“ 

                                  (aus: J. ter Avest und L. Spek: Notities over het godsdienstonderwijs/ levensbeschouwelijk onderwijs 

                                  op de Juliana-van-Stolberg-School, 13. April 1993, S. 1)

                                  Bis zur Verselbständigung der Juliana-van-Stolberg-Schule wurde der Tag mit einem Gebet begonnen. Jetzt hat jedes Teammitglied für den Beginn des Tages eine eigene Form gewählt. Das variiert vom Singen eines Liedes, dem Lesen eines Gedichtes bis zum Erzählenlassen von Schülern, über etwas, was für sie im Moment  wichtig ist.

                                  Die Woche wird mit einem Wochenabschluss beendet. Dies geschieht auf dieselbe Weise wie die Wocheneröffnung. Es gibt eine für die Unterstufe und eine zweite für die Mittel- und Oberstufe. Während des Wochenabschlusses wird das Thema der Woche abgerundet durch eine Erzählung, die Aufführung eines kleinen Theaterstückes oder das Singen eines Liedes. Zeichnungen, Zusammengeklebtes und ähnliche Produkte, die im Rahmen des Themas der vergangenen Woche gemacht wurden, zeigen sich die Schüler während des Wochenabschlusses gegenseitig.

                                  Die Juliana-van-Stolberg-Schule hat sich bewusst dafür entschieden, gemeinsame Wocheneröffnungen und Wochenabschlüsse für alle Kinder zu organisieren. Diese fördern den Gemeinschaftsgeist und versuchen auch, eine spürbare Auswirkung des geführten Dialoges zu sein.

                                  4.3.  Feste

                                  Gemeinsames Erleben äußert sich nicht allein im Unterricht, sondern auch bei den jährlichen christlichen und islamischen Festen und Bräuchen. Nikolaus, Weihnachten und das Id al-Fitr (Fest des Fastenbrechens) feiern die Schüler zusammen, wobei sie gegenseitig von ihren Traditionen und Gebräuchen erfahren. Zu den Feiern werden die Eltern auch immer eingeladen. Im November wird das Erntedankfestgefeiert. Im November I991 stand z.B. die ganze Woche unter dem Thema: „Dankbarkeit für die Nahrung, die die Erde uns gibt“. Etwa in der Mitte der Woche war eine Feier. Morgens brachten die Kinder Essen mit, das in der Halle der Schule aufgebaut wurde. Für die Mütter gab es einen „Kaffeemorgen“. Danach blieben einige Mütter, um beim Austeilen des Essens an die Schüler zu helfen. Die Schüler kehrten danach mit dem Essen in ihre eigenen Klassen zurück, um dort miteinander das Fest zu feiern und natürlich auch zusammen zu essen.

                                  Zu Sankt Martinwird das Fest des Lichtes an den dunkler werdenden Tagen gefeiert. Die Schüler basteln Lampions. Wenn es abends dunkel wird, treffen sich die Schüler und auch die Lehrerinnen mit den leuchtenden Laternen auf dem Schulhof, um in einem Lichterumzug durch die Nachbarschaft zu laufen.

                                  Das Fest, welches nach Nikolaus kommt, ist Weihnachten. Die christlichen Eltern kommen am liebsten zur Weihnachtsfeier, aber auch viele muslimische Eltern sind als treue Besucher dabei. Für Muslime ist es aufgrund religiöser Motive schwierig, das Osterfestmitzufeiern. Mit Weihnachten haben sie nicht viele Schwierigkeiten. Weihnachten ist nämlich für die Muslime geeignet, den Propheten Isa/ Jesus zu ehren und seinen Geburtstag festlich zu begehen.

                                  Anfänglich wurde Weihnachten an der Juliana-van-Stolberg-Schule nach altbekanntem Muster gefeiert. Die Weihnachtserzählung der Bibel wurde gelesen und bekannte Weihnachtslieder wurden gesungen. Aber durch den thematischen Ansatz der anderen Religionsstunden fiel das Weihnachtsfest ziemlich aus dern Rahmen. So wurde in den vergangenen Jahren zu Weihnachten ein Musical aufgeführt, ohne auf spezifische christliche oder niederländische Formen zurückzugreifen.

                                  Beim Fest der Geburt Mohammeds arbeiteten die Teammitglieder mit einer Anzahl muslimischer Eltern an der inhaltlichen Gestaltung des Festes zusammen. Auf Initiative marokkanischer Eltern wird nun jedes Jahr Id al-Fitr (Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats Ramadan) gefeiert. Aus diesem Anlass organisieren einige Mädchen ein Fest für Mädchen. Durch solche Aktivitäten wächst die Verbundenheit der muslimischen Eltern mit der Juliana-van-Stolberg-Schule.

                                  4.4.  Entwicklung des Unterrichtsmaterials

                                  Als der Charakter der Schule sich im Laufe der achtziger Jahre von einer protestantisch-christlichen Schule zuerst in eine Begegnungsschule wandelte und danach in eine interreligiöse Schule, hatte dies einschneidende Folgen für den Religionsunterricht/ bzw. den lebensanschaulichen Unterricht. Wurde anfänglich der Religionsunterricht auf der Grundlage der christlichen Tradition erteilt, so drängte sich doch immer mehr die Frage auf: Wie kann ein Religionsunterricht erteilt werden, der auch dem gerechtwird, was im Islam gelehrt wird?  Was würde den Wünschen und Bedürfnissen der multireligiösen Schülerbevölkerung an dieser Schule entgegenkommen?

                                  Dies führte dazu, dass über die Ausgangspunkte des interreligiösen/ lebensanschaulichen Unterrichtes ernsthaft nachgedacht werden musste, und in der Konsequenz dessen auch über die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien für die tägliche Unterrichtspraxis.

                                  Der interreligiöse Unterricht an der Juliana-van-Stolberg-Schule ist in den Niederlanden so einzigartig, dass kein geeignetes Material vorhanden war, welches für die Art des Religionsunterrichtes, den man auf der Juliana-van-Stolberg-Schule befürwortet, ausreichte. Darum wurde das Material mit eigenen Kräften entwickelt. Es gibt verschiedene Gruppen, die dazu beigetragen haben: Die Theologengruppe, die Produktionsgruppe(diese Gruppen waren für die Erarbeitung des Begegnungsunterrichts entstanden und wurden nun entsprechend weitergeführt, s.o. 3.3.).die Nachbarschaftsgruppe und die Kommunika­tionsgruppe.

                                  Die Theologische Gruppe
                                  Es sollte ein Modell für den Religionsunterricht entstehen, an welchem sowohl christliche als auch muslimische Schüler teilnehmen. Gedacht wurde an eine Art des Religionsunterrichtes, in welchem Raum für  die Erzählungen aus beiden Traditionen gegeben wird, nämlich aus der Bibel und aus dem Koran. Vielleicht wäre es möglich, mit Themen zu arbeiten, in welchen Geschichten aus beiden Traditionen einen Platz finden konnten.

                                  Die Nachbarschaftsgruppe
                                  Sie bestand aus Menschen, die bei einem Nachbarschaftshaus mitarbeiteten. In ihr waren Bewohnerkommissionen und Jugendvereinigungen vertreten. Ihr Beitrag richtete sich vor allem darauf, was sich Stadtteil ereignete. Das waren lebendige Geschichten, die auf die Schule zukamen.


                                  Die Produktionsgruppe
                                  Sie war eine innerschulische Gruppe, die aus Teammitgliedern bestand, die miteinander danach streben, die Angaben der beiden ersten Gruppen in das Unterrichtsmaterial einzuarbeiten.

                                  Die Kommunikationsgruppe
                                  Sie trug Sorge, das entwickelte Material bei den Eltern bekannt zu machen. Ziel war, die Eltern so eng wie möglich in den Prozess des lebensanschaulichen Unterrichts einzubeziehen.

                                  Von 1983-1985 funktionierten die Gruppen gut, nach 1985 blieb nur die Theologengruppe übrig (bis 1986).
                                  Im Ganzen ging es um Folgendes:
                                  Es wird Rücksicht genommen auf die Lebenswelt des Kindes, und die Entwicklungsphase, in welcher sich das Kind, entwicklungspsychologisch gesehen, befindet, Auch bezüglich der Arbeitsformen wird Rücksicht darauf genommen, was Kinder eines bestimmten Alters anspricht, bzw. was sie bewältigen können. Das bedeutet zum Beispiel, dass das Kreisgespräch in der Oberstufe in einer anderen Form durchgeführt wird als in der Unterstufe. Spiel-Lieder werden häufiger in der Unterstufe als Vorschlag für das 'Kreisgespräch’ aufgenommen. Der Kreis als solcher nimmt bei allen Gruppen (von der Vorschulgruppe bis zur Oberstufe) eine wichtige Aufgabe als Begegnungspunkt des Schultages ein. 

                                  (J. ter Avest, L.Spek:: Notities over het godsdienstonderwijs/ lebensbeschouwelijk onderwijs 

                                  op de Juliana van Stolbergschool, 13. April 1992, S.2)

                                  Die Entwicklung des Unterrichtsmaterials gründet sich auf die Exegese der dazugehörigen Texte aus beiden Traditionen. Es wird auch regelmäßig von Kinderliteratur Gebrauch gemacht.

                                  Bevor die Teammitglieder mit dem Unterrichtsmaterial in den Gruppen an die Arbeit gehen, findet zuerst noch eine Lehrhauszusammenkunft statt. Dieses Lehrhaus ist ein Informationstreffen für Teammitglieder, während die Produktionsgruppe Rechtfertigung und Verantwortung der Themenauswahl und eine Erläuterung zur inhaltlichen Ausarbeitung gibt.

                                  Wichtig ist, dass eine Rahmenstruktur entsteht und eine Anzahl Prinzipien in Bezug auf die Entwicklung von Unterrichtsmaterial festgelegt werden, die der Lehrkraft helfen, die Entwicklung des Unterrichtsmaterials in der richtigen Weise durchzuführen. Dabei werden Kontakte mit Personen und Institutionen, die sich mit der Entwicklung von Material für lebensanschaulichen Unterricht befassen, und gute Dienste leisten können, gepflegt, wie etwa zur Stiftung Religion und Erziehung in (SGO) und dem Christlich-Pädagogischen Studienzentrum (CPS), beide in Hoevelaken.

                                  4.5.  Erläuterung einer Unterrichtseinheit

                                  Zwei Schuljahre nacheinander wurden thematische Unterrichtsreihen für den religiösen und lebensanschaulichen Unterricht in der Juliana-van-Stolberg-Schule entworfen.

                                  Im Schuljahr 1990/ 1991 wurden die Erzählungen über Josef und Moses, die im Koran Yusuf und Musa genannt werden, für die Schüler ausgearbeitet. Sowohl in der Bibel wie im Koran nehmen die Berichte über Josef/Yusuf und Moses/Musa eine wichtige Stelle ein. Dies führte zur Entscheidung, diese Geschichten den Schülern weiterzuerzählen. Aus den Josef/Yusuf-Geschichten wurde eine Reihe Themen ausgewählt wie Sorgsamkeit, (nicht) Dazugehören, einen Auftrag erfüllen und Früchte desLandes. Diese Themen wurden im Blick auf das Niveau der verschiedenen Gruppen ausgearbeitet.

                                  Das Thema Sorgsamkeitwurde für die Unterstufe so übertragen: Wer sorgt für dich? Dein Vater und deine Mutter? Und für wen sorgen sie sonst noch? Wer bringt dich ins Bett? Wer kümmert sich sonst noch um dich? Eine große Schwester oder die Lehrerin/der Lehrer?

                                  Mit den Schülern der Mittelstufe wurde im Rahmen dieses Themas über Eifersüchtig sein (auf einen Bruder oder eine Schwester) gesprochen und über Vorgezogen bzw. Zurückgesetzt werden. Mit den Schülern des Oberstufe wurde nach den unterschiedlichen Beziehungen gefragt, die in einer Familie sind (zwischen Vater und Mutter, Brüdern und Schwestern, Vater und Kindern, Mutter und Kindern), nach der Verantwortung füreinander, dem eigenen Charakter und somit auch dem ganz eigenen Platz eines jeden Familienmitgliedes.

                                  Das übergreifende Thema des Schuljahres 1991/1992 war: "Mit einer Geschichte zu neuen Kräftenkommen" (Das ist ein Wortspiel im  Niederländischen). Während des Schuljahrs kamen zwei Projekte an die Reihe. Von September bis Dezember 1991 lief ein Projekt über wichtige Personen aus der christlichen und islamischen Tradition, wie Adam, Noah, Jona, Hiob und Zacharias. Von Februar bis einschließlich Mai kam das zweite Projekt über die wichtigsten Lebensregeln aus der christlichen und islamischen Tradition, und zwar die Zehn Gebote des Mose, die fünf Säulen des islamischen Glaubens. Des Thema der ersten Schulwoche lautete: ‘Erzähle mir deine Geschichte’. Beabsichtigt war, dass die Schüler einander mit Hilfe von Geschichten, Zeichnungen, Gedichten und Collagen ihre Ferienerlebnisse erzählten.

                                  Eine der Unterrichtsreihen aus dem Jahresthema ‘Mit einer Geschichte zu neuen Kräften kommen’ handelt von Noah. Die Stunden in der Woche, in welcher Noah behandelt wird, sehen für die Unterstufe folgendermaßen aus:
                                  Während der gemeinsamen Wocheneröffnung wird anhand von Zeichnungen über die Arche Noah erzählt. Es werden Lieder von Noah gesungen. Zur Weiterbearbeitung dieser Wocheneröffnung malen die Kinder eine bunte Zeichnung aus, die wiederum als Einstieg bei den verschiedenen Religionsstunden gebraucht wird.

                                  Der Kernbegriff der christlichen Religionsstunde ist: Gottes Sorge um die Schöpfung. Die Schüler sollen wissen, dass der Regenbogen das Zeichen von Gottes Bund mit den Menschen ist. Zuerst wird in spielerischer Weise am "Wassertisch" der Begriff Wasser erkundet. Was ist Wasser? Wie riecht und schmeckt Wasser? Was kann man damit tun? Was kann im und beim Wasser leben? (Pflanzen, Fische, Frösche, Enten). Fische können schwimmen. Wie können wir im Wasser sein, ohne zu schwimmen? (In einem Boot). Anschließend wird eine Verbindung zum Boot des Noah hergestellt, wobei die Betonung auf dem Regenbogen am Ende der Erzählung liegen soll: das Zeichen der Hoffnung und der Verheißung. Am Ende dieser Stunde färben die Kinder miteinander einen Regenbogen ein.

                                  In derislamischen Religionsstunde geht es um die Sorge Allahs (Gottes) für die Schöpfung. Das Ziel dieser Stunde ist, den Schülern deutlich zu machen, dass Allah für Mensch und Tier sorgt. Die Geschichte von Noah wird erzählt, und darauf folgend, findet ein Gespräch mit den Schülern über die Tiere im Boot statt. Sind sie groß oder klein, dick oder dünn und welche Geräusche machen sie? Ange­leitet durch die Geschichte wird schließlich ein farbiges Bild gemalt.

                                  Auch bei der Erkennungsstundesteht Gottes Sorge für die Schöpfung im Mittelpunkt. Miteinander singen die Kinder ein Lied über den Regen. Es wird miteinander über das Boot in der Erzählung von Noah gesprochen. Miteinander bauen die Schüler aus Holzblöcken das Boot von Noah/Nuh.

                                  Beim Wochenabschluss sitzen die Schüler bei den Booten. Das Lied über den Regen wird noch einmal gesungen. Die während des christlichen Religionsunterrichtes angefertigten Regenbögen werden aufgehängt. Als Abschluss dieses Wochenthemas wird ein Lied „Nach der Sintflut“ gesungen.

                                  Mittel-und Oberstufe (Gruppe 4-6 und 8) haben eine gemeinsame Wocheneröffnung. Anhand eines Liedes erzählt ein Mitglied des Teams die Geschichte von Noah/Nuh.

                                  In der christlichen Religionsstunde für die MIttelstufe (Gruppe 4 und 5) geht es darum, dass die Schüler lernen, dass man wieder von vorn beginnen kann, wenn man einen Fehler gemacht hat. Der Kerngedanke dieser Stunde ist: Gott wollte gern, dass es wieder gut würde. Mittels einer Zeichnung, die durch die Schüler in der vorangegangenen Woche angefertigt worden war, wird die Schöpfungs­geschichte, das Thema der vorigen Woche, in Erinnerung gerufen. Die Schüler stellen danach mit Ton die Schöpfung bildnerisch dar. Das Mitglied des Teams macht deutlich, dass die Tonarbeit manchmal nicht gelingt. Dann kann man den Ton wieder zu einem Ball kneten und von vorn beginnen. So war Gott traurig über die Schöpfung. Aber er gab den Menschen eine neue Chance. Zum Schluss des christlichen Religionsunterrichtes wird die Verbindung zur Erzählung von Noah hergestellt. In dieser Geschichte bekam der Mensch auch eine neue Chance.

                                  In der islamischen Religionsstunde für die Mittelstufe geht es um Allah (Gott), der den Rechtschaffenen mag. Das Ziel dieser Stunde ist, dass die Kinder wissen, dass der Mensch so leben sollte, wie Allah es gern will. Es kommen stets Propheten, die die Menschen daran erinnern. Das Mitglied des Teams liest eine Geschichte über Menschen, die vom Erdboden weggeblasen wurden, weil sie nicht an Allah glaubten. In dieser Geschichte spielt der Wind eine wichtige Rolle. Die Kinder schreiben jetzt auf Zettelchen in der Form von Baumblättern, was sie meinen, was mit „Allah will gern,dass die Menschen gut leben“ beabsichtigt wird. Am Ende der Unterrichtsstunde spielt eines der Kinder Prophet. Dieser Schüler sammelt alle Baumblätter und liest sie vor. In einem Kreisgespräch ergänzt das Teammitglied, was nach seiner Meinung zu einem „Gut leben“ dazu gehört, aber noch nicht auf einem Baumblatt steht.

                                  Die Erkennungsstundeder Mittelstufehandelt von „Gerettet werden“. Es wird die Geschichte eines Mädchens vorgelesen, das aus einem Segelboot fällt und gerettet wird. (Kinderbron, 5,1987 S.5) In einem Kreisgespräch werden zwei Aspekte der Erzählung über das Boot hervorgebracht: Es ist schön, in einem Boot zu segeln, aber auch spannend, ob man nicht herausfällt. Auch Wasser hat verschiedene Aspekte. Es ist schön, darin zu schwimmen, aber weniger schön, wenn man plötzlich hineinfällt. Die Verarbeitung dieser Unterrichtsstunde besteht im Anfertigen eines Segelbootes aus Papier.

                                  Der christliche Religionsunterricht für die Oberstufe (Gruppe 6-8) hat zum Thema: „Eine neueChance“. Ziel dieser Unterrichtsstunde ist, dass die Schüler begreifen, dass die Erzählung über Noah eine Erzählung über eine neue Chance ist, die Gott den Menschen stets aufs neue gibt, um nach Seinem Ebenbild zu leben. Derartige Geschichten über eine zweite Chance sind auch in anderen Kulturen formuliert worden. Um das zu zeigen, wird mit den Schülern das Gilgamesch-Epos gelesen, welches von einer großen Überflutung handelt. In einem daran anschließenden Gespräch können die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Geschichte über Noah und dem Gilgamesch-Epos aufgezeigt werden. Wenn man in dieser Richtung weitergeht, tritt die folgende Frage auf: Sind wir Menschen zu einem eigenen Willen betätigt oder bestimmt Gott alles, was wir tun, und sind wir gewissermaßen Marionetten? Nachdem darüber gesprochen wurde, basteln die Schüler eine Marionette, die man bewegen kann.

                                  "Allah belohnt die Menschen, die auf ihn hören" Das ist das Thema der islamischen Religionsstunde für die Oberstufe. In dieser Unterrichtsstunde wird Sure 71, die Erzählung von Nuh/Noah, miteinander gelesen. Auch wird dieselbe Geschichte erzählt wie in der islamischen Religionsstunde für die Mittelstufe. In einem Kreisgespräch wird über die Erzählung weiter gesprochen. Die Frau von Nuh und sein Sohn gehorchen nicht. Sie werden nicht im Boot gerettet. Allah hält viel von den Menschen, die Ihm gehorchen, die tun, was gut ist. Am Ende des Unterrichtes malen die Schüler eine Zeichnung von Nuhs Boot bunt aus.

                                  Im Mittelpunkt der Erkennungsstundefür dieOberstufe steht das Thema: „Gerettet um zu retten“. Es wird eine Geschichte über einen Direktor einer Fabrik vorgelesen, die bankrott zu gehen drohte, aber dank der finanziellen Hilfe eines Millionärs kann die Fabrik doch geöffnet bleiben
                                                                   (aus: K. Eykman und P. Vos: Die Arbeiterinnen von halb fünf, Amsterdam, 1986, S. 49-51)
                                  In einem Kreisgespräch wird darüber gesprochen. Angesprochen werden Fragen wie: Wurde dir schon einmal Hilfe geleistet, z.B. als du mit allen Einkäufen auf den Boden fielst, aber dass dir glücklicherweise jemand zu Hilfe kam? Was machst du, wenn du jemanden fallen siehst? Danach wird der Blick auf die Noahgeschichte gerichtet. Noah wurde von Gott verschont. Was meinst du, was Gott wollte, dass Noah tun sollte, als er wieder aus dem Boot steigen konnte? (Leben, wie Gott es beabsichtigt hat, und dadurch anderen zum Beispiel dienen, wodurch Noah die anderen vor einer gottlosen Existenz retten konnte.)

                                  Genau wie bei der islamischen Religionsstunde für die Mittelstufe schreiben die Schüler der Oberstufe bei der Erkennungsstunde auf ein Zettelchen (dieses Mal in der Form eines Wassertropfens ausgeschnitten) was konkrete Beispiele für "Gut leben" sind. Diese Tropfen werden in einem Eimer gesammelt. Sie werden wieder beim Wochenabschluss der Mittel- und Oberstufe gebraucht. Ein Mitglied des Teams berichtet von den Regentropfen, die durch die Oberstufe angefertigt wurden. Einige Schüler aus dem Mittelstufe holen Tropfen aus den Eimern und lesen sie vor. Auch hängt ein großer Regenbogen aus, der in dieser Woche von einer Klasse gemacht wurde. Dann wird noch eine Geschichte „Das Rettungsboot des Menschen“ vorgelesen. Damit wird das Wochenthema über Noah/Nuh abgeschlossen.
                                                                                                                (aus: J.L. Klink, Bibel für Kinder, Wageningen, 1982, S.31-34)

                                  4.6.  Wünsche und Möglichkeiten für die Zukunft

                                  Unter der zentralen Fragestellung "Was ist und will diese interreligiöse Schule?" wurde, über mehrere Jahre verteilt, an der Juliana-van-Stolberg-Schule geforscht; diese Untersuchungen sind verankert im bestehenden Forschungsprogramm "Kontext und Sinngebung". Sie besteht aus vier Teilunter­suchungen.

                                  1.    Eine Untersuchung nach der Identität dieser interreligiösen Schule.
                                  2.    Eine Untersuchung nach der Sichtweisen-Entwicklung der Mitarbeiter an dieser Schule und welche Faktoren dabei von Bedeutung waren.
                                  3.    Eine Untersuchung nach der religiösen Entwicklung der Schüler aus den Gruppen 6-8
                                  in einer interreligiösen Schule.
                                  4.   Eine Untersuchung zu den Lernentwicklungsprozessen der lebensanschaulichen Bildung, wobei im besonderen die Aufmerksamkeit auf die Zielvorgaben und das Lehrmaterial für die lebensan­schauliche Bildung gerichtet werden sollte, um letztlich zu einer Unterrichtsreihe zu kommen, die als Modell für die Entwicklung des nachfolgenden Materials dienen kann.
                                  Das Angenehme dieser Zusammenarbeit zwischen der Rijksuniversiteit Utrecht und der Juliana-van-Stolberg-Schule ist, dass nicht nur der interreligiöse Unterricht auf diese Weise überprüft und begleitet wird, sondern dass das erworbene Wissen auch in einem breiteren Zusammenhang für andere Schulen gebraucht werden kann.


                                   5.  Schlussbetrachtung

                                  Die Leitfrage der Schulanalyse lautet: "lnterreligiöser Unterricht an der Juliana-van-Stolberg-Schule: Ideal oder Wirklichkeit?“ Durch die Beschreibung des gesamten Entwicklungsprozesses und dabei vor allem des religiösen und lebensanschaulichen Unterrichtes an der Juliana-van-Stolberg-Schule wurde versucht, wiederzugeben, wie auf der Juliana-van-Stolberg-Schule der interreligiöse Unterricht mit Inhalt erfüllt wurde.

                                  Aufgrund dieser Gegebenheiten und der Entwicklungen in der Geschichte der Schule ist unserer Einsicht nach die Schlussfolgerung berechtigt, dass seit 1990 die Juliana-van-Stolberg-Schule nicht allein dem Namen nach, sondern auch in Form und Inhalt eine interreligiöse Schule geworden ist. Dabei sind wir davon durchdrungen, dass das Endziel innerhalb des interreligiösen Unterrichtes noch nicht erreicht ist.

                                  Zum ersten befindet sich das Unterrichtsmaterial für die religiösen und lebensanschaulichen Unterrichtsstunden noch in einem vorläufigen Stadium. Die Schüler, die jetzt in die Juliana-van-Stolberg-Schule gehen, fungieren tatsächlich als Testpersonen, bei welchen überprüft wird, ob das Material geeignet ist.

                                  Zum zweiten ist die Juliana-van-Stolberg-Schule ein Vorläufer auf dem Gebiet des interreligiösen Unterrichts. Die Menschen, die ihren Beitrag zu dieser Form des Unterrichts liefern, haben keine Beispiele oder Vergleichsmaterial, wie andere Schulen den interreligiösen Unterricht mit lnhalt erfüllen, sondern müssen es aus ihrer eigenen Kreativität und Erfindungsreichtum holen.

                                  Wer hat dieses ldeal getragen? Durch wessen Zutun konnte dieses ldeal Wirklichkeit werden? Und was bedeutet dies für andere Schulen, die, vielleicht inspiriert durch die Juliana-van-Stolberg-Schule und angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen, auch selbst eine derartige Richtung einschlagen würden?

                                  Wenn man sich fragt, wer dieses Ideal getragen hat, dann denken wir an das Team der Juliana-van-Stolberg-Schule. Die Teammitglieder haben jahrelang vollständig hinter ihren Idealen erbrachten. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass trotz der Anstrengungen, die sie während dieser Jahre erbrachten, und der Enttäuschungen, die sie verarbeiten mussten, der Personalwechsel besonders klein war.

                                  Insbesondere der Leiter dieses Teams, der Direktor der Juliana-van-Stolberg-Schule, Bart ten Broek, war stets der inspirierende Motor hinter dem Prozess. Außer der Wertschätzung für die enormen Anstrengungen, die Direktor und Team erbracht haben, ruft diese Kraftanstrengung auch eine Reihe Fragen auf.

                                  1.  Ist es eigentlich gut, dass eine so umfangreiche Entwicklung, wie sie in der Juliana-van-Stolberg-Schule stattfindet, hauptsächlich durch eine Person getragen wird? Steht oder fällt nicht der ganze Prozess, auch der, in welchem sich die Teammitglieder befinden, mit seinen Anstrengungen? Und was geschieht, wenn jemand wie er beschließt, die Schule zu verlassen? Sind Team, Vorstand und Eltern dann in der Lage, miteinander - ohne diese inspirierende Leitung - den Prozess weiterzuführen?

                                  2.  Das Existenzrecht einer interreligiösen Schule wie der Juliana-van-Stolberg-Schule wird durch die Anwesenheit eines motivierenden Direktors nicht allein gewährleistet. Ob die Schule in der Zukunft erhalten bleiben wird, hängt zu einem großen Teil auch von den Auffassungen der Eltern über interreligiösen Unterricht ab.

                                  So hat sich in einem Zeitraum von zehn Jahren die Anzahl der Schüler von 80% Autochthonen zu 80% Allochthonen verschoben. Die Anzahl niederländischer Schüler hat also in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, wodurch es stets mehr danach auszusehen beginnt, als werde die Juliana-van-Stolberg-Schule eine sogenannte "schwarze Schule", oder sie ist dies sogar schon. Anscheinend wird die Integration zwischen muslimischen und christlichen Schülern, die diese Schule vor Augen hatte, von den niederländischen Eltern noch weniger geschätzt.

                                  Dass für niederländische Eltern eine Schwelle besteht, ihre Kinder in die Juliana-van-Stolberg-Schule zu schicken, ist in dem heutigen sozialen und gesellschaftlichen Kontext vielleicht begreiflich. Eine Wahl für die Juliana-van-Stolberg-Schule beinhaltet für sie nämlich mehr als eine Entscheidung für interreligiösen Unterricht. Weil von einer gleichgewichtigen Verteilung von autochthonen und allochthonen Schülern auf der Schule keine Rede mehr ist, impliziert dies für niederländische Schüler, dass sie überwiegend mit allochthonen Schülern in die Schule gehen. Obwohl man sich fragen könnte, inwieweit dies für niederländische Schülerauf der Juliana-van-Stolberg-Schule ein Problem ist, erweist sich, dass es dies für ihre Eltern häufig wohl ist.

                                  Nachdem diese Tendenz nun einmal eingetreten ist, ist es sehr schwer, diese zu durchbrechen. Bleiben nicht viele Eltern in der Argumentation stecken, dass interreligiöser Unterricht auf der Schule eine realistische und auch wünschenswerte Möglichkeit ist, aber unter der Bedingung, dass in den verschiedenen Gruppen die Anzahl allochthoner und autochthoner Schüler in redlichem Maße gleichgewichtig verteilt ist? Nur eine sehr begrenzte Anzahl niederländischer Eltern schickt gerade, weil sie in dieser heutigen multi-religiösen Gesellschaft den Umgang mit Andersgläubigen so wichtig finden, ihre Kinder auf die Juliana-van-Stolberg-Schule. Für die Schule ist das eine Bestätigung des Gedankens, dass der interreligiöse Unterricht ein tatsächliches Bedürfnis erfüllt. Leider kommen diese niederländischen Kinder nur "tropfenweise" in die Schule, so dass damit der Teufelskreis nicht durchbrochen ist. Obwohl die Juliana-van-Stolberg-Schule diesen Kreis zu durchbrechen sucht, indem sie nach außen tritt und vor allem niederländische Eltern auf die Wichtigkeit des Unterrichtes, wie er an dieser Schule gegeben wird, hinweist, scheint es erforderlich, dass neben diesen Anstrengungen sich auch die örtliche Stadtverwaltung und die Kirche noch mehr ihrer Verantwortung für die Einrichtung von interreligiösem Unterricht bewusst werden.

                                  Es versteht sich von selbst, dass die Zukunft der Juliana-van-Stolberg-Schule auch zu einem großen Teil in den Händen der muslimischen Eltern liegt. Was ist ihre Motivation, ihre Kinder auf die Juliana-van-Stolberg-Schule zu schicken? Weil die Schule in der Nachbarschaft steht, weil Kinder von Bekannten und Familie dorthin gehen oder weil sie Befürworter des interreligiösen Unterrichts sind?

                                  Obwohl seit der Eröffnung der islamischen Schule in Ede jährlich eine Anzahl muslimischer Schüler durch ihre Eltern von der Juliana-van-Stolberg-Schule auf diese Schule umgemeldet werden, ist die Mehrzahl der muslimischen Schüler auf der Juliana-van-Stolberg-Schule geblieben. Kann hieraus positiv gefolgert werden, dass die Mehrheit der muslimischen Eltern, wenn sie einmal mit dem interreligiösen Unterricht bekannt gemacht wurden, dadurch auch bewusste Befürworter geworden sind, oder muss gerade die Ummeldung von Schülern der Juliana-van-Stolberg-Schule auf die islamische Schule als ein Signal gesehen werden, dass muslimischen Eltern islamischen Unterricht wichtiger finden als interreligiösen Unterricht?

                                  3.  Wie würden christliche Eltern den Unterricht in der eigenen Religion an einer Schule wie dieser erleben? Sie werden ihre eigenen Schulerfahrungen häufig als Ausgangspunkt nehmen. Auf „ihrer“ protestantisch-christlichen Vorschule und in der protestantisch-christlichen Grundschule wurde der Tag immer mit Gebet begonnen. Auch sangen sie zu Beginn des Tages „christliche Lieder“ und es wurde durch die Lehrerin oder den Lehrer eine Geschichte aus der Bibel erzählt. Mit den eigenen Erinnerungen im Hinterkopf wird man in der Juliana-van-Stolberg-Schule oft die Elemente vermissen, die für die christlichen Eltern gerade so kennzeichnend waren. Gebetet wird auf der Juliana-van-Stolberg-Schule nicht viel und die Wocheneröffnungs und -schlussfeiern muten vielleicht unverbindlich an.

                                  Man sollte sich selbst aber die Frage stellen, ob diese Art von Bedenken berechtigt sind. Es hat sich auch innerhalb des protestantisch-christlichen Unterrichtes in den letzten Jahren sehr viel verändert. Viele protestantisch-christliche Schulen kämpfen mit Identitätsproblemen. Der christliche Charakter auf einer protestantisch-christlichen Schule ist nicht immer gleichmäßig sichtbar. Außerdem kann man sich fragen, ob die Weise der Glaubenserziehung, wie man sie selbst in der Schule erfahren hat, eine Gewähr für eine bestimmte Form von Religiosität ist.

                                  Daneben muss in Betracht gezogen werden, dass auch die Gesellschaft sich seit der eigenen Schulzeit verändert hat. Das nötigt auch unterrichts-inhaltlich zu einer näheren Besinnung,  wobei man nicht ohne weiteres an den Methoden von früher festhalten kann.

                                  Die Verwirklichung des interreligiösen Schulunterrichtes wird eine Sache des langen Atems bleiben. Es geht um eine relativ neue Form des Unterrichts. Die niederländische Gesellschaft war lange Zeit stark auf „Säulen“ gegründet. Wer protestantisch war, ging auf eine protestantisch-christliche Schule. Wer römisch-katholisch war, auf eine katholische Schule. Auch in anderen Bereichen war die Versäulung spürbar. Inzwischen hat das Säulensystem durch die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwick­lungen stark an Bedeutung verloren. Die Frage kann allerdings gestellt werden, inwieweit dies auch für die Schulwahl der Eltern gilt. In der Schule ist die Versäulung noch nicht überwunden. Man kann sich fragen, ob der christliche Teil unserer Gesellschaft nicht erst durch eine Phase der Bewusstwerdung hindurch muss, bevor er überhaupt die Herausforderungen und die Wichtigkeit der Interreligiösität in der Schule begreifen kann. Diese Dokumentation will hierzu beitragen.

                                  Eine Sache müsste allerdings deutlich sein: Interreligiöser Unterricht ist möglich.
                                  Die Juliana-van-Stolberg-Schule zeigt, wie!



                                  Zuerst erschienen in:
                                  Iserlohner Con-Texte, ICT 13: Interreligiöse Schule - ein Vorbild aus den Niederlanden.
                                  Hg. Paul Schwarzenau / Reinhard Kirste. Iserlohn 1995, S. 4-33, hier zitiert: S. 4.24-33


                                  © InterReligiöse Bibliothek (IRB

                                  Interreligiöse Schule - Konzept für eine multikulturelle Gesellschaft - eine Konferenz 1994 in Ede

                                  $
                                  0
                                  0

                                  Bart ten Broek,  Trees Andree, Anders von Soest,  Reinhard Kirste

                                  Das Konzept einer interreligiösen Schule als Chance
                                  für eine multikulturelle Gesellschaft

                                  Gekürzte und überarbeitete Beiträge, gehalten am 9. September 1994 in der Juliana-van-Stolberg-Schule Ede 

                                  anlässlich einer Tagung des Evangelischen Schulreferates Iserlohn, der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A)
                                  und der Universität Utrecht


                                  Bart ten Broek:  Chancen und Gefahren

                                  Die Kinder führen uns gleich ein kleines Spiel vor. Sie machen eine Reise durch die Wüste. Das ist ein gutes Thema, denn wir haben das Gefühl, dass wir immer durch die Wüste der gegenwärtigen Gesellschaft reisen. Und die Kinder - sie laufen, sie suchen Ruhe, sie suchen Oasen, und wenn sie Oasen gefunden haben, sind sie sehr fröhlich. Aber unterwegs braucht man einander und sie werden enden mit dem Lied: „Gib mir die Hand“.

                                  Es gibt, solange das Modell der Begegnungsschule besteht, oder wie wir sagen: das Modell von Anerkennung und Wiedererkennung, es gibt in all den Jahren, die wir bestehen, eine Spannung, einen gesellschaftlichen Prozess einerseits, der in der Schule und ihrer Umgebung stattfindet. Zugleich geht es um schnelle Veränderungen im niederländischen Schulunterricht. Und was wir bemerken, ist, dass Skeptiker nur nach Zahlen schauen , wie die Entwicklung und die Verhältnisse hier sind. Es gibt hier an der Schule mehr Kinder aus der Türkei und aus Marokko als niederländische Kinder. Aber wir schämen uns dafür nicht. Wir denken, daß das Gesetz seine Zeit braucht, und wir bemerken, dass es auch leichte Veränderungen gibt, denn die gesellschaftlichen großen Probleme bleiben bestehen. In den Zeitungen der Niederlande wurde gemeldet, dass es im Jahre 2000 im Westen der Niederlande möglicherweise 45% Ausländer gibt.

                                  Die Gesellschaft wird sich also sehr stark ändern. So bemerkt man ständig Angst bei vielen Menschen. Diese suchen wir in dieser Schule zu durchbrechen. Wir schaffen dies mit Kindern von Ede. Die Skeptiker machen einen großen Fehler, denn in einer Gruppe dieser Schule haben wir wieder mehr niederländische Kinder. Wir wollen aber nicht nur sagen: das ist gut - es ist leicht, das zu tun - hier haben wir das Gefühl: Anders sein ist schön, aber es geht zwei Meter vor und einen Meter zurück (wie bei der Echternacher Springprozession).

                                  Uns geht es um gesellschaftliche Werte, die uns sehr wichtig sind:

                                  ·      Die Mitarbeit der Eltern. Sie haben die Verantwortung übernommen, mitzuarbeiten.
                                  ·      Die Gleichwertigkeit im Dialog, mit Verträgen, Vertretern der verschiedenen Religionen und der Gebrauch der eigenen Sprache.
                                  ·      Das Know-How , die Haltung und die innere Einstellung meiner Kolleginnen und Kollegen.

                                  Ich hoffe, dass wir mit diesem Tag weiter entdecken, daß die Vorurteile, die auch in uns stecken, hinderlich sind, gerade wenn wir es gut machen wollen.

                                  Ich wünsche uns allen einen sehr guten Tag, und ich hoffe, daß die Schule, die in vielen Situationen, wovon Sie gehört oder gelesen haben, daß die Schule etwas mitgibt, wovon Sie sagen: Es ist gut, diese Schule zu stützen und so zu glauben, daß wir etwas entwickeln, was gut ist für die heutigen Kinder.

                                  Anders von Soest:  Die Freiheit des Unterrichts

                                  Ede ist eine Gemeinde mit 100 000 Einwohnern, zerstreut über einige Dörfer und eine Stadt mit ungefähr 65 000 Einwohnern. In Ede wohnen Leute mit 82 - sie hören es gut - 82 verschiedenen Nationalitäten. Über multi-kulturelles Zusammenleben gesprochen, 82 Nationalitäten - herzlich Willkommen!. Und diese Leute haben keine Religion oder verschiedene Religionen. Ich freue mich immer, wenn religiöse und nicht-religiöse Menschen miteinander kommunizieren, denn das Nicht-Kommunizieren führt leicht zum Konflikt. Der Dialog ist so wichtig, in einer Gemeinschaft von Menschen, in einer Schule, in einer Gemeinde. Selbst bin ich inspiriert durch Martin Buber. Martin Buber hat eine Schrift geschrieben „Ich und Du“. Martin Buber spricht von drei Relationen. Relation Ich und Du, Relation zwischen Gott und Menschen. Ich und du - Relation zwischen Menschen und Menschen und Ich - Es, Relation zwischen Mensch und Sache.

                                  Ist es nicht schrecklich, dass Menschen zuweilen mehr Freude erleben an einer Relation mit Dingen als an einer Relation mit Gott oder mit Menschen? Darum sind einige Passagen in diesem Kontext wichtig wie es im INTR°A-Faltblatt steht: Sie schreiben: „Der Gedanke von Toleranz und Versöhnung soll so umfassend gefördert werden, dass Bewährung, Vertiefung und Förderung der eigenen religiösen Identität und Spiritualität dabei als Grundlage eines weiterführenden Dialogs gewonnen werden.“

                                  Die Freiheit des Unterrichtes ist sehr wichtig in Holland, und ich freue mich darüber. Eltern können ihre Kinder in diese Schule gehen lassen oder in eine andere Schule. Das ist gut. Ich hoffe dann auch auf eine gute Konferenz hier in Ede für sie und natürlich für die Gemeinschaft der Juliana-von-Stolberg-Schule.

                                  Trees Andree:  Bedeutung für Pädagogik Wissenschaft

                                  Wenn man nicht mit dem Auto, wie viele von Ihnen vielleicht, sondern mit dem Zug nach Ede fährt, dann steigt man am Bahnhof Ede-Wageningen aus. Für viele Leute in den Niederlanden , aber auch für Ausländer ist Ede-Wageningen ein Begriff, weil alle Züge, Intercity, Schnellzug und natürlich jeder Bummelzug in Ede-Wageningen halten. Nun ist es aus alphabetischen Gründen aber so, daß man Ede vor Wageningen gestellt hat. Eigentlich ist Wageningen bekannter, berühmter, weil sich hier die einzige Landwirtschaftshochschule der Niederlande befindet. Ede hat Industrie, Fabriken, Fabrikarbeiter. Wageningen dagegen hat wegen der Hochschule Studenten und Professoren, und Wageningen hat Labore, Chemiker, Laboranten, landwirtschaftliche Versuchsbetriebe und Versuchsgärten, wo man, was dort wächst und blüht, studiert und damit experimentiert. Ede und Wageningen - ein Bahnhof, aber sehr verschiedene Städtchen. Und Ede ist so gesehen die unbedeutendere von beiden.

                                  Jetzt stellen Sie sich vielleicht die Frage, warum ich Ihnen dies erzähle. Was soll man mit den Kenntnissen von Wageningen anfangen, wenn man hier in Ede an der Schule ist?

                                  Je länger ich darüber nachgedacht habe, je mehr ist mir Übereinstimmung zwischen Ede und Wageningen aufgefallen. Ede hat keine landwirtschaftliche Hochschule. Aber Ede hat die einzige interreligiöse Schule der Niederlande und nicht nur der Niederlande, sondern Europas, die Juliana-von-Stolberg-Schule.

                                  Was in Ede, an dieser Schule im letzten Jahrzehnt auf dem Gebiet des interreligiösen Unterrichts unter sehr schweren Umständen entwickelt wurde, ist sehr wertvoll, nicht nur für diese spezielle Schule und ihre Schüler, sondern für einen viel weiteren Kreis und für eine längere Zeit. Das Konzept der konfessionellen Schule steht unter Druck, weil wir jetzt in diesem Lande noch neben dem öffentlichen Schulwesen eine Verschiedenheit an Bekenntnisschulen haben, lässt es sich absehen, dass in der nächsten Zukunft viele von diesen Schulen zusammengehen müssen und Gesamtschulen werden. Aber welche Signatur werden diese Schulen haben? Wie kann man für die Zukunft das Religiöse, das viele Konfessionen verbindet, und die Eigenheit der eigenen Tradition, die jeder Religion kostbar ist, in der Schule, in Erziehung und Bildung sicherstellen? Und gerade das ist es, was Ede zu bieten hat.

                                  Die Juliana-von-Stolberg-Schule, die sich aus einer protestantisch-christlichen Schule entwickelt hat, als interreligiöse Schule, ist ein Muster für die Gegenwart. Nein, nicht als Blaupause, aber als gutes Beispiel, wie man diesen Weg gehen kann. Denn jede Schule hat ihren eigenen Weg zu gehen. Aber man kann lernen von dem, was andere mitgemacht, untersucht und geprüft haben. Dafür ist es notwendig, dass man Einsicht in den ganzen Prozess hat, mit Fallen und Aufstehen, mit Lachen und Weinen. Und gerade das ist die Kostbarkeit dieser Juliana-von-Stolberg-Schule. Mit der Universität Utrecht, aber auch mit anderen Instituten wird zusammengearbeitet, um das, was hier gewachsen ist, für andere fruchtbar zu machen. Man kann sagen, dass diese Zusammenarbeit bis jetzt im wissenschaftlichen Sinne sehr ergiebig gewesen ist und noch mehrere Möglichkeiten in sich trägt. Leider wirkt sich diese Fruchtbarkeit nicht auf die Anzahl der Schüler aus, insbesondere nicht auf die  Anzahl der christlich-niederländischen Schüler in dieser Schule. Aber haben wir nicht aus der Bibel gelernt, dass ein Prophet selten in seiner eigenen Stadt Anerkennung bekommt? Und wenn man sich dazu vorstellt, dass man hier schon Anfang der achtziger Jahre, vor mehr als zehn Jahren, ein Muster für Erziehung und Bildung entwickelte, worin christliche und muslimische Kinder gleichwertig wachsen können, jeder in seiner Eigenheit und dadurch auch nicht bedroht im Verständnis füreinander, dann kann man vielleicht feststellen, dass die Juliana-von Stolberg-Schule ihrer Zeit voraus gewesen ist. Und das kann fatal für sie sein.

                                  Jetzt wird diese Schule in ihrem Fortbestehen bedroht, nicht wegen ihrer Qualität, nur wegen ihrer Quantität. Damit droht ein einzigartiges Experiment, ein Versuchsgarten, worauf Wageningen eifersüchtig sein könnte, verloren zu gehen. Das wäre nicht nur ein Verlust für Ede, sondern auch für das Zentrum für Interreligiöses Lernen der UniversitätUtrechtund für die Interreligiöse Arbeitsstelle in Nachrodt, Deutschland, und für meine Kollegen in Hamburg, Berlin, Jena  und am Comenius-Institutin Münster und weiter in Europa. Ich möchte heute gerne die Gelegenheit nutzen, darauf aufmerksam zu machen, daß hier mehr geschieht als Unterricht für ca. 120 Kinder.

                                  Die Juliana-von Stolberg-Schule hat, wie man heute wieder konstatieren kann, eine viel weitere,  auch wissenschaftlich wertvolle Ausstrahlung. Ede hat eine einzigartige Primarschule, wo SchülerInnen und LehrerInnen, Studenten und Professoren aus verschiedenen Ländern sich treffen. Ede hat in der Juliana-von-Stolberg-Schule ein eigenes Labor und Versuchsgarten, wo nicht nur Pflanzen, sondern wo Kinder wachsen, wo eine neue Gesellschaft lebendig wird, wo Menschen von verschiedenen Kulturen und Religionen lernen, in Gleichmütigkeit  miteinander in Frieden zusammenzuleben, wo an der Zukunft gebaut wird.

                                  Ede und Wageningen - ein Bahnhof, sehr verschiedene Städte. Aber Ede ist nicht die unbedeutendere von diesen beiden.

                                  Reinhard Kirste:  Übertragbare Erfahrungen?

                                  Wir haben uns heute in einer Schule versammelt, in deren Nähe, nämlich auf der Eder Heide, das Ende der deutschen Okkupation durch alliierte Fallschirmjäger eingeleitet wurde, wie das in dem englischen Film „Die Brücke von Arnheim“ erschreckend dokumentiert wird. Arnheim musste noch länger unter deutscher Besatzung leiden, denn wie der englische Titel des Films wörtlich übersetzt lautet: es war „eine Brücke zuviel“.

                                  Die Sprache von uns Deutschen, die wir heute hier sind, ist dieselbe Sprache wie die der damaligen Besatzer, einer wahrhaft brutalen Besatzung.

                                  Wenn wir uns heute auf deutsch unterhalten, in einer niederländischen Schule, weil wir - die deutsche Gäste - kein niederländisch sprechen, aus welchen Gründen auch immer, so empfinde ich dies als eine beeindruckende Geste unserer Gastgeber. Aber es geht noch um mehr. Alle miteinander versuchen wir, Brücken zu bauen und nicht Brücken abzubrechen; denn wir wissen, dass die Zukunft in unseren Kindern liegt, niederländischen, deutschen, marokkanischen, türkischen, molukkischen, eben in den Kindern dieser Welt. Sie mögen braun, weiß oder schwarz sein, blonde oder dunkle Haare haben, sie mögen Schlitzaugen haben oder runde Augen. Um diese Kinder geht es. Für diese Kinder ist das Beste gerade gut genug. Und das Beste - das haben so wenige verstanden - dieses Beste ist eine gute Erziehung.

                                  In Deutschland haben wir einige größere institutionelle Schwierigkeiten als in den Niederlanden, denn: Erziehung wird sehr stark reglementiert: Über Lehrpläne, Schulpläne, Administrationen. Und immer wieder hört man den Ruf: Bloß nicht so viel experimentieren! Nein, umgekehrt muss es sein: Unsere Kinder erwarten Kreativität von uns, den Lehrerinnen und Lehrern. Da können wir nicht immer in den alten ausgefahrenen Geleisen fahren, denn unsere Welt verändert sich rasant. Und in dieser veränderten Welt brauchen wir Werte und Maßstäbe, die dem Frieden und der Versöhnung dienen. Unsere Politiker - gerade in Deutschland - haben besonders durch die Ausländer- und Asylgesetzgebung bewiesen, dass man Leute ausgrenzt, statt Brücken baut, dass man bestehende Brücken sogar noch abbaut.

                                  Die Juliana-van-Stolberg-Schule ist für mich nun eine Brücke, wo die Kinder dieser Welt  ohne Grenzen zusammenkommen. Eine Schule, wie die in Ede, macht vor, dass man interreligiös lernen kann, dass man Werte und Maßstäbe haben kann aus der eigenen Religion. In Deutschland ist ein solches Experiment leider nicht möglich.
                                  Unser Wunsch kann eigentlich nur sein, dass die Kolleginnen und Kollegen, die mit aus Deutschland gekommen sind, sich am heutigen Tag ein Stück weit überzeugen, dass es nicht nur wichtig ist, miteinander auf Konferenzen Dialog zu treiben.

                                  Auch das auf manchen internationalen Konferenzen proklamierte Weltethosfängt an der Basis an: Arbeit vor Ort, Arbeit mit den Kindern. Alle großen Pädagogen von Pestalozzi bis Janusz Korczak haben uns dieses gelehrt, daß diese Zukunft als Zukunft des Friedens in unseren Kindern liegt. Und deswegen danke ich, daß wir hier sind und hoffe, daß wir Ideen, auch praktische Ideen, im Laufe dieses Tages entwickeln können und mit nach Hause nehmen.


                                  Pressemitteilung
                                  Begegnung niederländerdischer und deutscher Religionspädagogen in der
                                  Juliana-van-Stolberg-Schule Ede am 9.September 1994

                                  Die interreligiöse Basisschule Juliana-van-Stolberg war am Freitag, 9.September 1994 Gastgeberin für das Evangelische Schulreferat Iserlohn und die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A) aus Nachrodt/ Westfalen.
                                  Diese Arbeitsstelle wird geleitet von Prof. Dr. Udo Tworuschka, Jena und Dr. Reinhard Kirste, Schulreferent in Iserlohn. Zusammen mit Prof. Dr. Paul Schwarzenau, Dortmund, bilden sie die Redaktion der Buchreihe „Religionen im Gespräch“ (RIG). Hier wird alle zwei Jahre eine Bestandsaufnahme der interreligiösen Situation versucht.
                                  Die Deutschen waren nach Ede gekommen, weil sie mit ihren niederländischen Kolleginnen und Kollegen einen Gedankenaustausch über ein bemerkenswertes interreligiöses Schulmodell führen wollten.
                                  Diese Schule ist die einzige in den Niederlanden (wahrscheinlich auch in ganz Europa), in der christliche und muslimische Eltern als Gleichberechtigte die Schule mittragen.
                                  Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedauerten, daß dieses wegweisende Modell bisher so wenig Nachahmer gefunden hat. Sie äußerten die Hoffnung, daß die Behörden diese Schule weiter fördern.

                                  Die niederländische Professorin Dr. Trees Andree von der Universität Utrecht war der Meinung, daß religiöses Lernen aus drei Elementen besteht und zwar nicht nur
                                  *      „Lernen über“ im Sinne von Information, sondern auch
                                  *      „Lernen mit“ anderen zusammen und
                                  *      „Lernen in“ der eigenen Tradition durch Begegnung mit anderen.
                                  Gleichzeitig legte sie eine wissenschaftliche Untersuchung über die Modellschule in Ede vor. Diese Arbeit wird in Kürze auch in Deutsch erscheinen (in der Reihe „Iserlohner Con-Texte“ ICT 13: Interreligiöse Schule - ein niederländisches Modell).

                                  Die Modellschule in Ede wird vom „Centrum voor interreligieus Leren“ (= Zentrum für interreligiöses Lernen) in Utrecht wissenschaftlich begleitet.
                                  Der Schulleiter Bart ten Broek unterstrich, daß interreligiöses Lernen einen langen Atem erfordert. Es handelt sich um einen Prozeß, der das Engagement aller Beteiligten nötig macht.
                                  Die Schule in Ede muß in ihrem Modellcharakter erhalten bleiben.
                                  Darüberhinaus wäre es wünschenswert, daß sie zu einem Stück Selbstverständlichkeit in einer multikulturellen Gesellschaft wird.
                                  (Diese Erklärung wurde auch in den Niederlanden veröffentlicht.)


                                  Aus einem Interview mit Radio MK
                                  im Zusammenhang mit dem Lehrerbesuch in Ede am 6. September 1994

                                  Radio MK = Radio Märkischer Kreis gehört zu den zahlreichen lokalen Rundfunkanstalten (Lokalradios),
                                  die in den letzten Jahren in Deutschland entstanden sind.

                                  Die Juliana-von-Stolberg-Schule in Ede ist die einzige, die bisher dieses interreligiöse Schulmodell praktiziert, das heißt, dass die Schülerinnen und Schüler zum einen den christlichen Religions­unterricht besuchen, zum anderen aber auch über andere Religionen, zum Beispiel: den Islam aufgeklärt werden. Das pädagogische Konzept erklärt der evangelische Schulreferent aus Iserlohn, Dr. Reinhard Kirste so:

                                  Dieses Konzept ist von der Schule frei gestaltet. Das ist mit dem niederländischen Schulgesetz möglich, und zwar so, dass man einen Lehrplan entwickelt hat, der die Begegnung von Schülern verschiedener Religionen, Rassen und Weltanschauungen ermöglicht. Man muss dazu wissen, dass die Schule eben von niederländischen Kindern, marokkanischen, türkischen, molukkischen Kindern und einigen anderen besucht wird, und man jetzt überlegt hat, wie die verschiedenen kulturellen Hintergründe und die religiösen Traditionen so aufeinander abgestimmt werden können, dass man gegenseitig lernen kann.

                                  Im sogenannten Begegnungsunterricht wird versucht, die Gemeinsamkeiten der Religionen aufzudecken, aber auch Unterschiedliches und Fremdes kennen zu lernen oder besser zu verstehen. Das Voneinander-Lernen steht immer im Mittelpunkt des Unterrichtes.

                                  Dies geschieht einmal, indem die Kinder in ihrer religiösen Tradition, wo sie herkommen, christlich, islamisch zum Beispiel, gefestigt werden, und auf der anderen Seite aber Begegnungsstunden stattfinden, so dass die Kinder sich gegenseitig aus ihren religiösen Traditionen erzählen und natürlich alle Feste, die sich irgendwie anbieten, jetzt gemeinsam gefeiert werden.

                                  Die Erfahrungen der Schulleitung sind durchweg positiv. Das liegt unter anderem daran, dass sich der Schulvorstand aus den Eltern der christlichen und muslimischen Schüler und interessierten Einzelpersonen zusammensetzt. Und genau dieser Schulvorstand organisiert alle anfallenden Arbeiten. So können auch individuelle Wünsche erfüllt werden. Da kommt natürlich die Frage auf:  Ist so eine Unterrichtsform nicht auch auf deutsche Schulen übertragbar? Dazu noch einmal Dr. Reinhard Kirste:

                                  Dies ist in Deutschland undenkbar. Allerdings hat es immer wieder Versuche gegeben, stärker die multikulturelle Situation in den Schulen zu berücksichtigen. Aber bisher ist es auch nicht gelungen, einen islamischen Religionsunterricht an den deutschen Schulen einzuführen. Es scheint jetzt zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen überhaupt möglich zu sein, einen Ethikunterricht einzuführen. Also hier muss noch sehr viel getan werden. Und die Holländer sind uns um vieles an dieser Stelle voraus.“


                                  Zuerst erschienen in:
                                  Iserlohner Con-Texte, ICT 13: Interreligiöse Schule - ein Vorbild aus den Niederlanden.
                                  Hg. Paul Schwarzenau / Reinhard Kirste. Iserlohn 1995, S. 4-33, hier zitiert: S. 40-44


                                  © InterReligiöse Bibliothek (IRB)




                                  José María Vigil: Religiöser Pluralismus, Christentum im Umbruch und Option für die Armen (aktualisiert)

                                  $
                                  0
                                  0

                                  1.  Religiöser Pluralismus
                                  nicht nur in Lateinamerika


                                  José María Vigil (geb. 1946) stammt aus Zaragoza (Spanien), lebt und arbeitet aber seit langem in Panama. Er ist promovierter Theologe und gehört dem Orden der Claretiner (CMF) an. Kontinuierlich setzt er sich mit den erheblichen Veränderungen im Christentum auseinander. So beschreibt er diese Umbrüche und Paradigmenwechsel als eine Metamorphose, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Darauf machte er ausführlich 2014 aufmerksam: 
                                  La metamórfosis del cristianismo (ATRIO, 14.04.2014)

                                  Vigil schloss sein Studium der Systematischen Theologie an der Päpstlichen Universität Salamanca (September 1972) und erwarb ein Lizentiat in Systematischer Theologie an der päpstlichen Thomas-von-Aquin-Universität in Rom, 1974. Außerdem studierte er klinische Psychologie an der Superior School of Psychology der Päpstlichen Universität Salamanca. Er schloss sein Erweiterungsstudium der Psychologie an der UCA, der Central American University of Managua, im Jahr 1992 ab. Dann promovierte er in Pädagogik mit dem Schwerpunkt pädagogischer Mediation, und zwar an der La Salle Universität in San José, Costa Rica (2008). Sein Forschungsschwerpunkt liegt seitdem auf Fragen des Paradigmenwechsels und die Bedeutung neuer Paradigmen im Blick auf die notwendigen Veränderungen von Kirche und Welt.  Er hatte u.a. eine Gastprofessur an der Päpstlichen Katholischen Universität Belo Horizonte, Brasilien. Dort promovierte er auch in Religionswissenschaft (2013).

                                  Vigil gehört zu den lateinamerikanischen Reformtheologen, die aus ihren Analysen Konsequenzen im Blick auf die Multireligiosität der Welt und die zunehmenden gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten ziehen. Bereits  2005 hatte er mit einem Buch erhebliches Aufsehen und erregt und eine intensive Diskussion in Gang gesetzt:
                                   Teología del pluralismo religioso
                                  (Quito/ Ecuador: Abyayala 2005)

                                  --- Download der vollständigen spanischen Ausgabe als PDF-Datei:
                                      Portal ATRIO



                                  Deutschsprachige vollständige Ausgabe: Theologie des religiösen Pluralismus.
                                  Eine lateinamerikanische Perspektive
                                  .

                                  Durch dieses Veröffentlichung konnte auch dem deutschsprachigen Leserpublikum der innere Zusammenhang von religionspluralistischer Theologie und lateinamerikanischer Befreiungstheologie deutlicher gemacht werden:
                                  J.M. Vigil setzt konsequent theologisch auf die Option für die Armen, wie sie die klassische  “Theologie der Befreiung” betont. Er verbindet dies mit  Ansätzen aus den religionspluralistischen Theologien, besonders von John Hick. Gerade diese Konvergenzen  machen Vigils Buch in dialogischer Weise bisher einzigartig.

                                  In den zahlreichen Veröffentlichungen kommt u.a. auch die Kooperation mit EATWOT  zum Ausdruck, der Ökumenischen Assoziation der Dritte Welt-Theologen (Ecumenical Association of Third World Theologians).
                                  J.M. Vigil ist der Koordinator der Theologischer Kommission
                                  sowie Mitherausgeber der multilingualen
                                  Internet-Zeitschrift VOICES. Theological Journal of EATWOT



                                  Vgl. auch einzelne Bücher und Beiträge:





                                  2.  Übersetzungen von “Teología del pluralismo religioso”
                                  a)  Die deutschsprachige Ausgabe"Theologie des religiösen Pluralismus.
                                  Eine lateinamerikanische Perspektive. Details, s.o.

                                  b) Schon seit einiger Zeit ist die englische Ausgabe auf dem Markt: 
                                  Theology of Religious Pluralism 
                                  Towards a pluralistic re-reading of Christianity (LIT-Verlag Münster 2008).

                                  Diese Fassung hat einige Änderungen gegenüber dem spanischen Original erfahren. So sind leider zwei Kapitel (wegen mangelnder Übersetzungszuschüsse!) herausgenommen worden
                                  (Vgl. Kommentar zur englischen Ausgabe).
                                  Der amerikanische Theologe Paul Knitter (USA) schrieb im Vorwort: «Vigil’s book is an “unicum.” It provides a broad perspectival review and assessment of various Christian approaches to other religions is not anything new. What is definitely and encouragingly new is that it does so from the perspective of the experience of Latin American Christians, which means in the framework of liberation theology».
                                  Das Nachwort stammt von Andrés Torres Queiruga(Spanien), der seit Ende März 2012 ebenfalls eine Notifikation der spanischen Bischofskonferenz erhalten und sich seither nicht mehr öffentlich äußern darf (Bericht im Dialog-Journal vom 15.04.2012).

                                  Weitere Übersetzungen von "Teología del pluralismo religioso":
                                  — c) Italienische Ausgabe im Verlag Borla, Rom:hier
                                  — d) Portugiesische Ausgabe im Paulus-Verlag, São Paulo: hier

                                  3.  Der größere Zusammenhang von Theologie des religiösen Pluralismus und Theologie der Befreiung
                                  Wie schon erwähnt gehört José María Vigil zu einer größeren Gruppe lateinamerikanischer Theologen, die sich intensiv für eine pluralistische Theologie der Befreiung im Kontext der Option für die Armen einsetzen. Von daher liegt ihnen daran, kostenlose Zugänge zu wichtigen Büchern und Materialien ermöglichen.


                                  Dieser “Service” betreut auch eine digitale Bibliothek, die auf die Theologie der Befreiung spezialisiert ist und nun auch die Theologie des religiösen Pluralismus mit einbezieht.
                                  Vgl.  dazu auch die folgenden Beiträge:  


                                  Die Option für die Armen als Option für Gerechtigkeit:
                                  4.  Die Buchreihe “Along the Many Paths of God”
                                  Mit ihrem Koordinator J.M. Vigil beschloss die lateinamerikanische Kommission von EATWOT (Ecumenical Association of Third World Theologians) bereits auf ihrer Generalversammlung 2001 in Quito (Ecuador), dass sich die Befreiungstheologie und die Theologie des religiösen Pluralismus gegenseitig befruchten sollen (cross-fertilize). Dazu soll eine pluralistische Theologie der Befreiung ausgearbeitet werden. Damit würde eine Theologie des religiösen Pluralismus entstehen, die zugleich Befreiungstheologie wäre.
                                  Das Projekt bezieht mehr als 70 Theologen mit ein, in dessen Rahmen eine Reihe von fünf Büchern herausgebracht wurden. Hier werden diese Überlegungen sorgfältig weiter ausgeführt.
                                  Diese Buchreihe ist in Spanisch, Portugiesisch und Italienisch veröffentlicht worden und kann bei Tiempo Axialeingesehen werden.

                                  Als Printausgabe erschien auch:
                                  Toward A Planetary Theology. Along the Many Paths of God.
                                  Montreal, Kanada: Dunamis Publishers 2010, 197 S.

                                  Hier plädieren international bekannte Theologen für eine Grenzen überschreitende Theologie.
                                  — Als PDF-Download hier —
                                  — Rezension hier —



                                  Reinhard Kirste: Studienschwerpunkte und Begegnungen - Theologie - Philosophie - Pädagogik

                                  $
                                  0
                                  0
                                  Berlin: Kirchliche Hochschule
                                  Sommersemester 1961 bis Wintersemester 1962/63
                                  und Sprachenkonvikt Ostberlin, Sommersemester 1961



                                  Gemeindehaus
                                  Ehem. Hauptgebäude der KiHo Berlin
                                  • Dietrich Goldschmidt: Kirche und Gesellschaft (Soziologie)
                                  • Wolfgang Müller-Lauter: Philosophiegeschichte
                                  • Helmut Gollwitzer: Karl Barths Kirchliche Dogmatik
                                  • Rogge: Luthers Kirchenbegriff
                                  Universität Tübingen
                                  Sommersemester 1963 bis Sommersemester 1964 

                                  Universität Tübingen: Neue Aula

                                  • Ernst Bloch: Philosophie (Begriff Materie)
                                  • Ernst Käsemann: Neutestamentliche Hermeneutik
                                  • Hanns Rückert: Kirchengeschichte
                                  • Hans Küng: Rechtfertigung und Lehre von der Kirche
                                  • Wolfgang Schadewaldt: Literaturgeschichte
                                  • Werner Jetter: Praktische Theologie - Seelsorge
                                  • Otto Friedrich Bollnow: Philosophie - Marx und Engels
                                  • Begegnung mit Gerhard Ebeling: Systematische Theologie und Hermeneutik
                                  Universität Göttingen
                                  Wintersemester 1964/65 bis Sommersemester 1965

                                  Bildergebnis für Universität Göttingen Bilder
                                  Universität Göttingen: Aula am Wilhelmsplatz
                                  • Götz Harbsmeier: Katechetik und Homiletik
                                  • Otto  Weber: Dogmatik und Karl Barth
                                  • Ernst Wolf: Geschichte der protestantischen Theologie
                                  • Wolfgang Trillhaas: Systematik - Schleiermacher
                                  • Kurt Gottschaldt: Psychologie der Persönlichkeit
                                  • Walther Killy: Lyrische Poesie
                                  • Walter Zimmerli: Altes Testament
                                  • Hans Conzelmann: Neutestamentliche Exegese - Johannesevangelium
                                  • Begegnungen mit Friedrich Gogarten und Emmanuel Hirsch
                                  Kirchliche Hochschule Berlin
                                  Wintersemester 1965/66 bis Wintersemester 1966/67
                                  • Heinrich Vogel: Systematik - Augustin
                                  • Karl-Gottfried Eckart: Neues Testament, Hermeneutik, Philosophie (Plutarch)
                                  • Regin Prenter: Hermeneutik
                                  • Wolfgang Müller-Lauter: Existenzphilosophie
                                  • Helmut Gollwitzer: Systematische und politische Theologie
                                    (an der Freien Universität)
                                  Berlin: Vikariat, Predigerseminar und Hilfspredigerzeit
                                  Winter 1966 bis März 1970
                                  • Religionspädagogik:
                                    Theorie (Pädagogische Hochschule Lankwitz)
                                    und Praxis im Schulvikariat und Konfirmandenunterricht
                                  • Predigtlehre und Predigtpraxis mit Martin Fischer
                                    im Rahmen des Predigerseminars
                                  • Studien zur altprotestantischen Orthodoxie für die Dissertation
                                    bei Helmut Gollwitzer
                                  • Begegnungen: Bischof Kurt Scharf

                                  Begegnungen im Zusammenhang mit den Tagungen der Alten Marburger ("Bultmannschule") zwischen 1966 und 1991
                                  --- Herbert Braun (Neues Testament)
                                  --- Günther Bornkamm (Neues Testament)
                                  --- Helene Bultmann (Witwe von Rudolf Bultmann)
                                  --- Erich Dinkler (Neues Testament)
                                  --- Ernst Fuchs (Neues Testament)
                                  --- Hans-Georg Gadamer (Philosophie)
                                  --- Antje Lemke-Bultmann (Tochter Bultmanns, Bibliothekswissenschaften)
                                  --- Luise Schottroff (Neues Testament, Feministische Theologie)
                                  --- Klaus Wegenast (Religionspädagogik)


                                  Hildesheim-Marienrode: Gemeindepfarramt
                                  Schulpraxis (Religionsunterricht) und Lehrauftrag an der PH Hildesheim:
                                  April 1970 bis Oktober 1975
                                  Bildergebnis für Marienrode Bilder
                                  St. Cosmas -und-Damian-Kirche Marienrode
                                  • Religionspädagische Arbeit in Verbindung
                                    mit dem Religionspädagischen Institut (RPI) Loccum, besonders: Horst-Klaus Berg
                                  • Arbeiten zur Dissertation (1969-1975):
                                    Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Universitätsbibliothek Göttingen und Dombibliothek Hildesheim:
                                  • Das Testimonium Spiritus Sancti Internum als hermeneutisch-polemischer Zentralbegriff bei Johann Gerhard in der Auseinandersetzung mit Robert Bellarmins Schriftverständnis. Abschluss mit der Promotion im Sommer 1975
                                    an der Kirchlichen Hochschule Berlin
                                  Iserlohn: Ev. Schulreferat - November 1975 bis Februar 2005
                                  Lehrauftrag im Wintersemester 1983/84 an der Ruhruniversität Bochum
                                  zum Thema: Meditation und Religionsunterricht
                                  Dortmund, Technische Universität:
                                  --- Seminarmitarbeit (inoffizieller Lehrauftrag):
                                      Sommersemester 1976 - (Sommersemester 1982)
                                  --- Lehrauftrag zum interreligiösen Lernen
                                      (Sommersemester 2005 bis Wintersemester 2018/19)



                                  Bildergebnis für Universität Dortmund Bilder
                                  TU Dortmund - Blick vom Mathe-Tower
                                  • Arbeiten zur Religionspädagogik, Meditation/Spiritualität und Dialog der Religionen
                                  • Wichtige Begegnungen mit teilweiser Zusammenarbeit:
                                    --- Olivier Abel (Paris)
                                    --- Mohammed Arkoun (Paris)
                                    --- Hasan Askari (Birmingham)
                                    --- Marien van den Boom (Almen, NL)
                                    --- Bart ten Broek (Ede/Den Haag)
                                    --- Ari van Buuren (Amsterdam)
                                    --- John B. Cobb, jr. (Claremont)
                                    --- Abdoldjavad Falaturi (Köln/Hamburg)
                                    --- Hubertus Halbfas (Reutlingen/Drolshagen)
                                    --- John Hick (Birmingham)
                                    --- Johann Hisch (Wien)
                                    --- Ursula Jaeschke (Duisburg-Essen/Zittau)
                                    --- Ahmad Milad Karimi (Münster)
                                    --- Paul Knitter (New York/Madison, USA)
                                    --- Johann Friedrich Konrad (Dortmund)
                                    --- Manfred Kwiran (Braunschweig/Wülperode)
                                    --- Johannes Lähnemann (Erlangen-Nürnberg/Goslar)
                                    --- Karl-Ernst Nipkow (Tübingen)
                                    --- Raimon Panikkkar (Tavertet)
                                    --- Gnana Robinson (Nagercoil, South-India)
                                    --- Annemarie Schimmel (Bonn)
                                    --- Paul Schwarzenau (Dortmund)
                                    --- Perry Schmidt-Leukel (München/Glasgow/Münster)
                                    --- Herbert Schultze (Hamburg)
                                    --- Frère Roger Schutz (Taizé)
                                    --- Jan Slomp (Leusden, NL)
                                    --- Leonard Swidler (Philadelphia, USA)
                                    --- Karl-Wolfgang Tröger (Berlin/Bautzen)
                                    --- Werner Trutwin (Bonn)
                                    --- Udo Tworuschka (Köln/Jena/Bad Münstereifel)
                                    --- Anton Wessels (Amstelveen, NL)
                                    --- Gregorios Ziakas (Thessaloniki)

                                  WEIHNACHTEN interreligiös und meditativ - göttliches Kind und Hl. 3 Könige (aktualisiert)

                                  $
                                  0
                                  0




                                  Schrein der Hl. Drei Könige im Kölner Dom, (Wikipedia)

                                  Die Heiligen Drei Könige
                                  Literaturhinweise zu den Hl. Drei Königen
                                  • E.M. Butler: The Myth of the Magus.
                                    Cambridge (UK) / New York: Cambridge University Press
                                    [1948] 1993, XIV, 282 pp, illustr., index
                                  • Adrian G. Gilbert: Magi. The Quest for a Secret Tradition.
                                    London: Bloomsbury 1996, 328 pp., illustr., index
                                  • Peter Barthel / George van Kooten (eds.):
                                    The Star of Bethlehem and the Magi
                                    Interdisciplinary Perspectives from Experts
                                    on the Ancient Near East, the Greco-Roman World, and Modern Astronomy
                                    Leiden: Brill 2015, XXII, 695 pp.

                                    Verlagsinformation und Inhaltsverzeichnis: hier
                                  • Paul William Roberts: Journey of the Magi.
                                    In the Search of the Birth of Jesus.
                                    Toronto (Canada): Stoddart Publ. 1995, XIV, 384 pp., index
                                  • A.M. Schilling: Die Anbetung der Magier und die Taufe der Sasaniden.
                                    Zur Geistesgschichte des iranischen Christentums in der Spätantike.
                                    CorpusScriptorum Christianorum Orientalium 621, Subsidia 120.
                                    Leuven (B): Peeters 2008, XLVIII, 373 pp.
                                  • Susan K. Roll: Toward the Origins of Christmas.
                                    Kampen (NL): Kok Pharos 1995, 296 pp., index of persons
                                    Inhaltsverzeichnis, Bibliografie, Personenverzeichnis: hier
                                  • Richard C. Trexler: The Journey of the Magi.
                                    Meanings in History of a Christian Story.
                                    Princeton (NJ): Princeton Univ. press 1997, XIII, 279 pp., illustr., index

                                  Artikel und Aufsätze --- Print und Internet (Rezensionen in Auswahl) --- von Reinhard Kirste

                                  $
                                  0
                                  0
                                  Schritte zur Mitte

                                  1. Aufsätze und Essays seit 1973
                                  2. Beiträge in "Religionen im Gespräch" - RIG 1-9: 1990-2006
                                  3. Beiträge im Handbuch der Religionen (HdR, 1997ff)


                                  1. Aufsätze / Essays
                                      in Zeitschriften, Lexika
                                      und Sammelbänden 1968ff    


                                  1969
                                  • Zusammen mit dem  "Arbeitskreis Schöneberger Pfarrer":
                                    Thesen für eine weltoffene Kirche.
                                  • Für den Konvent Westberliner Vikare (KWV):
                                    Aktion Kirchenreform - Frankfurter Delegierten-Tagung, 2./3. März 1969)
                                    In: Reinhard Dross u.a. (Hg.): ad hoc: Kritische Kirche. Eine Dokumentation
                                    Gelnhausen/Berlin: Burckhardthaus 1969, S. 117-119 und S. 121-123

                                  1973
                                  ·        Beiträge in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung:
                                  --- Wenn die Maske fällt. Abgedruckt in (HAZ 24./25.02.73);
                                  --- Betet (zum Gebet HAZ 18./19.05.74);
                                  --- Sand und Felsen (HAZ 26./27.07.75)
                                  – Ref. 49 (= Referate-Mappen)
                                  ·        Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft (02/73).
                                  Gedrucktes Protokoll aus der 7. Hildesheimer Volkshochschulwoche, Februar 1973 (Ref. 50)
                                  ·        Zur theologischen Profilierung des RU (11/72) in: ru Nr. 3 (1973), S. 41f (Ref. 51)
                                  ·        Barthianer suchen den Dialog. Zu Karl Barth und seiner Theologie (03/73)
                                  in LM Nr.12 (Dez. 1973, S. 226) – Ref. 52
                                  1974
                                  ·        Für Schulanfänger – Zum Reformationsfest – Am Ende des Schuljahres (Schulgottesdienste).
                                  In: Horst Nitschke (Hg.): Worte zu Schülern heute gesagt. Predigten der Gegenwart.
                                  Gütersloher Verlagshaus 1974, S. 22-24. 111-113.134-136
                                  1975
                                  ·        Geschichte als Verhängnis und Chance. Anmerkungen zu einer Israel-Reise im März 1975
                                  In: Friede über Israel Nr. 2 (1975), S.78–81 (Ref. 56)
                                  ·        Zum Stellenwert von Theologie und Pädagogik im Konfirmandenunterricht (1974/75).
                                  in: Ev. Erz. 27. Jg. 1975, S.130-132 (Ref. 57)
                                  ·        Persönliche Gedanken zur christlichen Trauung.
                                  Abgedruckt in: Horst Nitschke (Hg.): Trauung. Gütersloher Verlagshaus 1975, S.147-149 (Ref. 58)
                                  ·        Maßstäbe und Methoden biblischer Hermeneutik in der altprotestantischen Orthodoxie.      
                                  Bijdragen 36 (1975), S. 290–301
                                  1979
                                  ·        Der Anspruch des Schweigens. Gedanken zur christlichen Meditation.
                                  DtPfBl 79. Jg., Nr. 24, 2. Heft, Dezember 1979, S. 770-771
                                  ·        Gottes Liebe ist noch nicht zu Ende. In Horst Nitschke (Hg.): Gottesdienste mit Schülern.
                                  Für Schulanfänger, zur Schulentlassung, während der Schulzeit, zum Reformationstag.
                                  Gütersloher Verlagshaus 1979, S. 80–(3
                                  1980
                                  ·        Spiritualität als Kennzeichen Evangelischer Pädagogik in der Schule.
                                  In: Harald Bewersdorff (Hg.): Evangelische Pädagogik.
                                  Diskussion einer Problemanzeige. Erziehen heute.
                                  Sonderheft 8. Duisburg: GEE 1980, S. 140-150
                                  1982
                                  ·        Schulgottesdienst und Schulleben:
                                  a) Thematisch:
                                  --- Schulgottesdienst und Schulleben, Ökumene in der Schule, Schulgottesdienst: Mit wem?
                                  Für wen? Und wo? Von der Kommunikation zur Kommunion: Eucharistie und Abendmahl,  Mit und ohne technische Hilfe, Was bewegt den Schulgottesdienst? Didaktische Besonderheiten einer Schulveranstaltung
                                  b) Gottesdienst-Beispiele:  Nach Tod und Sterben fragen / Vorbereitungen für ein Jahr des Friedens / In der Nähe und doch Fremder / Leben – Wasser – Licht / Hungertuch / (K)eine Chance für's Leben / David und Bathseba
                                  Abgedruckt in Eckhard Lade (Hg.):
                                  --- Christliches ABC heute und morgen (Loseblattsammlung), Gottesdienst, Gruppe 4, 1982, S. 27-43
                                  --- Musterbeispiele Schulgottesdienst.
                                       Kissing: WEKA – mehrere Ergänzungslieferungen bis 1990 --- Veröffentlichungszeitraum: 1982-1990
                                  1985
                                  ·   Theologische und spirituelle Ermöglichungsansätze für Bachs Werk unter besonderer Berücksichtigung des Verständnisses von Wort und Geist bei Leonhart Hutter und Johann Arnd. In: Martin Petzoldt im Auftrag des Kirchlichen Komitees Johann Sebastian Bach 1985 (Hg.): Bach als Ausleger der Bibel.
                                  Göttingen: V & R 1985, S. 77-95
                                  1987
                                  ·        Artikel: Griechisch-orthodoxe Gemeinde, Moslems, Christlich-islamische Gesellschaft (CIG) in:        
                                  Götz Bettge (Hg. Im Auftrag der Stadt Iserlohn): Iserlohn-Lexikon.           
                                  Iserlohn: Mönnig 1987, S. 372, 446f.
                                  1989
                                  ·       Rezension von Klaus Hock: Gott und Magie im Swahili-Islam.
                                  Zur Transformation religiöser Inhalte am Beispiel der Gottesvorstellung
                                  und magischen Praktiken.
                                  Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte, Bd. 12. Köln/Wien: Böhlau 1987, VII, 244 S.            
                                  In: ThLZ 114. Jg., 1989, Nr. 8, Sp. 583–585)
                                  1990
                                  ·      Der eine und drei-eine Gott im Christentum. In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.): Gemeinsam vor Gott. Religionen im Gespräch. Jahrbuch für interreligiöse Begegnung Band 1 (JIB 1). Hamburg: EBV- Rissen 1990, S. 165–195
                                  ·       John Hick in der interreligiösen Debatte (Pluralismus I).
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Gemeinsam vor Gott. Religionen im Gespräch.
                                  Jahrbuch für interreligiöse Begegnung Band 1 (JIB 1). Hamburg: EBV- Rissen 1990, S. 303–317
                                  1991
                                  ·     Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio: Der Dichter als Erzieher. In: Heimatbund Märkischer Kreis, Altena (Hg.): Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio. Ein „Lieder“-liches Genie. Veröffentlichungen des Heimatbundes Märkischer Kreis, Bd. 11. Balve: Zimmermann 1991, S. 100–110
                                  ·        Entwicklungslinien der Bibelauslegung – Chancen für ein zeitgemäßes Koranverständnis,   
                                  in: Udo Tworuschka (Hg.): Gottes ist der Orient – Gottes ist der Okzident. Festschrift für A. Falaturi zum 65. Geburtstag. Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte Bd. 21.            
                                  Köln: Böhlau 1991, S. 363-395
                                  1992
                                  ·       (mit Udo Tworuschka: Artikel „Christentum“, in: Monika und Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Bertelsmann Handbuch Religionen der Welt. Grundlagen, Entwicklung und Bedeutung
                                  in der Gegenwart. München: Bertelsmann Lexikon Verlag 1992, S. 57-97. 
                                  Als Alleinautor: Artikel „Protestantismus in Deutschland“, aaO S. 98–99
                                  ·        Engelthematik im Aufwind. In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Interreligiöser Dialog zwischen Tradition und Moderne.
                                  Religionen im Gespräch Band 2 (RIG 2). Balve: Zimmermann 1992, S. 632–659

                                  1994
                                  ·       (mit Silvia Bartelheimer): Frankreich: Der Integrismus im Streit mit der Laizität.
                                  Ein Beitrag zur Fundamentalismusdebatte.
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Interreligiöser Dialog zwischen Tradition und Moderne.
                                  Religionen im Gespräch Band 3 (RIG 3). Balve: Zimmermann 1994, S. 290–323
                                  ·       Die religiös plurale Situation in Deutschland und Folgerungen für interreligiöses Lernen in der Schule.
                                  In:
                                  Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.): Neue Herausforderungen
                                  für den interreligiösen Dialog. Religionen im Gespräch Band 7 (RIG 7).
                                  Balve: Zimmermann 1994, S. 298–313
                                  ·       Harmonie von Geist und Kosmos. Reise-Wege zu einer ökologischen Spiritualität. Begegnungen mit Matthew Fox. In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.): Interreligiöser Dialog zwischen Tradition und Moderne. Religionen im Gespräch Band 3 (RIG 3). Balve: Zimmermann 1994, S. 374–386
                                  1996
                                  ·       Kulturprägungen des Christentums.
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Wertewandel und religiöse Umbrüche. Religionen im Gespräch Band 4 (RIG 4).
                                  Balve: Zimmermann 1996, S. 41–65
                                  1998
                                  ·       Versuchung und innere Bereicherung – Meditation zum Fasten Jesu in der Wüste.
                                  In: RAHLES, Björn Uwe (Red.): Weniger – aber mehr.
                                  Das Fastenlesebuch. Frankfurt/M.: GEP 1998, S. 100–103
                                  ·        900 Jahre Hildegard von Bingen (1098–1179): Biografien und Musikbeispiele (Sammelrezension).
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Die dialogische Kraft des Mystischen. Religionen im Gespräch Band 5 (RIG 5).
                                  Balve: Zimmermann 1998, S. 549–559
                                  1999
                                  ·        Wie nahe ist das Ende?
                                  Apokalyptische Elemente im Islam mit Blick auf Judentum und Christentum.
                                  ZGP 17. Jg.  Nr. 04 (1999), S. 11–14
                                  2000
                                  ·        Spuren einer größeren Ökumene,. Ramon Llull und Mallorca.
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Hoffnungszeichen globaler Gemeinschaft.          
                                  Religionen im Gespräch Band 6 (RIG 6). Balve: Zimmermann 2000, S. 390–395
                                  ·        (mit Bekir Alboga): Entwürfe für gemeinsame christlich-islamische Gebete
                                  zur Advents- und Ramadanzeit.
                                  ZGP 18. Jg., Nr. 04 (Sommer 2000), S. 29-30)
                                  ·        Der West-östliche Diwan und andere interreligiöse Begegnungen. Zwischenbilanz eines siebenjährigen Experiments 1991–1997.
                                  In:
                                  GOSSMANN, Hans-Christoph / RITTER, Andre (Hg.): Interreligiöse Begegnungen.
                                  Ein Lernbuch für Schule und Gemeinde.
                                  Studien zum interreligiösen Dialog 4. Hamburg: ebv Rissen 2000, S. 277–285
                                  2001
                                  ·        Interreligiöse Gottesdienste in der Schule?
                                  In: Hans Freudenberg / Christian Gauer / Andrea Seils /
                                  Hartmut Stratmann (Hg. im Auftrag der kreiskirchlichen Schulreferentinnen
                                  und Schulreferenten der Evangelischen Kirche von Westfalen):
                                  Himmel + Erde.
                                  Beiträge aus den Schulreferaten der Kirchenkreis in der EKvW – Bd. 1.
                                  Bönen: Kettler 2001, S. 31-36
                                  2002
                                  ·      Wo der Geist weht … Christliche Identität zwischen dialogischer Offenheit
                                  und dem Vorwurf des Synkretismus.
                                  Zeitschrift für Gottesdienst & Predigt
                                  (ZGP), 20. Jg., Nr. 02 (Mai-Juli 2002), S. 11–13
                                  ·       Die religiös plurale Situation in Deutschland und Folgerungen
                                  für interreligiöses Lernen in der Schule.
                                  In:
                                  Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Neue Herausforderungen für den interreligiösen Dialog.
                                  Religionen im Gespräch Band 7 (RIG 7). Balve: Zimmermann 2002, S. 298–313
                                  ·       Überraschungen im interreligiösen Dialog – Schlüsselerfahrungen
                                  nicht nur für das Zusammenleben in der Schule
                                  Religionen im Gespräch Band 7 (RIG 7). Balve: Zimmermann 2002, S. 372–379
                                  2003
                                  ·       „Vorurteilsfreie Liebe“ als wesentliche Zielvorstellung interreligiösen Lernens.
                                  In: Gottwald, Eckhard / Mette, Norbert (Hg.): Religionsunterricht interreligiös.
                                  Festschrift für Folkert Rickers.
                                  Neukirchen: Neukirchener Verlag 2003, S. 37-55
                                  ·        Jugend- und Schulgottesdienst, in Hans-Christoph Schmidt-Lauber /
                                  Michael Meyer-Blanck / Karl-Heinrich Bieritz (Hg.): Handbuch der Liturgik.
                                  Liturgiewissenschaft in Theologie und Praxis der Kirche.
                                  Göttingen: V & R 2003, 3. vollständig neu bearbeitete und ergänzte Aufl., S. 832-845
                                  ·      Wegweiser zur Gleichwertigkeit der Religionen. In: Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Religion und Bildung als historische Forschungsfelder.
                                  Festschrift für Michael Klöcker zum 60. Geburtstag.              
                                  Köln: Böhlau 2003, S. 199-211
                                  2004
                                  ·       Eine dialogische Reise durch drei Kulturen, Bagdad – Jerusalem – Aachen.
                                  Karl d. Gr. Und die Gegenwart.
                                  Eine Ausstellung vom 30.06.–28.09.2003 in Aachen.
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Wegmarken zur Transzendenz. Religionen im Gespräch Band 8 (RIG 8).
                                  Balve: Zimmermann 2004, S. 264–267
                                  ·        Artikel „Fest“ in: Lexikon neureligiöser Gruppen und Weltanschauungen. Freiburg u.a.: Herder 2005,
                                  Sp. 377-383, aktualisiert in:
                                  BAER, Harald / GASPER, Hans / MÜLLER, Joachim / SINABELL, Johannes (Hg.):
                                  Lexikon neureligiöser Gruppen, Szenen und Weltanschauungen. 

                                         Orientierungen im religiösen Pluralismus. Freiburg u.a.: Herder 2009, (überarbeitete und ergänzte Taschenbuchausgabe), S. 89-92
                                  ·        Szenische Lesung zum Mittelalter (zusammen mit Dr. Antje Rösener):
                                  Die Sachsenmission 
                                  (7./8. Jahrhundert) im Sauerland. Ev. Kirche Wiblingwerde, Sommer 2004In: Freizeit- und Touristik-Verband Märkisches Sauerland (Hg.):
                                  Neue Wege der Romanik. Mit Augen und Ohren durch das Mittelalter.
                                  Kulturregion Südwestfalen. Altena 2004, S. 12–13
                                  ·        Mehrere Beiträge in:
                                  Erhard Domay (Hg.): Kontexte zu den Festkreisen des Kirchenjahres.
                                  Anregungen für Gottesdienst und Gemeindearbeit. Gütersloher Verlagshaus 2004,
                                  S. 18-20. 27-31.68-71.104-107.128-130
                                  ·        Die Gleichwertigkeit der Religionen als Gebot aktiver Toleranz.
                                  In: H.R. Yousefi u.a. (Hg.): Bausteine zur Mensching-Forschung Bd. 6 II.:
                                  Angewandte Interkulturalität.
                                  Nordhausen: Bautz 2004, S. 323-340.

                                  2005
                                  ·        Orte interreligiösen Lernens. Der Sekundarbereich (SI + S II) + Im Begegnungsfeld
                                  von wissenschaftlichem Diskurs und praktischem Dialog: Die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A)
                                  In: P. Schreiner / U. Sieg / V. Elsenbast (Hg.):
                                  Handbuch Interreligiöses Lernen. Gütersloher Verlagshaus 2005, S. 465-475. 687-691
                                  2006
                                  ·        15 Jahre West-östlicher Divan in Iserlohn.
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Europa im Orient – der Orient in Europa. Religionen im Gespräch Band 9 (RIG 9).
                                  Balve: Zimmermann 2006, S. 342–345
                                  ·        Qantara.de und Babelmed – Europäische Tore zur islamischen Welt.
                                  In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                  Europa im Orient – der Orient in Europa. Religionen im Gespräch Band 9 (RIG 9).
                                  Balve: Zimmermann 2006, S. 374–377
                                  2007
                                  ·        Eine Moabiterin in der Genealogie Jesu.
                                  In: Hamid Reza Yousefi / Ina Braun / H.-J. Scheidgen (Hg.):
                                  ‚Orthafte Ortlosigkeit der Philosophie’. Eine interkulturelle Orientierung.
                                  Festschrift für Ram Adhar Mall zum 70. Geburtstag. Nordhausen: Bautz 2007, S. 511-525
                                  ·        Interreligiöser Stadtrundgang. Abgedruckt in: Weißt du, wer ich bin? Materialsammlung II.
                                  Projektarbeit für Jugend und Schule. Frankfurt/M.: Ökumenische Centrale 2007, S. 25-26
                                  ·        Spirituelle Raumbegehungen. Abgedruckt in: Weißt du, wer ich bin?
                                  Materialsammlung II. Projektarbeit für Jugend und Schule.
                                  Frankfurt/M.: Ökumenische Centrale 2007, S. 19-24
                                  ·        John Hick und die kopernikanische Wende in der Theologie. Handbuch der Religionen
                                  (HdR, Hg. Michael Klöcker / Udo Tworuschka) – (HdR I-14.9.1, EL 15/2007, 17 S.
                                  ·        Zwischen Glaube,Bildung und Dialog: Fethullah Gülen (HdR I-14.9.3, EL 16, 2007, 5 S.)
                                  ·        Mit-Initiator des interreligiösen Dialogs: Leonard Swidler (HdR I-14.9.4., EL 16, 2007, 7 S.
                                  ·        Reinhold Bernhardt / Perry Schmidt-Leukel (Hg.): Beiträge zu einer Theologie der Religionen.
                                  Handbuch der Religionen (HdR, Hg. Michael Klöcker / Udo Tworuschka), HdR, I-14.11.2.
                                  EL 15, 2007, 6 S.
                                  ·        Felix Körner SJ: Revisionist Koran Hermeneutics … Alter Text – neuer Kontext.
                                   Handbuch der Religionen (HdRII-14.11.3, EL 15 2007, 7 S.)
                                  ·        Felix Körner: Alter Text - neuer Kontext. Koranhermeneutik in der Türkei heute.
                                  Freiburg/Br. 2006 (HdR  I-15.11.4, EL 15/2007)
                                  ·        Fethullah Gülen: Zwischen Glaube, Bildung und Dialog (HdR I-14-9.3, EL 16/2007)
                                  ·        Interfaith Profile: Reinhard Kirste & Institute of Interreligious Studies
                                  In: Sandy & Jael Bharat (eds.):
                                  A Global Guide to Interfaith.
                                  Reflections from around the world.
                                  Winchester (UK) / Washington (USA): O-Books 2007, S. 120-121
                                  ·        Die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A) e.V.: Begegnung der Religionen in Praxis und Theorie.
                                  In: Johannes Lähnemann (Hg.): Visionen wahr machen.
                                  Interreligiöse Bildung auf dem Prüfstand.
                                  Referate und Ergebnisse des Nürnberger Forums 2006.
                                  Pädagogische Beiträge zur Kulturbegegnung Bd. 26.
                                  Hamburg: EB-Verlag 2007, S. 222–228
                                  ·        Konfessionen, Religionen und Religiosität in einer säkularen Gesellschaft.
                                  In: Philía kai Koinonía (Liebe und Gemeinschaft).
                                  Timetikós Tómos ston Kathegethé Gregorio D. Ziaka
                                  (Festschrift für Gregorios Ziakas 2008). Athen: Ekdésis Vanías 2007, S. 275–299
                                  2008
                                  ·    Christianity and the Equality of All Human Beings (für Migration und Education bei der bpb
                                  – Internet-Seite:
                                  www.migrationeducation.de(April 2008, 7 S. Ausdruck)
                                  ·        Begegnungen der Religionen in Praxis und Theorie.
                                  In: Klaus Lefringhausen / Jörgen Nieland (Hg.): Schritte zur Kultur des Miteinanders.
                                  Ein Dialog über den Dialog. Hamburg: EB-Verlag 2008, S. 83–89
                                  ·      Das Christentum und die Idee der Menschenrechte. In: Hamid Reza Yousefi / Klaus Fischer /
                                  Ina Braun / Peter Gerdsen (Hg.): Wege zu Menschenrechten.
                                  Geschichte und Gehalte eines umstrittenen Begriffs.
                                  Nordhausen: Bautz 2008, S. 219–240
                                  ·        Die Evangelischen Akademien in Deutschland (HdRII-2.1.7.1, EL 18/2008)
                                  ·        Religionspädagogischen Institute der evangelischen Landeskirchen
                                  und der EKD (HdR II-2.1.7.2, EL 18/2008)
                                  ·       The Institutes of Interreligious Studies in Germany. In: Panorama Vol. 19 (Summer / Winter 2007), S. 14–16 (erschienen Juli 2008)
                                  ·       Religiosität in Europa und weltweit.
                                  Anmerkungen zum Religionsmonitor 2008 der Bertelsmannstiftung (HdR I-14.11.6, EL 2008, 12 S.
                                  ·        Neu-Orientierung und Horizonterweiterung durch interreligiöse Begegnung.
                                  In: „Tauwetter“ – eine franziskanische Zeitschrift. 23. Jg., Nr. 03 (Oktober 2008, S. 41–51)
                                  ·       Versöhnte Harmonie. Im Gedenken an Prof. Dr. Paul Schwarzenau (1923–2006),
                                  in: Freies Christentum. 61. Jg., Nr. 01 (Januar / Februar 2009), S. 3–9. Ungekürzter Text in:       
                                  http://www.rpi-virtuell.net/workspace/users/535/Eigene_Publikationen/Schwarzenau-Predigt_Dan12.pdf
                                  ·        Konfessionsübergreifende und religionsökumenische Bemühungen.        
                                  (HdR II-4.2.2. EL 19, 2008, 21 S.)
                                  2009
                                  ·        Interreligiöser Dialog im Kontext der „Option für die Armen“.
                                  Hermeneutische Weiterentwicklungen als theologische Herausforderung.
                                  In: Jürgen Court / Michael Klöcker (Hg.): Wege und Welten der Religionen.
                                  Forschungen und Vermittlungen. Festschrift für Udo Tworuschka.
                                  Frankfurt/M.: Lembeck 2009, S. 289–296
                                  ·       Die Notwendigkeit interreligiöser Bildung in einer pluralen Gesellschaft.
                                  In: Soester Forum der Religionen und Kulturen u.a. (Hg.):
                                  Religion und Grundrechte. Integration.
                                  Mit aufrechtem Gang – In Vielfalt und Würde. Soest: MR ZeitZeichen 2009, S. 122–128
                                  ·        Vom Nutzen interreligiösen Lernens – Voraussetzungen und Anregungen
                                  (HdR II-4.2.4.0.1. EL 21, Juli 2009, 34 S)

                                  2010
                                  ·       Rencontres sans réserves – des concrétions du dialogue interreligieux /
                                  Begegnung ohne Vorbehalte – Konkretionen des interreligiösen Dialogs. März 2010.
                                  Themen und Texte PDF, 10 S. Ausdruck:

                                  ·        Annäherungen an den Koran – Vielfalt neuerer Übersetzungen (Sammelrezension). April 2010           
                                  ·        Interreligiöse Begegnungen.
                                  Internetportal: Geistreich – reichlich evangelisch:
                                  www.geistreich.de/articles/26(Mai 2010)
                                  ·        Begleitung von Krankheit und Sterben:
                                  Religionswissenschaftlich fundierte Möglichkeiten
                                  der Forschung, Information, Beratung.
                                  (HdRI-19. EL 23 (April 2010), 28 S.
                                  ·        Der INTR°A-Projektpreis für Komplementarität der Religionen
                                  (HdR II-4.2.1.10, EL 24/2010)
                                  ·        Viele Wohnungen: Interreligiöses Geistzeugnis im Johannesevangelium.
                                  In: Herrmann-Pfandt, Adelheid (Hg.): Moderne Religionsgeschichte im Gespräch.
                                  Interreligiös, Interkulturell, Interdisziplinär.
                                  Festschrift für Christoph Elsas zum 65. Geburtstag am 1. August 2010
                                  dargebracht von Schülern, Freunden und Kollegen. Berlin: EB-Verlag 2010, S. 94–114
                                  ·       Wunderbare Geburten: Krishna – Buddha –Jesus.
                                  November 2010, 10 S.
                                  ·        Die Bedeutung der Religionen für die Integration.
                                  In: Hamid Reza Yousefi (Hg. und Einleitung): Wissensgesellschaft im Wandel. Bildung, 
                                  Bolognaprozeß und Integration in der Diskussion.
                                  Nordhausen: Bautz 2010, S. 185–201

                                  2011
                                  ·        Der Glaube an den einen Gott als interreligiöse und politische Herausforderung.
                                  Vortrag, 25.02.2011, Kath. Akademie Trier
                                  ·        Encounter with Other Religions. Theological conditions for journeying
                                  toward the truth of faith and the revelation to salvation /
                                  Encuentro entre las religions. La teología necesaria para caminar hacia la verdad de la fe
                                  y la revelación para la salvación.
                                  In: VOICES
                                  Hg. International Theological Commission of EATWOT. Vol. 34, No. 2011/2. New Series,
                                  March-April 2011, S. 102–105
                                  ·        Neue Möglichkeiten der Auslegung von Bibel und Koran
                                  unter Einbeziehung der Theologie Fethullah Gülens. In: Boos-Nünning, Ursula / Bultmann, Christoph / Ucar, Bülent: Die Gülenbewegung zwischen Predigt und Praxis. Münster. Aschendorff 2011, S. 287-305
                                  ·        Das Christentum - zwischen Eucharistie und Blutopfer.
                                  Zu Büchern von René Girard und Arnold Angenendt.
                                  Rezensionsblog „Einsichten“, 18.12.2011:

                                          http://ein-sichten.blogs.rpi-virtuell.net/2011/12/18/das-christentum-zwischen-eucharistie-und-blutopfer/

                                  2012
                                  ·        Interreligiöse Ansätze in der religiösen Erziehung.
                                  Wegmarkierungen für einen interreligiösen Religionsunterricht
                                  (bearb. Februar 2012):
                                  ·        Artikel: Schwarzenau, Paul, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 33
                                  Nordhausen: Bautz 2012, Sp. 1226–1234  (ISBN 978-3-88309-690-3)
                                  ·        Islamische Studienzentren an deutschen Universitäten. Zum Studium islamischer Theologie für künftige Religionslehrer/innen und Imame
                                         (HdR IV-3.3.3, EL 31,2012, 8 S.)
                                  ·        "Nathan der Weise" als Anregungsmuster für interreligiöses Lernen(April 2012):
                                  Besonderheiten der Kirche St. Peter und Paul in Wormbach (Mai 2012):
                                  http://intra-tagebuch.blogspot.de/2012/05/lernort-wormbach-geheimnis-des.html
                                  ·        Islamische Reformkräfte vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
                                  Blog-Textmaterial, September/Dezember 2012
                                  http://textmaterial.blogspot.de/2012/09/islamische-reformkrafte-vom-mittelalter.html
                                  ·        Mystik und Sufitum – ein Überblick.Textmaterial 2012, bearbeitet, 17.02.14
                                  http://textmaterial.blogspot.de/2012/10/mystik-und-sufitum-ein-uberblick.html

                                  2013
                                  ·        Ethical and Interfaith Orientations for a Multireligious Future –
                                  an Open European Sight –
                                  Homage for Ashgar Ali Engineer (10.03.1939–14.05.2013)
                                  https://drive.google.com/file/d/0B35EiO88xc00Y0JBaWhjcFd0SnM/view
                                  Englische Neubearbeitung des Beitrags von 2010:
                                  Ethische Orientierungen für eine multireligiöse Zukunft
                                  Abgedruckt in: RAJ, P. Prayer Elmo (ed.):Religion, Politics and Secularism in India.
                                  Essays in Honour of Ashgar Ali Engineer.  New Delhi: Authorspress 2016, p. 247-274
                                  ·        (Zusammen mit Paul Schwarzenau):
                                  Thesen zum Religionsverständnis und zum interreligiösen Lernen
                                  (2003, Neubearbeitung, Februar 2013)
                                  ·        Vertiefung interreligiöser Begegnung durch die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A)
                                  und die Stiftung "Omnis Religio" (August 2013) --- Textmaterial 08.09.13 ---
                                  ·        Religiöse Toleranz als Akzeptanz und Zuwendung. Panorama Vol. 25/2013, S. 102–119
                                  ·        Der echte Ring in Lessings Nathan. Tag und Nacht Gedanken 06.12.2013:
                                  http://an-deutungen.blogspot.de/2013/12/der-echte-ring-in-lessings-nathan.html
                                  ·        Neue islamische Hermeneutik: Farid Esack, Textmaterial – Dezember 2013
                                  http://textmaterial.blogspot.de/2013/12/eine-befreiungstheologische-islamische.html
                                  ·        Globale Ethik für die Konvivenz der Religionen und Kulturen.
                                  In: DIALOG. Zeitschrift für Interreligiöse und Interkulturelle Bildung
                                  Jg. 12, Nr. 22-23 (2013), S. 61–75

                                  2014
                                  ·        Vertiefung interreligiöser Begegnung durch die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A)
                                  und die Stiftung "Omnis Religio"(Textmaterial, 11.01.2014)
                                  ·        Liebe aus christlich-biblischer Sicht. In: THULL, Philipp / YOUSEFI, Hamid Reza (Hg.):
                                  Interreligiöse Toleranz.
                                  Von der Notwendigkeit des christlich-islamischen Dialogs.
                                  Darmstadt: WBG 2014, S. 103–111
                                  ·        Fasten – Herausforderung und Versuchung (nach Matthäus 4,1-11)
                                  Tag und Nacht Gedanken, 28.03.2014
                                  http://an-deutungen.blogspot.de/2013/11/fasten-als-herausforderung.html
                                  ·        Kreuzweg zum Leben - 14 Stationen vom Leiden zur Auferstehung
                                  (Tag und Nacht Gedanken, 08.04.2014)
                                  ·        Tod und Hoffnung in den Religionen. Religionsgespräch.
                                  (Podcast, Kulturzeit MK in Radio MK, 18.04.2014)
                                  ·        Spirituelle Raumbegehungen: Kirche, Moschee, Synagoge
                                  Bearbeitete Fassung von 2007, September 2014: https://docs.google.com/file/d/0B35EiO88xc00MlN3Qnp0NFdSSkk/edit
                                  ·        (zusammen mit Reinhard Frieling und Michael Biehl):
                                  Missionsbewegung, konziliarer Prozess und interreligiöser Dialog
                                  (HdR-4.2.3, EL 37/2013)
                                  ·        Jesus als (interreligiöses) Vorbild im Christentum
                                  (Vortragsscript: April 2009, bearbeitet Juni 2012 / Oktober 2014)
                                  ·        Die Wege der Jakobspilger (In: Textmaterial, bearbeitet 03.11.2014)
                                  • Tradition im Kontext des Christentums. Wirkungen protestantischer Bibelinterpretation
                                    Spektrum Iran. 27. Jg., Nr. 04 (2014), S. 75-87
                                  •    Zu Gottesverständnis, Koran-Auslegung und Bedeutung der Scharia bei Mouhanad Khorchide.
                                    Handbuch der Religionen (HdR). München: Olzog, HdR, EL 42 (Dez. 2014), 8 S. 
                                     Beiträge in
                                    Tà katóptrizomena -  
                                    theomag Nr. 92 (Dezember 2014)
                                  2015
                                  ·       Das besondere Radbild des Niklaus von Flüe(Dialog der Religionen, 01.01.2015)
                                  ·    Ramadan und Fastenbrechen - Pilgerfahrt und Opferfest (Textmaterial / Feste, Januar 2015, 6 S.
                                  ·      Christentum – Kleine Einführung und Materialzusammenstellung (Textmaterial, Februar 2015)
                                  http://textmaterial.blogspot.de/2015/02/christentum-kleine-einfuhrung-und.html
                                  ·      Interview zum Thema "Religionen und Gewalt" für den Bürgerfunk in Radio MK,
                                  Sendetermin: 04.03.2015, 20.04 Uhr.Details: hier
                                  ·      Teresa von Ávila. Handbuch der Religionen (HdR)   
                                  München: Olzog, EL 43 (April 2015), 12 S.
                                  ·      Denis Diderot und die Aufklärung in Langres
                                  (Interreligiöses Dialog-Journal, Lernorte, 16.05.2015)
                                  ·      Romain Rolland - Literaturnobelpreisträger im Dienst des Friedens
                                  (Interreligiöses Dialog-Journal, Lernorte, 22.06.2015) 
                                  ·          Einführung in religiöse Traditionen – Religionen der Welt
                                  von Alevismus bis Zoroastrismus
                                  (Dialog der Religionen, Fassung: Juli 2015):
                                   https://religiositaet.blogspot.de/2016/08/interreligiose-bibliothek-bucher-digital.html
                                  ·      Vertiefung interreligiöser Begegnungen:
                                  INTR°A, Projektpreis, Stiftung "Omnis Religio", Divan in Iserlohn
                                  (Aktualisierte Fassung, Textmaterial, 27.09.2015)
                                  ·      Interreligiöse Hermeneutik als Grenzen überschreitende Kommunikation.
                                  In: OTTE, Christa / OTTE-VAROLGIL, Katharina / KAGERMANN-OTTE, Eva Maria (Hg.):
                                  Ein Dialog in Raum und Zeit.
                                  Interkultureller und interreligiöser Dialog - Feld zwischen Gemeinde und Universität.
                                  Für Klaus Otte zum 80. Geburtstag. Hennef: Amator Veritas Verlag 2015, S. 197–200
                                  --- Kurzfassung unter dem Titel: Hermeneutik als interreligiöse Kommunikation
                                  (Dez. 2015, veröffentlicht bei akademia.edu)

                                  2016
                                  ·      Die Bedeutung der Komparativen Theologie für interreligiöses Lernen.
                                  Ausführliche Rezension:
                                  Rita Burrichter / Georg Langenhorst / Klaus von Stosch (Hg.):
                                  Komparative Theologie: Herausforderung für die Religionspädagogik.
                                  Perspektiven zukunftsfähigen interreligiösen Lernens.
                                  Paderborn: Schöningh 2015, 320 S., Personenregister (Ein-Sichten, 14.01.2016)
                                  Vgl. Seminarmaterial (aktualisiert):
                                  Interreligiöses Lernen und dessen theologische Grundlagen
                                  ·      Der Mystiker Ibn Arabî - Reisen im Horizont Gottes.
                                  Zum Buch von Claude Addas: Ibn Arabî - voyage sans retour. Paris: Seuil 2015 –
                                  im Kontext des mittelalterlichen Sufismus --- In: Ein-Sichten, 26.01.2015
                                  ·      Hinduismus - Einführung, Quellen, Materialien
                                  --- Textmaterial, Neubearbeitung 04.02.2016
                                  ·      Etappen auf dem Jakobsweg (Dialog der Religionen, 16.02.2016)
                                  Vgl. Wege der Jakobspilger, Textmaterial 03.11.2014
                                  ·      Die Weltgebetstreffen / Friedensgebete von Assisi
                                  (Meditatives - Kontemplatives - Mystisches, 02.03.2016)
                                  ·      Fremd und doch so nah – Gebete der Religionen
                                  (Meditatives – Kontemplatives Mystisches, 21.03.2016)
                                  ·       Raimundus Lullus:  Dialog mit den Wissenschaften - Dialog der Religionen(Textmaterial, 30.08.2016)
                                  ·       The Indian Queen (von Henry Purcell) - ein Lehrstück zur Völker verbindenden Humanität
                                    
                                  (Ein-Sichten, 13.09.2016)
                                  ·      "Weihnachten"–
                                  Göttliche Menschwerdung bei Paulus und im Johannes-Evangelium
                                  (Textmaterial, 13.12.2016) 
                                  ·       Jesus von Nazareth: Heilungserfahrungen jenseits religiöser Grenzen(Textmaterial, 17.12.2016)

                                  2017
                                  ·        Wege der Templer - ungewollte Brückenbauer zwischen Orient und Okzident
                                  (Dialog der Religionen, 03.01.2017)
                                  ·        Von Isis bis Maria – Himmelsköniginnen
                                  (Dialog der Religionen, 04.03.2017)
                                  ·        Lotos-Sutra - Nichiren-Buddhismus - Soka Gakkai(Dialog der Religionen, Juli 2017)
                                  ·        Kloster Marienrode- spirituelle und literarische Entdeckungeneute.html
                                  (Dialog der Religionen, Juli 2017)
                                  ·        Musikalische Weltspiegelungen in der Musik eines großen Europäers:
                                  Georg Friedrich Händel (Dialog der Religionen, November 2017)
                                  ·        Auseinandersetzung und Dialog mit dem Islam
                                  im christlichen Mittelalter (Ein-Sichten, November 2017)

                                  ·        Rezension von C.B. Sathpathy: Shirdi Sai Baba und andere vollkommene Meister.
                                  Aus dem Englischen übersetzt von Dietrich Kebschull 2014 - In: Orientalistische Literaturzeitung (De Gruyter) 112 (6), pp. 532-534 -- Online erschienen: 04.12.2017:
                                   DOI: https://doi.org/10.1515/olzg-2017-0173

                                  ·        Meister Eckhart (um 1260-1327/28): Loslassen--- (Textmaterial, Dezember 2017)

                                  ·        Parlament der Weltreligionen / Parliament of the World's Religions
                                  1893 - 1993 - 2018 (Dialog der Religionen, Dezember 2018)
                                  (Dialog der Religionen – Dezember 2017)
                                  ·        Die Religion der Liebe. >Reise<-Bekenntnisse von Ibn Arabi,
                                   Meister Eckhart und Dorothee Sölle
                                  In: Harald Seubert (Hg.): Orte des Denkens.
                                  Festschrift für Hamid Reza Yousefi zum 50. Geburtstag.
                                  Nordhausen: Bautz 2017, S. 291-301


                                  2018
                                  2019

                                    2020


                                    2. Aufsätze in „Religionen im Gespräch“(RIG 1/1990 – 9/2006)
                                    außer Rezensionen
                                    •   JIB 1 Der eine und drei-eine Gott im Christentum.
                                      In: Gemeinsam vor Gott. Religionen im Gespräch.
                                      Jahrbuch für interreligiöse Begegnung Band 1 (JIB 1).
                                      Hamburg: EB.-Verlag Rissen 1990, S. 165–195  
                                        
                                    • JIB 1: John Hick in der interreligiösen Debatte (Pluralismus I).In: Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                      Gemeinsam vor Gott. Religionen im Gespräch.
                                      Jahrbuch für interreligiöse Begegnung Band 1 (JIB 1).
                                      Hamburg: EBV- Rissen 1990, S. 303–317
                                    ·         RIG 2 (1992), S. 502-508: Die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A) in Nachrodt
                                    ·         RIG 2 (1992), S. 469–478): Auf dem Weg zu interreligiösem Verstehen.
                                    Das Jahr 1993 und der World Congress of Faiths (WCF)
                                    ·         RIG 3 (1994), S. 374–386: Harmonie von Geist und Kosmos.
                                    Reise-Wege zu einer ökologischen Spiritualität. Begegnungen mit Matthew Fox
                                    ·          RIG 4 (1996), S. 41–65: Kulturprägungen des Christentums
                                    ·      RIG 5 (1998), S. 543–548: Die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A).
                                    Interreligiöse Begegnungen und das Experiment des „West-östlichen Diwans“.
                                    Zwischenbilanz 1995-1998
                                    ·      RIG 6 (2000), S. 390–395: Spuren einer größeren Ökumene. Ramon Llull und Mallorca
                                    ·      RIG 7 (2002), S. 298–313: Die religiös plurale Situation in Deutschland und Folgerungen
                                    für das interreligiöses Lernen in der Schule
                                    ·      RIG 7 (2002), S. 368–379: Überraschungen im interreligiösen Dialog.
                                    Schlüsselerfahrungen nicht nur für das Zusammenleben in der Schule
                                    ·      RIG 8 (2004): zusammen mit Herbert Langenohl:
                                    Annäherung an den inneren Jakobusweg am Beispiel meditativen Pilgerns im Sauerland
                                    ·       RIG 8 (2004), S. 286–289: Neue religiöse Identitäten finden.
                                    Europas Religionen im Verände­rungsprozess,Interreligiöse Tagung in Iserlohn, 23. – 25. Mai 2003
                                    ·     RIG 8 (2004), S. 290–296: Realitäten und Perspektiven eines "europäisch" geprägten Islam. Tagung der   Bundeszentrale für politische Bildung in Brühl vom 10. bis 13. Juni 2003
                                    ·      RIG 8 (2004), S. 314–319: Beispiele für Pilgerfahrten und Pilgerstationen
                                    ·       RIG 9 (2006), S. 322–325: Obiora Ike und seine interreligiöse Arbeit in Nigeria.
                                     Auszeichnung durch die Stiftung „Omnis Religio“ im Mai 2006
                                    ·       RIG 9 (2006), S. 342–345: 15 Jahre West-östlicher Diwan in Iserlohn
                                    ·       RIG 9 (2006), S. 374–377: Qantara.de und Babelmed – Europäische Tore zur islamischen Welt



                                                  
                                    3. Beiträge im Handbuch der Religionen -HdR
                                    (München: Olzog 1997-2016 / Mediengruppe Oberfranken seit 2017) -
                                     Zugang: hier 

                                    Grundsätzliches
                                    • Begleitung von Krankheit und Sterben: Religionswissenschaftlich fundierte Möglichkeiten – Voraussetzungen und Anregungen
                                      (HdR I-19, EL 23/2010)
                                    • Die Evangelischen Akademien in Deutschland
                                      (HdR II-2.1.7.1, EL 18/2008)
                                    • Religionspädagogischen Institute der evangelischen Landeskirchen
                                      mit den thematischen Arbeitsgruppen und der EKD (HdR II-2.1.7.2, EL 18/2008)
                                    • Ökumenische Bewegung und Ökumenischer Rat der Kirchen
                                      (HdR II-4.1.1., EL 4/2000)
                                    • Interreligiöser Dialog und religiöser Pluralismus
                                      (HdR II-4.2.1., EL 4/2000)
                                    • Der INTR°A-Projektpreis für Komplementarität der Religionen
                                      (HdR II-4.2.1.10, EL 24/2010)
                                    • Konfessionsübergreifende und religionsökumenische Bemühungen
                                      (HdR II-4.2.2, EL 19/2008)
                                    • Praktische Beispiele zum interreligiösen Lernen (HdR II-4-2-4-0, EL 13/2006)
                                    • (zusammen mit Reinhard Frieling und Michael Biehl):
                                      Missionsbewegung, konziliarer Prozess und interreligiöser Dialog
                                      (HdR-4.2.3, EL 37/2013)
                                    • Vom Nutzen interreligiösen Lernens - Voraussetzungen und Anregungen
                                      (HdR II-4.2.4.0.1, EL 21/2009)
                                    • Islamische Studienzentren an deutschen Universitäten
                                      (HdR IV-3.3.3, EL 31/2012)
                                     Personen
                                    • Fethullah Gülen: Zwischen Glaube, Bildung und Dialog (HdR I-14-9.3, EL 16/2007)
                                    • John Hick und die kopernikanische Wende in der Theologie (HdR I-14-9.1, EL 15/2007) 
                                    • Paul Schwarzenau (HdR IV-3.3.3, EL 31/2012)
                                    • Leonard Swidler: Mit-Initiator des interreligiösen Dialogs (HdR I-14-9.4, EL 16/2007)
                                    • Teresa von Ávila (HdR XV-1.1.1, EL 43/2015) 
                                    Buchbesprechungen zu: 
                                    • Reinhold Bernhardt / Perry Schmidt-Leukel (Hg.):
                                      Beiträge zu einer Theologie der Religionen (HdR I-14.11.2, EL 15/2007)
                                    • Mouhanad Khorchide: Gottesverständnis, Koran-Auslegung und Bedeutung der Scharia.
                                      Freiburg/Br. 2012/2013 (HdR I-14.11.9, EL 42/2014)
                                    • Felix Körner: Revisionist Koran Hermeneutics in Contemporary Turkish University Theology.
                                      Rethinking Islam. Würzburg. 2005 (HdR I-14.11.3, EL 15/2007)
                                    • Felix Körner: Alter Text - neuer Kontext. Koranhermeneutik in der Türkei heute.
                                      Freiburg/Br. 2006 (HdR  I-15.11.4, EL 15/2007)
                                    • Religionsmonitor 2008 : Religiosität in Europa und weltweit.
                                      Anmerkungen zum Religionsmonitor 2008 der Bertelsmannstiftung
                                      (HdR I-14.11.6, EL 17/2008)

                                    CC 

                                    Tiefendimensionen interreligiöser Begegnung - über ethische Gemeinsamkeiten hinaus

                                    $
                                    0
                                    0
                                    Vielfältige Ausdrucksformen des Religiösen

                                    Résümee am Schluss des Artikels - Summary at the end of the article -
                                    Résumé au bout de l'artcle - Resumen al final del artículo

                                    Die unterschiedlichen Ausdrucksformen des Religiösen in Vergangenheit und Gegenwart zeigen die Vorläufigkeit aller theologischen Aussagen an. Sie machen differierende Annäherungsweisen an das Göttliche bewusst. Anders gesagt: Wo von der Offenbarung Gottes oder des Göttlichen oder dem Hereinwirken einer anderen Wirklichkeit in die Immanenz die Rede ist, sind dies sprachliche Versuche, das nicht Sagbare wenigstens annäherungsweise in Worte zu fassen. 
                                    Durch die Vielfalt der Ausdrucksweisen ist eine umfassende Pluralität in den religiösen Traditionen weltweit bereits vorfindlich. Hier eröffnet sich die Möglichkeit, Ergänzung  und Bereicherung der eigenen Glaubensweise zu erfahren. Damit wird der jeweilige Glaube weder nivelliert, noch relativiert, aber die andere Religion wird  zur Herausforderung für die Lebensorientierung im Zusammenhang der eigenen religiösen Identität. Zugleich zeigen sich große Ähnlichkeiten im persönlichen und im gesellschaftlichen Handeln sowie bei  bei den eigenen Wertevorstellungen und 
                                    ethischen Konzepten [1]. Sie betreffen damit den Sinn des Lebens im Blick auf irdische Zielsetzungen, aber auch in Hinsicht auf eine darüber hinausgehende Wirklichkeit. 
                                    Man mag dann von Gottes Zuwendung, Erlösung und Heil in den jeweiligen kulturellen Zusammenhängen und Handlungsperspektiven sprechen. 
                                    Offensichtlich lassen sich bei der Ethik die Gemeinsamkeiten leichter erkennen als bei den Glaubenslehren, wie das im Weltethos-Projekt von Hans Küng besonders deutlich wird [2]. Daraus lassen sich immerhin ethische Konvergenzen erkennen, wie man das etwa in der Gegenüberstellung von Moses, Buddha, Jesus und Mohammed nachvollziehen kann:


                                    Ethische Konvergenzen von vier Weltreligionen an zwei Beispielen

                                    Mit der folgenden Parallelsetzung möchte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass alle „Religionsstifter“ „irgendwie“ dasselbe wollten, auch nicht, dass alle großen Religionen „irgendwie“ dieselbe Ethik haben, ich möchte vielmehr aufzeigen, dass trotz unterschiedlicher Entstehungszeit der einzelnen Religionen, trotz gänzlich unterschiedlicher kultureller Hintergründe Gemeinsames im Bereich der Sinn- und Wertefragen entdeckt werden kann, das offensichtlich die Menschen unterschiedlichen Glaubens in einer nicht im einzelnen auszulotenden spirituellen Tiefe miteinander verbindet, selbst dann, wenn es keine historischen Abhängigkeiten gibt.
                                    • Judentum:  Moses, Begegnung mit Gottes Weisung –
                                      der Gesetzeslehrer und die 10 Gebote.
                                    • Christentum: Jesus, das menschgewordene Wort Gittes, der Christus mit der Bergpredigt und den neun Seligpreisungen.
                                    • Buddhismus: Siddharta Gautama, der Buddha, der Erwachte.
                                      mit der Erkenntnis der 4 edlen Wahrheiten und des 8fachen Pfades.
                                    • Islam: Der Prophet Mohammed, Das Siegel der Propheten,
                                      geoffenbarte Lebensregeln in den 5 Pfeilern des Glaubens.
                                    Von diesem Parallelisierungsversuch her lassen sich die  Konvergenzen leichter erkennen. Es sind Querverbindungen, die sich durch die Religionen hindurchziehen, um zumindest einen größeren gemeinsamen Kontext zu entdecken: Ethische Grundorientierung lässt sich in verschiedenen Beziehungsfeldern ausdrücken (individuell, gemeinschaftlich, historisch, symbolisch, spirituell). Eine sachlich begründete Verwandtschaft gerät dann zu den auffälligsten Kennzeichen der Gemeinsamkeit verschiedener Religionen, so dass sogar eine Vertauschung der ethischen Grundttexte möglich wäre, ohne dass sofort bemerkt würde, dass ethische Orientierung über die Vorschriften einer anderen Religion geleistet wurde. Die Art solcher Wahrehmung von Konvergenzen geschieht dann etwa in folgender Weise:
                                    1. Buddha Es geht um die vier edlen Wahrheiten und den achtfache Pfad.
                                      Anders formuliert, könnte man dieses Konzept 
                                      auch bei Mose, Jesus und Mohammed finden.
                                    2. MoseZehn Gebote: Diese lassen sich natürlich auch aus den anderen Religionen herauslesen, wenn auch nicht unbedingt als numerische 10 Gebote. Die „Goldene Regel“ bietet hier einen Minimalkonsens. 
                                    3. JesusDie Neun Seligpreisungen sind im Grunde Teil der jüdischen Tradition. Sieklingenim Koran an; man kann sie ähnlich auch in den buddhistischen
                                      Lehrreden finden. 
                                    4. MohammedDie Fünf Pfeiler des Islam lassen sich auch bei Buddha, Mose und Jesus unter kulturell anderen Vorzeichen entdecken, denn sie regeln das Leben der Glaubenden im Alltag. 
                                      Grundmuster des interreligiösen Dialogs: 
                                      Ähnlichkeiten, Gemeinsamkeiten, Differenzen

                                      Aber es geht im interreligiösen Dialog eigentlich um mehr, als nur die Nähe der verschiedenen religiösen Traditionen zu entdecken und ethische Gemeinsamkeiten herauszustellen.
                                      Letztlich konkurrieren zwei religiöse Grundmuster im interreligiösen Dialog miteinander. Letztlich konkurrieren zwei religiöse Grundmuster im interreligiösen Dialog miteinander.Zuerst fallen meist divergierende Zielrichtungen in den Blick. Die eigene religiöse Identität wird stark betont. Bei einer konvergierenden Zielrichtung führt dagegen der interreligiöse Dialog dazu, den jeweiligen religiösen Standpunktzu überprüfen, ihn letztlich zu einem Gehpunkt zu machen[3].
                                      Das aus den indischen Religionen stammende Bild: "Der eine Mond spiegelt sich in vielen Wassern" geht von einer transzendenten Gemeinsamkeit aus. Folgt man diesem Weg nicht, kann man immerhin Ähnlichkeiten betonen, aber das Trennende bleibt. So wird eine Differenz-Hermeneutik zum Leitmotiv. Sie nimmt den anderen in seinem Anderssein durchaus ernst. Das ist hilfreich, weil der Andere in seinem Anderssein nicht durch die eigene religiöse oder kulturelle Tradition vereinnahmt werden sollte.
                                      Interreligiöser Dialog wird in diesem Kontext zur Möglichkeit, Wahrheit als Heils-Wahrheit auf verschiedenen Wegen zu suchen. Allerdings muss bei diesem Verständnis die Frage beantwortet werden, welche religiöse Tradition günstigere Voraussetzungen zum Verständnis von Heils-Wahrheit bietet. Und wer soll die Bewertungskriterien festlegen?
                                      Bei solcher „Auseinandersetzung“ kann sehr schnell das Ende des Dialogs erreicht sein. Religiöse Traditionen stehen dann in einem freundlichen Verhältnis nebeneinander, bleiben aber unter sich. Es ist bei aller Offenheit doch eine konfessionelle Abgrenzung, weil das Verschiedene Vorrang vor dem Gemeinsamen und Konvergierenden gewinnt. 



                                      Querverbindungen (Korrelationen)


                                      Reinhard Kirste:  Interreligiöser Dialog  und religiöser Pluralismus in Deutschland. In: Reinhard Kirste / Michael Klöcker / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                                      VISION 2001. Die größere Ökumene.Interreligiöse Horizonte (IH), Bd. 1. Köln u.a.: Böhlau 1999, S. 142-143

                                      Die Bedeutung der Mystik für den interreligiösen Dialog

                                      Geht man nicht nur von strukturellen Ähnlichkeiten der Religionen aus[4], sondern versucht einen gemeinsamen Urgrund der Religionen zu denken, dann kommen hier neben der theologischen Dimension spirituelle Erfahrungselemente ins Spiel, wie sie in allen religiösen Traditionen  zu finden sind.
                                      Darauf hat bereits John Hick in"The Fifth Dimension. An Exploration of the Spiritual Realm" hingewiesen [5]. Gerade die Mystik darf für den interreligiösen Dialog und sein Gelingen nicht unterschätzt werden:
                                      „Die mystischen Grundströmungen aller Religionen werden oft nicht in ihrer Zeit verändernden Kraft gewürdigt, weil die Blicke auf Politik, Gesellschaft und auch offiziell sanktionierte Religionen und Theologien gerichtet sind  … Es lässt sich unschwer entdecken, wie Mystik Möglichkeiten gibt, dogmatische Grenzsetzungen zu überschreiten, um unmittelbare Transzendenzerfahrungen in der Seele zu ermöglichen, die im Nachhinein oft nur sehr unvollkommen wieder in religiöse Sprache umgesetzt werden können. Durch diese Überschreitungen dient mystische Erfahrung innerhalb der jeweils eigenen religiösen Tradition als Brücke zu fremder Erfahrung … uneingeschränkte Gastfreundschaft zeichnet MystikerInnen aus, die sich als Katalysator der Liebe Gottes oder des Unendlichen sehen“[6]. Und über die Gastfreundschaft hinaus wird sogar ein besonderes Einssein seelisch-kosmischer Art - trotz aller unterschiedlichen Vorverständnisse - möglich. Mystikerinnen und Mystikern aller Zeiten und Kulturen sprechen davon, dass es in der Seele zu dieser vertieften Begegnung der Religionen im Horizont der Einheit des Seins kommt. Die Wirkungen dieser Erfahrungen realisieren sich in Harmonie und innerem Frieden. 
                                      Die Religionen mit ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen sind zwar weiterhin präsent, sie sind sich aber der Vorläufigkeit ihrer Aussagen bewusst. 
                                      Diese Tiefendimension des Dialogs bedeutet Korrektur, Bereicherung und Erweiterung der eigenen Glaubensweise, m.a.W.: die anderen Religionen verändern das eigene Glauben komplementär. In dieser Weise können sich Religionen von ihrem unterschiedlichen Verständnis her auch in eine stark säkularisierte Gesellschaft einbringen, weil sie keinerlei Absicht haben, bestimmte Lebensdeutungen absolut zu setzen. Übrigens scheint sich der Religionswissenschaftler Gustav Mensching dieser Position anzunähern, wenn er in seinem Buch "Das Gefühl des Überweltlichen"(sensus numinis) schreibt, dass der Mensch eine Erkenntnis- und Erlebnisfähigkeit für das Heilige hat, und zwar so, dass das empfindsame Gemüt spürt, wo das Göttliche durchbricht:
                                             das nicht der Fall!" 
                                            Gustav Mensching: Das Gefühl des Überweltlichen.
                                      München: Beck 1932, 5./6. vermehrte Aufl. S. 268
                                       , digital bereitgestellt von der Universität Marburg 
                                      Ausgesprochen beeindruckend hat das bereits der islamische Mystiker  Ibn ´Arabi von Murcia (1165-1240) zum Ausdruck gebracht, indem er sich über philosophische Begründungen hinaus auf die "Einheit des Seins" bezieht. Die französische Orientalistin Claude Addas hat in ihrem Buch über die mystischen Reisen des großen Sufimeisters besonders herausgehoben[7]: "Gott mit seinen unwandelbaren Entitäten (Seinsqualitäten) will nur das, von dem er weiß, dass es sein muss. >Er [Gott] hört nicht auf zu sein, und du hörst nicht auf, nicht zu sein“ (S. 91). Das heißt, unser Sein ist kein selbständiges Sein, sondern ist zeitlich bedingt und bleibt damit immer abhängig von Gott. Fehlt Gott, ist das menschliche Sein schon >genichtet<. Darum ist es auch logisch: >Wo ihr euch auch immer hinwendet, da ist Gottes Angesicht< ... Hier fließt Göttliches in Menschliches ein. Das ist heiliges Sich-Ergießen (effusion sainte, S. 95) ... [Seine] „mekkanischen Erleuchtungen“. ... zeigen eine intensive Gottesnähe und erinnern in vielem an Meister Eckhart. So wirken Ibn ‘Arabîs  Seelen-Erfahrungen zugleich als Grenzen überschreitende Wegweisung. Sie sind poetisch beeindruckend formuliert im Turjuman al-Ashwâq ( = Der Ausleger der brennenden Wünsche, abgeschlossen 1214):
                                      Jetzt können alte Bilder und Formen
                                      Platz in meinem Herzen finden,
                                      denn mein Herz wurde eine Weide für die Gazellen,
                                      ein Kloster für die Mönche,
                                      ein Tempel für die Götter (aus "Götzen" möglich),
                                      eine Kaaba des Tawaf (= Umkreisung der Ka'ba),
                                      eine Tafel der Tora
                                      und ein Buch des Korans.
                                      Ich gehöre der Religion der Liebe
                                      und wandele mit festen Schritten auf ihrer Karawanenstraße,
                                      denn Liebe ist mein Bekenntnis und mein Glaube" 

                                      ... Die wirkungsgeschichtliche Kraft dieses großen Meisters, des Großen Scheichs, reicht bis in unsere Zeit. Er ist zugleich ein mittelalterlicher Leuchtturm für die Versöhnung der Religionen. Er hat bereits vor über 800 Jahren den Weg zu interreligiöser Humanität im Horizont des göttlichen Geheimnisses gebahnt."[8]
                                      Es sind mystische Reisewege, die zugleich den ethischen Ausdruck des Handelns suchen,
                                      indem Liebe getan wird, wie neben Ibn Arabi auch andere bezeugen.[9]
                                      Im Grunde hat ihnen der Verfasser des 1. Johannesbriefes indirekt schon die Vorlage geliefert: "Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bliebt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm"(1. Joh. 4,16). Und dieser Satz lässt sich auch umdrehen: Liebe ist Gott.[10]


                                      Resümee: Tiefendimensionen interreligiöser Begegnung - 
                                      über ethische Gemeinsamkeiten hinaus
                                      Im Sinne der Ergänzung und Erweiterung bieten mystische Strömungen Möglichkeiten, dogmatische Einengungen zu überschreiten. Die Seele wird dabei zum spirituellen Zentrum, so dass unmittelbare Transzendenz-Erfahrungen spürbar werden, die die Einheit allen Seins ahnen lassen. Solche Erfahrungen können nur sehr unvollkommen wieder in religiöse Sprache umgesetzt werden. Aber die religiösen Traditionen mit ihren unterschiedlich ausgeprägten Aussagen des Glaubens und der Theologie werden so herausgefordert, auf eine Religion jenseits der Religionen zu verweisen, nämlich die Religion der Liebe, die sich in innerer Harmonie und Engagement für den irdischen Frieden realisiert. 



                                      English Summary: Deep dimensions of interreligious encounter - 
                                      Beyond ethical commonalities
                                      In the sense of complementation and  extension, mystical currents offer possibilities to transcend dogmatic limitations. The soul becomes the spiritual centre, so that immediate experiences of transcendence become perceptible, which let us sense the unity of all being. Such experiences can only very imperfectly be translated back into religious language. But the religious traditions with their differently pronounced statements of faith and theology are thus challenged to refer to a religion beyond religions, namely the religion of love, which is realized in inner harmony and commitment to earthly peace.

                                      Résumé français : Les dimensions profondes de la rencontre interreligieuse - 
                                      au-delà des convergences éthiques
                                      Dans le sens de complémentarité et de progression, les courants mystiques offrent des possibilités de transcender les limitations dogmatiques. L'âme devient le centre spirituel, de sorte que les expériences immédiates de transcendance deviennent perceptibles, ce qui nous permet de ressentir l'unité de tout l'être. De telles expériences ne peuvent être que très imparfaitement traduites dans le langage religieux. Mais les traditions religieuses avec leurs déclarations de foi et de théologie - différemment prononcées - sont ainsi mises au défi de se référer à une religion au-delà des religions, à savoir la religion de l'amour, qui se réalise dans l'harmonie intérieure et l'engagement pour la paix terrestre. 

                                      Resumen español: Dimensiones profundas del encuentro interreligioso - 
                                      Más allá de éticas cosas de comun 
                                      En el sentido de complementaridad y dilatación, las corrientes místicas ofrecen posibilidades de trascender las limitaciones dogmáticas. El alma se convierte en el centro espiritual, para que se puedan sentir las experiencias de trascendencia inmediata, que dan una idea de la unidad de todo el ser. Tales experiencias sólo pueden ser traducidas de manera muy imperfecta al lenguaje religioso. Pero las tradiciones religiosas, con sus declaraciones de fe y teología de diferente pronunciación, se ven así desafiadas a referirse a una religión más allá de las religiones, a saber, la religión del amor, que se realiza en la armonía interior y el compromiso con la paz terrenal. 



                                      Anmerkungen

                                      [1]  Im Sinne einer Übersicht vgl.: 
                                      [2]  Weltethos - Goldene Regel - weltweite Verantwortung unter Einbeziehung des Weltethos-Projekts 
                                      von Hans Küng (Dokumentationen und Diskurse): https://textmaterial.blogspot.com/2012/08/weltethos-und-goldene-regel.html
                                      --- Globale Ethik für die Konvivenz der Religionen und Kulturen.       In: DIALOG. Zeitschrift für Interreligiöse und Interkulturelle Bildung Jg. 12, Nr. 22-23 (2013), S. 61–75

                                      [3] Vgl. Reinhard Kirste: Interreligiöse Orientierungen Im Kontext global sich erweiternder Glaubenstraditionen Tà katoptrizómena - theomag - Nr. 92 (Dezember 2014)

                                      [4] dazu besonders Perry Schmidt-Leukel und seine neuen Zugänge
                                      zu einer interreligiösen Theologie: 
                                      https://buchvorstellungen.blogspot.com/2019/04/perry-schmidt-leukel-neue-zugange-zur.html

                                      [5] John Hick: The Fifth Dimension. An Exploration of the Spiritual Realm.
                                       Oxford (UK) / Boston (USA): One World 1999, XII, 274 pp., index
                                      Rezension von Jeferry Long in: Journal of Religion 2006 >>> 
                                      --- Rezension von Reinhard Kirste:
                                           Der Zusammenhang von Death and Eternal Life (1985) und The Fifth Dimension (1999)

                                      --- Mehr zu John Hick >>>
                                      --- Vgl auch Raimon Panikkar:
                                           -- Buchrezensionen in RIG 4
                                           -- Buchrezensionen in RIG 6 (2000), besonders: Iconos del misterio
                                           -- Buchrezensionen in RIG 9 (2006), besonders: De la Mística. Experiencia Plena de la Vida


                                      [6]: Vorwort zu:
                                      Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.): Die dialogische Kraft des Mystischen.
                                      Religionen im Gespräch, Bd. 5 (RIG 5). Balve: Zimmermann 1998, S. 11.


                                      [7]  Claude Addas: Ibn ’Arabî et le voyage sans retour. (= Ibn ‘Arabî und die Reise ohne Wiederkehr)
                                      Paris: Seuil [1996] = Sagesses no. 114, 2015. 139 pp., chronologie.

                                      [8] Zitate aus der Rezension: https://buchvorstellungen.blogspot.com/2016/01/der-mystiker-ibn-arabi-reisen-im.htmlEigene Übersetzung aus der französischen Ausgabe: L’interprète des désirs (aaO S. 117f)
                                      Inzwischen gibt es auch eine neue deutsche Ausgabe -
                                      Übersetzung von 
                                      Stefan WeidnerDer Übersetzer der Sehnsüchte 

                                      Salzburg: Jung und Jung 2016, 180  S. 

                                      [9]   Reinhard Kirste: Die Religion der Liebe. >Reise<-Bekenntnisse von Ibn Arabi, Meister Eckhart und Dorothee SölleIn: Harald Seubert (Hg.): Orte des Denkens. Festschrift für Hamid Reza Yousefi zum 50. Geburtstag.Nordhausen: Bautz 2017, S. 291-301
                                      [10]  Reinhard Kirste: Liebe aus christlich-biblischer Sicht. In: THULL, Philipp / YOUSEFI, Hamid Reza (Hg.):
                                      Interreligiöse Toleranz. Von der Notwendigkeit des christlich-islamischen Dialogs.
                                      Darmstadt: WBG 2014, S. 103–111
                                      © Reinhard Kirste

                                      Aspekte islamischen Glaubens - Beiträge bedeutender französischer Islamwissenschaftler (Open Edition)

                                      $
                                      0
                                      0

                                       Presses Universitaires Saint-Louis, Bruxelles

                                      ASPECTS DE LA FOI DE L’ISLAM

                                      • Jacques Berque: L'Islam eu temps moderne -
                                        Islam in der Gegenwart 
                                      • Roger Arnaldez: Éléments bibliques du Coran -
                                        Biblische Elemente des Korans
                                      • Abdel- Magid Turki: Le droit et le loi dans le Coran -
                                        Das Recht und das Recht im Koran
                                      • Pierre Lambert: Loi coranique et Tora -
                                        Koranisches Gesetz und Tora
                                      • Serge de Beaurecueil: La mystique musulmane -
                                        Die islamische Mystik
                                      • Mohammed Arkoun: L'Islam actuel devant sa tradition  -
                                        Der gegenwärtige Islam vor seiner Tradition
                                      • Ali Merad: Le christianisme du point de vue de l'Islam -
                                        Das Christentum aus er Sicht des Islam
                                      • Guy Harpigny: L'Islam aux yeux de la théologie catholique -
                                        Der Islam in den Augen er katholischen Theologie

                                      Information: deutsch - französisch / allemand - français
                                      Die Bedeutung der arabischen Welt in der internationalen Politik, die Präsenz muslimischer Einwanderer in den Ländern Europas und das Erwachen des Islam regen uns zum Nachdenken an. Jenseits von Stereotypen und Ängsten müssen wir zum Kern des Glaubens des Islam vordringen: Koran, Gesetz, Tradition und Mystik. Auf diese Weise können wir gemeinsame Quellen wiederentdecken, wie der Vergleich zwischen Bibel, Tora und Koran zeigt. Es zeigen sich tiefe Konvergenzen, wobei wir die Unterschiede zwischen Christen und Muslimen anerkennen.Der vorliegende Versuch, die innere Kohärenz der islamischen Religion zu verstehen, ermöglicht es, die Art und Weise, wie Muslime und Christen sich gegenseitig betrachten, besser zu verorten. Schließlich wirft die Konfrontation des heutigen Islam mit seiner Tradition für die Gläubigen der verschiedenen Offenbarungsreligionen Fragen auf. Es sind vertiefende Reflexionen, zu denen diese Vorträge einladen. Sie wurden bei der theologischen Tagung gehalten, die im Jahre 1984 von Pater Coppieters de Gibson, kurz vor seinem Tod gehalten wurden, im Rahmen der Schule für philosophische und religiöse Wissenschaften der Facultés universitaires Saint-Louis in Brüssel gehalten wurden.
                                      L'importance du monde arabe dans la politique internationale, la présence d'immigrés musulmans dans nos pays et le réveil de l'Islam provoquent notre réflexion. Au-delà des stéréotypes et des craintes, il faut aller au cœur même de la foi de l'Islam : le Coran, la loi, la Tradition, la mystique. On peut ainsi redécouvrir des sources communes, que souligne la comparaison entre la Bible, la Torah et le Coran, et des convergences profondes, tout en reconnaissant les différences entre chrétiens et musulmans.
                                      Cet essai de compréhension de la religion musulmane dans sa cohérence interne permet de mieux situer le regard que le musulman et le chrétien portent l'un sur l'autre. La confrontation de l'Islam actuel avec sa tradition pose enfin des questions aux croyants des différentes religions révélées. C'est à une réflexion en profondeur qu'invitent ces leçons de la session théologique organisée en 1984, par l'abbé D. Coppieters de Gibson, peu avant son décès, dans le cadre de l'École des sciences philosophiques et religieuses des Facultés universitaires Saint- Louis à Bruxelles.

                                      • Éditeur : Presses de l’Université Saint-Louis
                                      •  
                                      • Collection : Collection générale | 36
                                      •  
                                      • Lieu d’édition : Bruxelles
                                      •  
                                      • Année d’édition : 1985
                                      •  
                                      • Publication sur OpenEdition Books : 28 mai 2019
                                      •  
                                      • EAN (Édition imprimée) : 9782802800408
                                      •  
                                      • EAN électronique : 9782802803621
                                      •  
                                      • DOI : ERREUR PDO dans /localdata/www-bin/Core/Core/Db/Db.class.php L.34 : SQLSTATE[HY000] [2006] MySQL server has gone away
                                      •  
                                      • Nombre de pages : 241 p.
                                      Viewing all 770 articles
                                      Browse latest View live